Die DZ Bank hat eine aktuelle Sektor-Studie zur Automobil-Branche erstellt, in der man der Frage nachgeht, inwieweit im Jahr 2020 infolge der Zollstreit-(Teil)Einigung zwischen den USA und China eine Wende zum Positiven gelingen kann oder nicht?

Dabei konstatieren die Analysten zunächst, dass sich die makroökonomische Unsicherheit durch den US-chinesischen Handelskonflikt im zweiten Halbjahr 2019 deutlich auf Weltwirtschaft bzw. Industriegüter- & Autonachfrage 2020 ausgewirkt hat. Die (Teil)Einigung habe nicht nur das Sentiment für Anleger - momentan zumindest - deutlich aufgehellt. Spätestens 2021 könnte sich vielmehr diese Trendwende in positiverem Wachstum & Ergebnissen zeigen.

Allerdings befänden sich Automobil-Hersteller und -Zulieferer in einem allgemein weiterhin schwierigen Umfeld. Auch unter der Annahme keiner erneuten Runde im US-chinesischen Handelsstreit sowie keiner Einführung von US Strafzöllen auf europäische / mexikanische Importe erwarte man keine signifikanten positiven Impulse für die weltweite Autonachfrage in 2020, jedoch eine nachlassende Abwärtsdynamik gegenüber dem Vorjahr. Mit Blick auf die andauernden Themen - Emissionen, Strukturwandel etc. - rechnet man zudem weiter mit eher verhaltenen Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung in 2020.

Seit September habe der Autosektor die weitreichende Gewinnschätzungserosion (wegen der Dauerthemen) nur teils fortgesetzt. Bei den Markterwartungen für 2020 dürfte es nach wie vor Korrekturbedarf geben. Ab 2021 seien dann wieder höhere Margenniveaus möglich. Ein Risiko stelle aber eine sich eventuell abschwächende US-Konjunktur dar.

Fünf deutsche Vertreter aus dem Sektor hat die DZ Bank mit einer Kaufempfehlung versehen. Wir stellen diese Titel nachfolgend inklusive deren Kursziele näher vor.

Rheinmetall-Aktie



Bei den Aktien von Rheinmetall hat die DZ Bank im Zuge der Branchenstudie eine Kaufempfehlung bekräftigt. Aufgrund inkrementeller Schätzungsanhebung zeigt das aktualisierte ROE/COE-Bewertungsmodell aber inklusive eines unveränderten zehnprozentigen Handelskrieg-Risikoabschlags einen neuen fairen Wert von 130,00 Euro an. Zuvor betrug dieser 121,00 Euro. Gemessen an der aktuellen Kursbasis von 101,05 Euro ergibt sich daraus die Chance auf einen Anstieg von 28,6 Prozent. Der Rat an die Anleger lautet, in Schwächephasen hinein zu kaufen.

Wie es ansonsten weiter heißt, scheine sich bei dem Rüstungskonzern und Automobilzulieferer nach erfolgter Anpassung der mittelfristigen Wachstums- und Margenziele bei Automotive (unveränderte Marktschwäche) und Defence (weiterhin Exportrestriktionen) der Konsens 2020 auf einem gesunden niedrigeren Niveau (weniger als 500 Millionen Euro beim angepassten EBIT) eingependelt zu haben. Defence-Aufträge sowie potentiell eine leichte Entspannung am Automarkt ab dem zweiten Halbjahr 2020 sollten positive Impulse setzen.

Der Turnaround beim Verteidigungsgeschäft sollte in Anbetracht der zahlreichen internationalen Konflikte und steigender NATO Budgets weitergehen. Allerdings habe sich das Automobil-Geschäft (inklusive der chinesischen Joint-Ventures) eingetrübt, die Margenerwartung sei gesenkt worden. Mechatronic (E-Mobilität) gewinne an Bedeutung gegenüber Hardparts (Verbrenner-Technik).

Die DZ Bank erwartet eine Reihe an positiven Nachrichten bezüglich (internationalen) Auftragseingängen für Rheinmetall aus Defence, was den wesentlichen Ergebnis-Swingfaktor darstelle.

Den Gewinn je Aktie sieht man in 2019 bei 6,91 Euro nach 6,67 Euro im Jahr 2018. In den folgenden drei Jahren dürften daraus dann den Schätzungen zufolge 6,99, 8,09 und 9,01 Euro werden. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 11,2. Die Prognosen zur Dividende sehen für die Geschäftsjahre 2019 bis 2022 folgende Zahlungsreihe vor: 2,20 Euro, 2,30 Euro, 2,45 Euro und 2,55 Euro.

Charttechnik



Der Aktienkurs von MDAX-Vertreter schwankt zwar historisch betrachtet zwar relativ stark, insgesamt konnte sich der Wert aber gut aus der Affäre ziehen. Das Problem ist aktuell allerdings, dass sich im Bereich des im April 2018 bei 118,15 Euro aufgestellten Rekordhochs eine hartnäckige Widerstandszone breit gemacht hat. Und erst ein nachhaltiger Sprung darüber würde ein wirklich überzeugendes prozyklisches charttechnisches Kaufsignal auslösen.



Profil



Rheinmetall Automotive produziert Komponenten und Module für klassische und E-/Hybrid- Motoren (Mechatronik, Hardparts wie bspw. Kolben, Service). Defence zählt zu den größten europäischen Herstellern für militärische Heerestechnik. Neben Waffen, Munition u. Elektronischen Lösungen gehören u.a. taktische und logistische Fahrzeugsysteme wie zum Beispiel Panzer und Lkws zum Produktportfolio.

Hella-Aktie



Nichts geändert hat sich am Kursziel der DZ Bank zur Hella GmbH & Co. KGaA. Dieses beträgt nach wie vor 57,00 Euro und unverändert geblieben ist auch die Kaufempfehlung. Auf der genannten Vorgabe ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 43,92 Euro fast 30 Prozent Luft nach oben.

Die Analysten gehen davon aus, dass sich Hella in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld - dank weiter steigender Ausstattungsquoten bei Fahrerassistenzsystemen sowie zusätzliche Impulse beim Thema E-Mobilität (48 Volt-Systeme) - weiterhin besser als der Gesamtmarkt entwickeln sollte.

Auf Basis der aktuellen Annahmen impliziere ein abgezinstes Cash-Flow-Bewertungsmodell - inklusive eines nach der Teileinigung zwischen USA und China halbierten Handelsstreit-Abschlags von fünf Prozent - wie erwähnt weiterhin einen fairen Wert von 57 Euro für diesen deutschen Automobilzulieferer.

Basierend auf einer vorsichtigen Markterwartung prognostiziere das Unternehmen selbst für das Geschäftsjahr 2019/20 einen Umsatz von 6,5-7,0 Milliarden Euro (DZ-Bank-Schätzung: 6,8 Milliarden Euro / Konsens: 6,8 Milliarden Euro) was einer Veränderung auf bereinigter Basis zum Vorjahr von rund minus vier Prozent bis plus vier Prozent entsprechen würde. Zudem werde eine bereinigte EBIT-Marge von 6,5 Prozent bis 7,5 Prozent (DZ-Bank-Schätzung: 7,6 Prozent / Konsens: 7,4 Prozent) in Aussicht gestellt.

Den Gewinn je Aktie sieht die DZ Bank im Geschäftsjahr 2019/20 von 5,67 Euro auf 2,90 Euro zurückgehen. Die weiteren Prognosen bis 2022/23 sehen wie folgt aus: 3,26 Euro, 3,53 Euro und 3,86 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 11,4. Bei der Dividende rechnet man in 2019/20 mit einer Kürzung von 3,35 Euro auf 0,90 Euro. In den drei folgenden Geschäftsjahren sollen die Zahlungen dann aber um jeweils 10 Cent angehoben werden.

Risiken stellten Handelsstreitigkeiten dar, eine steigende Nachfrage nach Hybridlösungen, insbesondere mit 48V-Bordnetzsystemen, eine Eintrübung der weltweiten Autokonjunktur, insbesondere in den USA und China dar. Hinzu komme die Möglichkeit einer weiteren Platzierung der nicht poolgebundenen Aktien der Gesellschafterfamilien sowie die Möglichkeit von steigenden Investitionen (F&E, CAPEX) wegen dem strukturellen Wandel (E-Mobilität, autonomes Fahren).

Charttechnik



Seit dem Börsengang im vierten Quartal 2014 hat sich der Aktienkurs von Hella relativ volatil präsentiert. Letztlich ist dabei aber zu konstatieren, dass die Notiz in den vergangenen fünf Jahren nur auf der Stelle trat. Ein ab Mitte August 2019 hingelegter Zwischenspurt musste im Dezember bei einem Zwischenhoch von 50,55 Euro abgebrochen werden. Durch die bisher in diesem Jahr zu Buche stehenden Verluste präsentiert sich das Chartbild als nach wie vor eher schwierig.



Profil

Hella zählt zu den 50 größten Zulieferern weltweit, fungiert aber nicht als Systemlieferant, sondern fokussiert sich mit seinen Produkten auf einzelne Bereiche/Lösungen in den Themen Licht und Elektronik. Hierbei strebt das Unternehmen eine führende Position (Markt-/Technologie) an. Zudem ist das Unternehmen im Ersatzteilgeschäft aktiv.

Dürr-Aktie



Bei der dritten Neuling der DZ Bank auf der deutsche Automobil-Industrie handelt es sich um Dürr. Hier haben die Analysten nicht nur das Anlageurteil von Halten auf Kaufen angehoben, sondern auch die Schätzung für den fairen Wert. Mit diesem ging es, auch begünstigt durch einen gesunkenen Handelskrieg-Risikoabschlag) sehr deutlich von bisher 27,00 Euro auf 36,00 Euro nach oben. Gemessen daran errechnet sich aus einer aktuellen Notiz von 28,00 Euro ein Aufwärtspotenzial von 28,6 Prozent.

Als Begründung für die angepassten Vorgaben zu dem Maschinen- und Anlagenbauer, zu dessen Kunden Automobilhersteller und -zulieferer zählen, heißt es, das Lackieranlagengeschäft könnte sich stabilisieren bzw. vielleicht sogar besser als gedacht entwickeln, wenngleich es noch immer vom gedämpften Automotive-Momentum beeinträchtigt werde.

Erste Lichtblicke für Homag (Bodenbildung bei Nachfrage, Restrukturierung) suggerierten, dass Dürr das Schlimmste hinter sich haben könnte. Man erwarte einen äußerst konservativen Ausblick, einen Konsens 2020, welcher sich in Kürze auf Vorjahresniveau einpendeln sollte und rechnet ab 2021 wieder mit höherem Wachstum.

Ansonsten heißt es allgemein, Dürr profitiere als Weltmarktführer bei Lackieranlagen/-applikationen mit einem Marktanteil von 50 Prozent weiter von struktureller Nachfrage seitens westlicher und asiatischer Automobil-OEMs (Verbrennungsmotor und Elektroautos). Der Gruppenumsatz im laufenden Jahr sowie die Marge seien aber auch abhängig vom Erfolg der eingeleiteten Kostenreduktionsmaßnahmen.

Den Gewinn je Aktie taxiert die DZ Bank für 2019 auf 2,41 Euro nach 2,64 Euro im Jahr 2018. Die Schätzungen für 2020 bis 2022 betragen 2,13, 2,50 und 2,95 Euro je Anteilsschein. Den Prognosen zufolge dürfte die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr von 1,10 Euro auf 0,90 Euro je Anteilsschein sinken. Die Schätzungen für 2020 bis 20220 sehen dann Zahlungen von 0,95 Euro, 1,00 Euro und 1,05 Euro vor.

Als Risiken bezeichnet man eine etwaige deutliche Verschiebung von Aufträgen und Überkapazitäten bei Herstellern, eine konjunkturelle Eintrübung im wichtigen chinesischen Markt (rund 30 Prozent Umsatzanteil), eine mögliche Auftragsschwäche, Preisdruck bei Paint & Assembly Systems bzw. eine länger als erwartet sich hinziehende Margen-Wiederbelebung sowie die (temporäre) Auftragsflaute im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen (HOMAG).

Charttechnik



Die Aktien von Dürr beendeten im November 2017 eine mehrjährige fulminante Haussephase bei einem Rekordhoch von 59,33 Euro. Daran schloss sich dann eine Abwärtsbewegung an, welche die Notiz bis Oktober 2019 auf 21,43 Euro zurückwarf. Jüngst hat der Titel versucht, den dabei ausgebildeten Abwärtstrend zu überwinden. Dieser Versuch musste aber zumindest vorerst abgebrochen werden und erst bei einem Erfolg in dieser Hinsicht könnte dem MDAX-Mitglied eine bessere Chartnote verliehen werden, als das aktuell noch der Fall ist.



Profil



Dürr ist der weltweit größte Lackieranlagenbauer für die Automobilindustrie. Gut zwei Drittel des Umsatzes stammen vom Bau von Lackieranlagen und -robotern. Lange Projektabwicklungszeiten von neun bis zwölf Monaten geben eine hohe Umsatz-Visibilität. Der restliche Umsatzanteil verteilt sich auf verschiedene Industrie (z.B. Maschinenbau, Holzverarbeitung). China (Umsatzanteil: rund 30 Prozent) ist die wichtigste Absatzregion.

Continental-Aktie



Auch bei der Einschätzung der Aktien von Continental hat die DZ Bank jüngst ihre Meinungen deutlich gedreht. Aus einer Halten-Empfehlung ist ein Kauf-Tipp geworden und aus einem bisher als fair bezifferten Wert von 130,00 Euro hat man nunmehr 140,00 Euro gemacht. Auf dieser Basis ergibt sich im Falle einer Zielerreichung gemessen am aktuellen Kurs von 103,26 Euro die Chance auf einen Anstieg von 35,6 Prozent.

Der Automobilzulieferer hat sich zuletzt sehr vorsichtig zur weiteren Geschäftsentwicklung geäußert und erwartet in den kommenden fünf Jahren keine wesentliche Verbesserung der Autoproduktion. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen umfangreiche Wertminderungen im Bereich Automotive von rund 2,5 Milliarden Euro im dritten Quartal 2019 verbucht. Zuvor hatte die Gesellschaft bereits das Strategieprogramm "Transformation 2019-29" initiiert.

Ende Oktober 2019 hat der Konzern außerdem bekannt gegeben, sich mittels eines Spin-Offs komplett von seinen Powertrain-Aktivitäten, die mittlerweile unter dem Namen Vitesco firmieren, zu trennen. Eine entsprechende Beschlussvorlage soll der Hauptversammlung am 30. April 2020 vorgelegt werden. Die DZ Bank rechnet daher mit der Umsetzung nicht vor dem zweiten Halbjahr 2020.

Sowohl das Strategieprogramm als auch den geplanten Spin-Off von Vitesco (Powertrain) Bewertet die DZ Bank positiv. Zudem erscheint den Analysten die schwache Marktlage ausreichend in der aktuellen Bewertung berücksichtigt zu sein. Auf Basis der eigenen aktuellen Annahmen impliziere das angewandte abgezinste Cashflow-Bewertungsmodell - inklusive eines nach der Teileinigung halbierten Handelsstreit-Abschlags von fünf Prozent - nun wie erwähnt einen fairen Wert von 140 Euro.

Den Gewinn je Aktie für 2019 taxiert man auf 9,79 Euro, was verglichen mit 14,48 Euro im Jahr 2018 ein erheblicher Rückgang wäre. Bis 2022 soll die Delle dann aber ausgebügelt sein. Zumindest sieht die Prognose für dieses Jahr ein Ergebnis je Aktie von 15,46 Euro vor. Auf dieser Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 6,68. Die erwartete Dividendenreihe von 2019 bis 2022 sieht wie folgt aus: 3,50, 3,30, 3,80 und 4,40 Euro je Anteilsschein.

Als potenzielle Risiken bei Continental bezeichnet die DZ Bank Handelsstreitigkeiten, eine Eintrübung der weltweiten Autokonjunktur, insbesondere in China und Europa, steigende Investitionen (F&E, CAPEX) wegen strukturellem Wandel (E-Mobilität, autonomes Fahren), Komponentenengpässe sowie steigende Rohstoffkosten, insbesondere Kautschuk.

Charttechnik



Wer als Anleger unbeirrt an seinen Continental-Aktien festgehalten hat, der dürfte sich aktuell ziemlich ärgern. Denn während der DAX zumindest auf Performance-Basis ein neues Hoch markiert hat, dümpelt dieser DAX-Vertreter vor sich hinten. Und nicht nur das: Der Titel hat vielmehr zu allem Überfluss am 24. Januar mit 103,10 Euro ein neues Mehrjahrestief auf Schlusskursbasis markiert. Der seit dem Rekordhoch von 251,30 Euro im September 2018 ausgebildete Abwärtstrend ist somit als uneingeschränkt intakt einzustufen.



Profil



Continental entwickelt und fertigt Komponenten und Module für die Automobilindustrie. Das Unternehmen ist in zwei Sparten - Automotive und Rubber - in fünf Geschäftsfeldern - Chassis & Safety, Powertrain, Interior, Reifen und ContiTech - tätig. Mit einer Beteiligung von 46 Prozent ist die Schaeffler-Gruppe als strategischer Investor an der Continental AG beteiligt

BMW-Aktie



Bei den Aktien von BMW hat die DZ Bank das Anlageurteil unverändert gelassen. Das heißt, die Analysten raten weiterhin zum Kaufen. Leicht nach oben ging es aber mit der Schätzung für den fairen Wert und zwar konkret von 87,00 Euro auf 90,00 Euro. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 66,55 Euro verspricht das einen Anstieg von gut 35 Prozent.

Die aktuelle Lage der weltweiten Autoindustrie dürfte - trotz der aus Sicht der DZ Bank-Analysten bestehenden leichten Wettbewerbsvorteile bei den Themen E-Mobilität und Nachhaltigkeit - einer spürbaren Margenerholung entgegenstehen. Insbesondere auch mit Blick auf die hausintern erwartete Marktentwicklung sowie einem möglicherweise zunehmenden Preisdruck.

Auf Basis der aktuellen Annahmen und unter Berücksichtigung eines Handelskrieg-Abschlags nach der Teileinigung von fünf Prozent nach zuvor zehn Prozent impliziert das verwendete ROE/COE- Bewertungsmodell wie erwähnt einen fairen Wert von 90 Euro.

Für 2020 rechnet das BMW-Management beim Fahrzeugabsatz mit einem leichten Zuwachs. Im Hinblick auf die strengeren CO2-Grenzwerte 2020/21 rechnet das Unternehmen nicht mit signifikanten Zusatzkosten. Die DZ Bank geht derzeit für 2020 von einer Stabilisierung der EBIT-Marge im Bereich Automobile auf dem bereinigten Niveau 2019 aus. Allerdings liege der von den Analysten erwartete Wert von rund 6,2 Prozent für 2020 unterhalb der mittelfristigen Zielsetzung von acht bis zehn Prozent.

Die Schätzung für den Gewinn je Aktie für 2019 bewegt sich bei 7,38 Euro nach 9,93 Euro in 2018. Für 2020 bis 2022 sieht die Schätzreihe 8,92 Euro, 9,89 Euro und 10,85 Euro vor. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 6,13. Bei der Dividende rechnet man für 2019 mit einer von 3,50 Euro auf 3,00 Euro je Aktie gesenkten Zahlung. Für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 sollen dann 3,20 Euro, 3,60 Euro bzw. 4,00 Euro je Anteilsschein fließen.

Risiken wittert die DZ Bank bei BMW in einer etwaigen Eintrübung der weltweiten Autokonjunktur, insbesondere in China und Europa, in steigenden Investitionen (F&E, CAPEX) wegen strukturellem Wandel (E-Mobilität, autonomes Fahren), in strengeren Emissionsvorgaben (Europa/Welt), dem laufenden Kartellverfahren sowie in steigenden Rohstoffpreisen und ungünstigen Wechselkursen.

Charttechnik



Das Chartbild von BMW fällt nicht gerade überzeugend aus. Die Notiz bewegt sich aktuell auf einem bereits im Jahr 2011 gültigen Niveau und von dem im Jahr 2015 bei 122,60 Euro markierten Schlussrekordhoch handelt der Titel meilenweit entfernt. Vor allem aber ist der seit der letztgenannten Bestmarke ausgebildete Abwärtstrend nach wie vor intakt. Erst wenn sich daran etwas ändert, wäre das ein wirklich positives Chartsignal.



Profil



Der Autobauer BMW verfolgt mit seinen Marken BMW, MINI und der englischen Edelschmiede Rolls-Royce eine reine Premium-Markenstrategie. BMW-Motorräder sowie die konzerneigene Finanzdienstleistungssparte runden die Produktpalette ab.