Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind die Stars unter den Fonds. Noch vor zehn Jahren kannte kaum ein Privatanleger diese kostengünstigen Finanzvehikel, die Indizes wie den DAX (Aktien Deutschland), den S & P 500 (Aktien USA) oder den MSCI World (Aktien weltweit) nachbilden. Heute brechen sie alle Umsatzrekorde. Allein im vergangenen Jahr sind den Fondsgesellschaften 375 Milliarden Dollar an zusätzlichen Anlagegeldern für Indexfonds zugeflossen. 2016 erreichte das weltweit in ETFs verwaltete Vermögen einen neuen Rekordwert von gut 3,4 Billionen Dollar. Ende Februar 2017 waren es bereits knapp 3,8 Billionen Dollar.
Ein Abflauen des Trends ist nicht abzusehen. Und wenn es mit dem ETF-Boom so weitergeht, wäre es doch keine schlechte Idee, auf die ETF-Anbieter selbst zu setzen, indem man deren Aktien kauft. Die weltweit größten Anbieter stammen aus den USA. Dort verwalten BlackRock, State Street und Vanguard mehr als 80 Prozent des gesamten ETF-Vermögens. Vanguard ist allerdings nicht börsennotiert. Größter europäischer ETF-Anbieter ist übrigens iShares - eine Tochter von BlackRock.
Das Geschäft mit den Produkten lohnt sich angesichts der niedrigen Gebühren für die Fondsgesellschaften nur, wenn sie die Investmentgelder in großem Stil einsammeln können. Kein Wunder, dass die beiden ETF-Pioniere BlackRock und State Street den Markt beherrschen. Kleinere Anbieter haben es oft sehr schwer, gegen die beiden Giganten anzukommen.
BlackRock ist weltweit die größte Fondsgesellschaft. Sie verwaltet rund 5,4 Billionen Dollar. Der Konzern ist mit zum Teil erheblichen Beteiligungen an allen 30 DAX-Unternehmen der größte Einzelaktionär an der Deutschen Börse. Geführt wird das Investmenthaus von Laurence Douglas "Larry" Fink. Er ist Gründer, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender und gilt als mächtigster Mann der Wall Street.
Das Geschäft läuft blendend bei BlackRock. Im ersten Quartal 2017 vertrauten Anleger dem Marktführer 80 Milliarden Dollar an frischem Geld an - davon kamen allein 64,5 Milliarden Dollar aus dem Geschäft mit Indexfonds. Im Vorjahresquartal waren es in der ETF-Sparte 24,3 Milliarden Dollar. Ein Wermutstropfen, der die ganze Branche betrifft: Der Finanzgigant rechnet wegen des steigenden Kostendrucks mit einer Bereinigung des Marktes für Vermögensverwaltung. "An den Finanzmärkten trennt sich gerade die Spreu vom Weizen", sagte Deutschland-Chef Christian Staub gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Gebührendruck werde auch an die Vermögensverwalter weitergegeben. Die ETF-Gebühren seien bereits drastisch gesunken. "Das ist die Demokratisierung der Investmentwelt. Für Privatkunden ist das eine gute Sache, für die Anbieter eine Herausforderung", erklärt Staub. "Wir denken, dass sich über die nächsten Jahre in Europa noch sieben bis zehn Spieler halten werden, die ETFs anbieten."
Derzeit sind es etwa 40 bis 50 ETF-Anbieter. Dass BlackRock auch künftig zu den Top-Playern gehört, darüber besteht kein Zweifel. Die Aktie jedenfalls kannte in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: nach oben (siehe Chart).
Aktien in diesem Artikel
BlackRock Inc. | 730,50 | 2,89% |
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MSCI | 487,20 | -0,62% |
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State Street Corp. | 72,75 | 3,21% |
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Rohstoffe in diesem Artikel
Weizenpreis | 340,00 | 3,25 | 0,97 |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 13.795,85 | 0,74% |
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