Mehr als zehn Milliarden Euro Gewinn machte der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech im vergangenen Jahr. 2020 waren es noch 15,2 Millionen Euro. Der Umsatz stieg auf 18,98 Milliarden Euro von gut 482 Millionen Euro, wie Biontech am Mittwoch mitteilte.

Die Aktionäre sollen von der Geschäftsentwicklung mit einer Sonderdividende von zwei Euro je Aktie profitieren. Biontech kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Dollar über die nächsten zwei Jahre an.

Biontech bekräftigte die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Das Unternehmen und sein US-Partner Pfizer haben für dieses Jahr Lieferverträge über rund 2,4 Milliarden Impfdosen unterzeichnet. 2021 wurden etwa 2,6 Milliarden Dosen des Impfstoffs - 100 Millionen mehr als erwartet - in mehr als 165 Länder und Regionen weltweit geliefert. "Der finanzielle Erfolg im Jahr 2021 ermöglicht es uns, in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in unsere Forschung und Entwicklung zu tätigen", sagte Finanzchef Jens Holstein. In diesem Jahr sollen bis zu 1,5 Milliarden Euro dafür ausgegeben werden, 50 Prozent mehr als 2021.

Biontech weitet Studie mit Omikron-Impfstoff aus


Biontech und Pfizer forschen gegenwärtig an einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff. Im April könnten erste Daten aus der im Januar begonnenen klinischen Studie veröffentlichten werden. Die Studie wurde in der Zwischenzeit um mehrere neue Kohorten erweitert, darunter auch eine, die einen Kombinationsansatz aus dem Omikron-basierten Impfstoff sowie dem ursprünglichen Vakzin Comirnaty überprüft sowie eine Kohorte, die einen bivalenten Omikron-Impfstoff untersucht, der auch die Wuhan-Variante abdeckt. An der Studie sollen nun 2150 statt rund 1400 Probanden teilnehmen.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte zwar erklärt, die Zulassung eines an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs unterstützen zu wollen. Zugleich hatte sie die Pharmaunternehmen aber aufgefordert, nicht nur einen monovalenten, auf Omikron zugeschnittenen Impfstoff zu entwickeln, sondern auch Versionen, die eine Kombination von Varianten abdecken.

Einschätzung zur Biontech-Aktie


Die Jahreszahlen von Biontech kamen am Markt gut an. Am Mittwoch im vorbörslichen Handel an der Wall Street in New York legte der Kurs um mehr als fünf Prozent zu.

Die Biontech-Aktie hat sich von ihrem Kursrückgang seit Ende Dezember - das Papier war von 320 Euro bis auf zwischenzeitlich knapp über 100 Euro eingebrochen - wieder etwas erholt. Auf Sicht von einem Monat steht ein Plus von 14 Prozent, der Kurs notiert bei rund 165 Euro. Nachrichten über den starken Anstieg der Corona-Fälle in China beflügelten den Kurs. Auch in den USA und in Europa könnten die Fallzahlen durch die Omikron-Variante BA.2 weiter steigen. Eine erneute Infektionswelle sollte die Nachfrage nach dem Impfstoff ankurbeln.

Kaufempfehlung.

rtr/dpa-AFX/fh

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech