Aktionäre des Bau- und Industriedienstleisters Bilfinger haben schwere Zeiten hinter sich. Unter der Regie des Ex-Politikers Roland Koch hatten die Mannheimer allerlei Geschäftsbereiche expandiert und sich dabei verzettelt. Folgerichtig schlitterte das Unternehmen in eine Krise, sechs Gewinnwarnungen in Folge zerstörten den ohnehin ramponierten Ruf am Kapitalmarkt.

Den Karren muss nun der neue Chef Per Utnegaard aus dem Dreck ziehen. Der Norweger gilt als Sparfuchs mit strategischem Weitblick. Die ersten Maßnahmen zum Turnaround klingen vielversprechend. Utnegaard hat den Vorstand verkleinert, kündigte die Abspaltung des defizitären Kraftwerksgeschäfts und schlankere Strukturen an. Als Stütze gelten die Gebäudedienstleistungen, wo Bilfinger regelmäßig neue Aufträge gewinnt.

Im Segment Industriedienstleistungen startet Utnegaard dagegen am Tiefpunkt: Wegen des niedrigen Ölpreises streichen die Kunden ihre Investitionen zusammen. Insofern könnte eine Erholung beim Ölpreis für Rückenwind sorgen, der im Fall eines zügigen Verkaufs des Kraftwerksgeschäfts an Stärke gewinnen dürfte. Mutige Anleger steigen auf dem aktuellen Niveau sowie bei 34,90 Euro gestaffelt ein.

TD