Das Unternehmen peilt nun eine Marge gemessen am operativen Ergebnis (bereinigtes Ebita) von etwa drei Prozent und damit über dem Vorkrisenniveaus 2019 an, wie der SDax-Konzern am Mittwochabend in Mannheim mitteilte. 2019 hatte die Marge bei 2,4 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr rechnet Bilfinger weiter mit einem deutlichen Umsatzwachstum.

Im zweiten Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 977 Millionen Euro zu. Zum Zuwachs trugen alle Sparten bei. Nach einem operativen Verlust von 35 Millionen Euro im Vorjahresquartal machte Bilfinger im zweiten Quartal 2021 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Firmenwertabschreibungen (Ebita) von 26 Millionen Euro. Dazu trugen vor allem geringere Kosten bei. Die bereinigte Ebita-Marge betrug 2,6 Prozent. Unter dem Strich wies Bilfinger einen Gewinn von 13 Millionen Euro aus nach einem Fehlbetrag von 60 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Derweil will der Industriedienstleister mit einem Teil des Geldes aus dem Verkauf der Beteiligung an Apleona vorzeitig Schulden tilgen. Erst jüngst flossen Bilfinger 458 Millionen Euro aus dem Weiterverkauf der ehemaligen Tochter zu. Ein anderer Teil soll an die Aktionäre in Form eines Aktienrückkaufs und einer Sonderdividende gehen sowie für Investitionen verwendet werden. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, wie Bilfinger weiter mitteilte.

Bilfinger werde 109 Millionen Euro für die vorzeitige Ablösung der ausstehenden Tranchen der Schuldscheindarlehen im Oktober 2021 statt im April 2022 verwenden. Dies führe zu einer Zinseinsparung von drei Millionen Euro. Zudem werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2022 eine Sonderdividende von 3,75 Euro je Aktie vorschlagen. Insgesamt sollen so rund 150 Millionen Euro an die Aktionäre fließen. Diese erfolge zusätzlich zur regulären Dividende für das Geschäftsjahr 2021.

Darüber hinaus plane das Unternehmen, Aktien mit einem Volumen von bis zu 100 Millionen Euro zurückzukaufen. Das Aktienrückkaufprogramm soll im Sommer 2022 starten. Auch diesem Vorgehen muss die Hauptversammlung im kommenden Jahr zustimmen. Die derzeit gehaltenen eigenen Aktien mit einem Umfang von etwa acht Prozent sollen zu Beginn des neuen Programms eingezogen werden.

rtr