George Galliers, Analyst der US-Bank Goldman Sachs, lobte vor dem Hintergrund der geplanten Konsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance Automotive die günstige Bewertung von BMW. Von der Transaktion verspricht er sich positive Effekte für Umsatz und Marge. Für das laufende Geschäftsjahr 2022 prognostiziert er eine Umsatzsteigerung des Konzerns um 18 Prozent. Beim operativen Gewinn rechnet er mit einem Wachstum von 52 Prozent. Außerdem dürften sich der Produktzyklus sowie Kapazitätserweiterungen positiv auswirken. Für die Anleger lobte Galliers eine vielversprechende Dividendenperspektive. Das Kursziel wurde von 110 auf 123 Euro angehoben - er sieht demnach ein Viertel Luft nach oben. Die Aktie wurde auf "Buy" hochgestuft.

Daraufhin rückte die Aktie sowohl im DAX wie auch im europäischen Sektorvergleich vor. Zeitweise stand die BMW-Aktie sogar an der Spitze des deutschen Leitindex und kletterte auf bis zu 99,04 Euro. Im Dezember 2015 notierte die Aktie des Münchener Autobauers zum letzten Mal über 100 Euro. Mit dem optimistischen Analysten-Kommentar zum Wochenauftakt ging das BMW-Papier seither erstmalig wieder auf Tuchfühlung mit der 100-Euro-Marke.

Chipkrise belastet


Ein Belastungsfaktor, der nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die anhaltende Knappheit von Computerchips. Diese belastet die Autoindustrie weltweit bereits seit über einem Jahr. Die Lieferengpässe dürften sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Im Vergleich zu anderen Premium-Autobauern wie etwa Daimler hatte BMW die Versorgung mit Halbleitern bisher aber besser im Griff. Kürzlich gab der Münchener Autobauer sogar einen Rekordabsatz bekannt. Im abgelaufenen Jahr 2021 wurden mehr als 2,2 Millionen Fahrzeuge der Marke BMW verkauft, gab ein BMW-Sprecher bekannt. Der Absatz von BMW übertraf damit sogar das hohe Niveau des Vorkrisenjahres 2019.Mit diesen Werten liege BMW auf Platz eins im globalen Premium-Automobilsegment 2021.

Unsere Empfehlung zur BMW-Aktie


Die angespannte Liefersituation bei Halbleitern dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. BMW geht aber von weiterhin positiven Preiseffekten bei Neu- und Gebrauchtwagen aus, die die negativen Absatzeffekte überkompensieren dürften. Im Herbst hatte der Autobauer deshalb auch seine Ergebnisprognose angehoben. Wenn sich die Halbleiterengpässe wieder etwas entspannen und der Konzern auch 2022 an die Entwicklung anknüpfen kann, dürfte es weiter bergauf gehen. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.

Mit Material von rtr/dpa-AFX