Es muss nicht immer "Frühstück bei Tiffany" sein, auch Modeschmuck hat seinen Reiz. Ein Besuch der europaweit 1000 Filialen von Bijou Brigitte kann das Herz ebenso beglücken. Das Sortiment der Hamburger umfasst rund 10 000 Artikel und erstreckt sich von Mode- und Exklusivschmuck über stylische Accessoires bis hin zu Kinderdesigns.

Zugegeben, in Zeiten des Internets wird es immer schwieriger, die Kunden in die Läden zu locken. Der Trend zum Onlinehandel ging auch an Bijou nicht spurlos vorbei. Umsatz und Gewinn waren in den vergangenen Jahren rückläufig. Doch hat der Vorstand Gegenmaßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel einen eigenen Webshop sowie den Verkauf ausgewählter Artikel über "Concession-Partner" in deutschen und ausländischen Warenhäusern. Zum Halbjahr waren es 520 Verkaufsstellen, zwei mehr als im Vorjahr.

Die Strategie von Bijou trägt Früchte. In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um 2,5 Prozent auf 149,3 Millionen Euro zu, das Vorsteuerergebnis überproportional um 6,4 Prozent auf 6,6 Millionen Euro. Das Erlöstempo konnte sich im dritten Quartal sogar noch beschleunigen. So errechnet sich zwischen Januar und September ein Umsatzplus von 3,5 Prozent. Diese zunehmende Dynamik veranlasste den Vorstand nun dazu, die Prognose anzuheben. Anstatt Erlöse im Bereich von 320 bis 330 Millionen Euro peilt die Firma nun 325 bis 333 Millionen Euro an. Beim Ergebnis vor Steuern sieht Bijou ebenfalls eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Ziel von 20 bis 30 Millionen Euro. Am Jahresende sollen es nun zwischen 25 und 32 Millionen Euro sein.

Wachstum voraus

Allein angesichts der Saisonalität erscheint die Prognose erreichbar. "Der Dezember ist bei uns der umsatzstärkste Monat im Jahr", sagt Bijou-Finanzchef Marc Gabriel gegenüber BÖRSE ONLINE und führt weiter aus: "Im Weihnachtsgeschäft wird sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Kuchen verdient." Das Unternehmen sollte aber auch über 2019 hinaus weiter expandieren. Um auf der Erfolgsspur zu bleiben, setzt Bijou auf organisches Wachstum. Aktuell entfallen rund 48 Prozent der Erlöse auf den Heimatmarkt, der Rest verteilt sich auf Länder wie Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland und Italien. "Insbesondere Osteuropa bietet hier noch Potenzial", sagt Gabriel. Darüber hinaus kann sich der Vorstand weitere Kooperationen mit Franchise­nehmern in Märkten vorstellen, die besondere Kenntnisse erfordern, wie im arabischen Raum. Die Bijou-Aktie sollte also angesichts der guten Aussichten weiter an Glanz gewinnen.