Das IPO des Schuhherstellers Birkenstock steht an und bereits jetzt sind Anleger gespannt, was der nächste milliardenschwere Börsengang mit sich bringt. Das müssen Anleger jetzt wissen:

Nach den im Nachhinein ernüchternden Börsengängen von Arm und Instacart in den USA soll es nun der nächste milliardenschwere Börsengang richten: Der Schuhersteller Birkenstock geht in dieser Woche an den Markt.

Birkenstock-IPO steht an: Das müssen Sie jetzt über den Börsengang wissen

Der deutsche Gesundheitsschuh-Hersteller könnte dabei Insidern zufolge bei seinem Börsengang in New York die Preisspanne voll ausreizen. Birkenstock habe sich genügend Zusagen von Investoren gesichert, um den Preis am oberen Ende der Spanne von 44 bis 49 Dollar pro Aktie festzulegen, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Überlegungen seien aber nicht abgeschlossen. Damit wäre der Börsengang mindestens 1,58 Milliarden Dollar schwer, Birkenstock würde mit 9,2 Milliarden Dollar bewertet.

Angesichts der Erfahrungen der jüngsten Börsenneulinge in New York wolle Birkenstock die Preisspanne aber nicht anheben. Die Aktien des Chip-Konzerns Arm, des Marketing-Unternehmens Klaviyo und des Lieferdiensts Instacart waren zum Börsendebüt kräftig gestiegen, hatten ihre Gewinne aber zum Teil schnell wieder abgegeben.

Eine Entscheidung solle am Dienstag getroffen werden, einen Tag vor dem erwarteten Börsendebüt. Das Unternehmen aus Linz am Rhein, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1774 zurückreichen, hatte in der vergangenen Woche den Startschuss für die Emission in Amerika, aber nicht in Deutschland, gegeben.

Vorsicht vor dem Birkenstock Börsengang

Allerdings ist es vielleicht gar nicht allzu schlecht, dass Anleger in Deutschland die Aktien des Schuhherstellers nicht zeichnen können. Denn tatsächlich geht Birkenstock zu einer extrem hohen Bewertung an die Börse. Den mittelfristigen Erfolg solcher hochpreisigen IPOs konnte man ja bereits bei Arm & Co. beobachten.

So war Birkenstock im Jahr 2021 gerade einmal mit 4,3 Milliarden US-Dollar bewertet und viele Anleger fragen sich, woher dieser Sprung zur jetzigen Bepreisung kommt. Gleichzeitig zeigt sich bei dem Unternehmen: Die Kosten wachsen deutlicher als die Umsätze und an der Profitabilität mangelt es noch, was eine Bewertung mit mehr als dreimal Umsatz sehr ambitioniert erscheinen lässt.

Dementsprechend sollten sich Anleger von der Neuemission doch lieber fernhalten und abwarten, ob bei Birkenstock auf die IPO-Party nicht bald der Kater und die Ernüchterung folgt.

Mit Material von Reuters

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