13.34 Uhr - Nach dem Ausscheiden von Andrea Leadsom wird die Konservative Partei nach eigenen Angaben schneller als geplant über die Cameron-Nachfolge entscheiden. Dies werde nicht wie ursprünglich angedacht neun Wochen dauern.

13. 12 Uhr - Im Wettbewerb um die Nachfolge des britischen Premierministers David Cameron gibt die Bewerberin Andrea Leadsom auf. Dies kündigte sie am Montag in London an. Damit ist Innenministerin Theresa May alleinige Kandidatin und wird aller Voraussicht nach neue Vorsitzende der konservativen Torys und Premierministerin. Leadsom sagte, May sei am besten geeignet, die Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union zu führen. Was sie selbst angehe, so habe sie nicht den Eindruck, dass es für sie ausreichend Unterstützung gebe, um eine stabile Regierung zu führen, fügte Leadsom hinzu.

12.20 Uhr - Die britische Premierminister-Kandidatin Theresa May lehnt ein zweites EU-Referendum ab. Auch dem Versuch eines Wiedereintritts durch die Hintertür erteilt die derzeitige Innnenministerin eine Absage.

11.55 Uhr - Die staatliche Förderbank KfW senkt wegen des Brexit-Votums ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für 2016 auf 1,5 (bisher 1,7) Prozent und für 2017 auf 1,2 (bisher 1,8) Prozent. "Das Brexit-Votum ist ein Eigentor für das Vereinigte Königreich, doch auch in der Euro-Zone und in Deutschland wird die Entscheidung konjunkturelle Bremsspuren hinterlassen", sagt KfW-Chefökonom Jörg Zeuner.

11.50 Uhr - Die Industriestaaten-Organisation OECD will ihren monatlichen Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Brexit-Referendum bis September nicht mehr veröffentlichen. Die durch das Votum ausgelöste Verunsicherung könne zu irreführenden und fehlerhaften Daten führen, begründet sie die Entscheidung.

11.45 Uhr - Großbritannien betritt nach den Worten von Premierminister David Cameron die vom Brexit-Votum ausgelöste Phase der Unsicherheit aus einer Position der Stärke heraus. Es komme jetzt darauf an, Investitionen zu stimulieren. Es liege im fundamentalen Interesse seines Landes, sehr eng mit der EU verbunden zu bleiben.

11.10 Uhr - Der französische Präsident Francois Hollande will noch in diesem Monat fünf europäische Hauptstädte besuchen. Ziel sei es, "Europa einen neuen Anstoß zu geben", teilt sein Büro mit.

06.50 Uhr - Der EU-Abgeordnete Sven Giegold von den Grünen spricht sich für zügige Verhandlungen der EU mit Großbritannien über den Austritt aus der Staatengemeinschaft aus. "Die Unsicherheit ist schädlich", sagt Giegold in der ARD. Zugleich betont der Europapolitiker, dass es für Großbritannien keine "neue Extrawurst" geben dürfe.



13.30 Uhr - Der Chef der Europäischen Grünen, Reinhard Bütikofer, macht sich über die Zeit nach einem britischen EU-Austritt Gedanken: Dann solle eine EU-Steuer eingeführt werden, wenn Großbritannien als Netto-Zahler ausfalle, sagt er der "Welt" laut Vorabmeldung.

12.15 Uhr - Der britische Regierungschef David Cameron nominiert den Botschafter in Frankreich, Julian King, als Nachfolger des zurückgetretenen EU-Kommissars Jonathan Hill.

12.09 Uhr - Shell -Chef Ben van Beurden befürchtet wegen des Brexit-Votums Verzögerungen bei dem 30 Milliarden Dollar schweren Vorhaben zum Verkauf von Geschäftsteilen. Vor allem die Pläne für Vorkommen in der Nordsee seien dafür anfällig, sagte der Vorstandsvorsitzende des britisch-niederländischen Ölkonzerns zu Investoren.

11.20 Uhr - Der US-Luftwaffenchef David Goldfein rechnet nach eigenen Worten ungeachtet des Brexit-Votums damit, dass Großbritannien ein verlässlicher Partner bleibt. Er könne sicgh nicht vorstellen, dass Großbritannien auch nur einen Zentimeter von seinen Nato-Verpflichtungen abrücke.

10.10 Uhr - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) plädiert für mehr Selbstkritik in der EU nach dem Brexit-Votum. "Wir müssen uns alle überlegen, wie wir die Idee der Europäischen Union den Menschen wieder etwas näher bringen", sagt Maas vor einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Bratislava. Als Beispiele aus seinem Ressort nennt er den Aufbau einer europäischen Staatsanwaltschaft und eine bessere Abstimmung gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus.

09.43 Uhr - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist sich nach eigenen Worten "absolut sicher", dass Großbritannien trotz des Brexit-Votums ein starkes und engagiertes Mitglied in dem Militärbündnis bleibt.

08.35 Uhr - Das Brexit-Votum wirft nach den Worten von US-Präsident Barack Obama die Frage nach der Zukunft der europäischen Integration auf. Er sei aber zuversichtlich, dass Großbritannien und die EU einen geordneten Übergang hin zu einer neuen Beziehung schaffen werden, "so schwierig es auch werden wird", schreibt Obama in Gastbeitrag in der "Financial Times".



15.05 Uhr - Das Brexit-Votum wird nach Einschätzung von Außenhandelspräsident Anton Börner den deutsch-britischen Handel auf Jahre belasten und die EU einer Krise näherbringen. "Ich sehe eher schwarz für das nächste halbe Jahr", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Der Verband DIHK befürchtet nach einer Umfrage unter mehr als 5600 Betrieben mit einem Rückgang der deutschen Exporte auf die Insel um ein Prozent in diesem und fünf Prozent im nächsten Jahr. "Das kann auch noch schlechter werden", so Börner. "Ich bin da sehr pessimistisch."

13.05 Uhr - Die Entscheidung, ob Großbritannien 2017 noch turnusmäßig die EU-Präsidentschaft übernimmt, liegt nach den Worten von Außenminister Philip Hammond beim nächsten Premierminister oder der -ministerin. Auch der formelle Antrag auf Austritt aus der EU nach Artikel 50 wird laut Hammond von der Regierung gestellt. Diese Entscheidung liege nicht beim Parlament, das aber einbezogen werde.

11.00 Uhr - Die Kandidatin für den Vorsitz der Konservativen und das Amt des Premierministers, Andrea Leadsom, räumt der Wachstumsförderung Vorrang vor einem strikten Sparkurs ein. Ziel der Regierung solle Wohlstand und nicht Austerität sein, sagt die Staatssekretärin für Energie und Klimawandel. Den Bürgern verspricht sie: "Niemand muss sich wegen unserer Entscheidung, die EU zu verlassen, Sorgen machen."

10.50 Uhr - Die britischen Firmen haben bereits im Monat vor dem Brexit-Votum die Produktion gedrosselt: Im Mai verringerten sie den Ausstoß im Vergleich zum April um 0,5 Prozent, wie das Statistikamt ONS mitteilt.

10.05 - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann bezeichnet die britische Brexit-Politiker als "Hochstapler". Das politische Chaos und die Führungslosigkeit in Großbritannien zeige mit jedem Tag mehr, dass es niemals einen Plan für einen Austritt des Landes aus der EU gegeben habe.

09.50 Uhr - Trotz der Unsicherheit vor dem Brexit-Votum in Großbritannien sind die Preise für Wohnimmobilien dort zuletzt gestiegen, und zwar mehr als erwartet. In den drei Monaten bis Juni lagen sie um 8,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Immobilienunternehmen Halifax mitteilt. Volkswirte hatten lediglich mit einen Anstieg von 7,7 Prozent gerechnet. Folgen des Referendums für die Immobilienpreise sind laut Halifax noch nicht absehbar.

09.36 Uhr - Bundesinnenminister Thomas de Maiziere fordert vom Vereinigten Königreich auch in Zukunft eine enge Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf. Großbritannien sei angewiesen auf Informationen der EU-Partner, sagt de Maiziere vor einem Treffen mit EU-Kollegen in Bratislava. "Das wird sicher Gegenstand der Verhandlungen. Auch da kann man nicht nur die Vorteile nehmen und die Nachteile zu vermeiden versuchen."

09.35 Uhr - Die Folgen der Brexit-Entscheidung in Großbritannien können Frankreichs Wirtschaftswachstum um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte geringer ausfallen lassen. Das erklärte Frankreichs Haushaltsminister Christian Eckert im Fernsehen. Welchen Zeitraum er dabei im Auge hatte, sagte der Minister nicht.

09.24 Uhr - Die größte US-Bank JPMorgan Chase warnt vor dem Verlust Tausender Stellen in Großbritannien. Hauptproblem seien sogenannte Reisepass-Regelungen, nach denen britische Banken ihre Produkte generell auch im Rest der EU anbieten dürfen, sagt Konzernchef Jamie Dimon der italienischen Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". Sollte Großbritannien neue Bedingungen der EU erfüllen müssen, könnten im ungünstigsten Fall Tausende Jobs auf andere JPMorgan-Niederlassungen in der Euro-Zone verlagert werden.

08.53 Uhr - Das Brexit-Votum beeinträchtigt einem BBC-Bericht zufolge auch die Pläne des indischen Stahlkonzerns Tata Steel für einen Verkauf seiner Geschäfte in Großbritannien. Das Unternehmen werde die Entscheidung über seinen walisischen Standort Part Talbot zurückstellen, berichtete der Sender. Der Verkauf anderer Geschäfte auf der Insel werde hingegen bald besiegelt.

08.26 Uhr - Ohne schnelle politische Entscheidungen in Großbritannien nach dem Brexit-Votum sieht der Allianz-Finanzmarktberater Mohamed El-Erian einen weiteren Kursverfall des Pfund bis zu einer Parität zum Dollar kommen. Die britische Regierung müsse einen vertrauenswürdigen Plan B mit einer Freihandelsoption vorlegen. Die Unsicherheit in Großbritannien werde anhalten, das Risiko einer Rezession steigen.

07.25 Uhr - Der DIHK senkt nach dem Brexit-Votum seine Prognose für die deutschen Exporte nach Großbritannien. Grund sei die kräftige Abwertung des Pfundes und die konjunkturelle Schwächung der Wirtschaft im Vereinigten Königreich gerade bei Investitionen, teilt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag mit. Für dieses Jahr rechnet er nun mit einem Schrumpfen der deutschen Ausfuhren von einem Prozent. Bislang hatte er ein Plus von fünf Prozent erwartet. Für 2017 sieht der DIHK einen Rückgang von fünf Prozent.



15.30 Uhr - Der Brexit wird die Welt laut US-Notenbankdirektor Daniel Tarullo noch lange beschäftigen: "Niemand weiß wirklich, welche Ausmaße das annimmt. Und ich bezweifle, dass man irgendwann einmal sagen kann, der Brexit sei erledigt", sagt der US-Währungshüter in Washington.

14.50 Uhr - Der griechische Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis setzt nach dem Brexit-Votum auf ein Ende des Sparkurses in Europa. Dabei hofft er auf den deutschen Vizekanzler Sigmar Gabriel, der darauf achte, wie Wachstum und Beschäftigung gestärkt werden könnten. "In diesem Denken gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Gabriel und der griechischen Regierung", sagt Stathakis der Zeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe).

14.05 Uhr - Der französische Ministerpräsident Manuel Valls will Mitarbeiter der Finanzbranche von London ins Land locken. Paris soll zur Europas Top-Adresse werden, sagt er in einer Rede in der Hauptstadt. Dazu sollen beispielsweise Steuervorteile für ausländische Mitarbeiter von fünf auf acht Jahre ausgedehnt werden.

14.00 Uhr - Großbritannien streckt laut Premierminister David Cameron seine Fühler weltweit aus, um neue Handelsverbindungen zu knüpfen. Das Land müsse jetzt das Beste aus seiner Lage machen und dabei auch seine Steuerpolitik ändern, sagt der scheidende Regierungschef vor dem Parlament.

13.45 Uhr - Deutschland will sich nicht auf ein Wettrennen um niedrige Unternehmenssteuersätze in Europa einlassen, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei der Vorlage des Bundeshaushalts sagt. Zuvor hatte sein britischer Kollege George Osborne angekündigt, auf der Insel ansässige Firmen mit massiven Steuersenkungen von der Abwanderung abhalten zu wollen.

12.45 Uhr - Frankreich will den Finanzplatz Paris nach dem Brexit-Votum herausputzen: Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau kündigt an, die Regierung werde ihren Teil dazu beitragen, dass der Standort an Attraktivität gewinne. Ministerpräsident Manuel Valls will noch heute vor der französischen Finanzlobby 'Paris Europlace' sprechen.

12.30 Uhr - Die europäische Idee hat nach Ansicht von Österreichs Bundeskanzler Christian Kern Schaden genommen: "Es ist der Eindruck entstanden, dass hier eine bestimmte Ideologie das europäische Projekt gekapert hat, die nun mal nicht die Interessen der europäischen Bürger in den Vordergrund gestellt hat, sondern die Interessen der Konzerne zum kategorischen Imperativ gemacht hat", sagt er im Parlament.

12.25 Uhr - Das Münchner Ifo-Institut rechnet nur mit einem kleinen Dämpfer für die deutsche Wirtschaft durch das Brexit-Votum: Demnach wird das Wachstum 2016 nur um rund 0,1 Prozentpunkte und 2017 um 0,1 bis 0,2 Punkte geschmälert.

11.35 Uhr - Der Chairman der französischen Großbank BNP Paribas, Jean Lemierre, hält Großbritannien nach dem Brexit-Votum erstmals seit Jahren für "nicht mehr zuverlässig". Die Folgen des Referendums seien für den Kontinent aber nicht so gravierend. "Seien wir ehrlich: Die Brexit-Abstimmung hat begrenzte Folgen für Europa", sagt Lemierre auf einer Konferenz in Paris.

11.30 Uhr - Das Brexit-Votum sollte nach den Worten des spanischen Notenbankchefs Luis Maria Linde zum Nachdenken über die Zukunft der EU führen. Es sei derzeit noch zu früh, um die Folgen für Stabilität und Konjunktur in der Euro-Zone abzuschätzen, betont Linde.

11.21 Uhr - Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen fürchtet wegen des sinkenden Pfundkurses durch das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU Wettbewerbsnachteile. Der britische ZF-Großkunde Jaguar Land Rover etwa leide darunter, in Euro oder Dollar einkaufen zu müssen. "Wir müssen mit zunehmendem Preisdruck rechnen", sagte ZF-Vorstandschef Stefan Sommer am Mittwoch in Frankfurt. Unmittelbar betroffen sei der Zulieferer von den Währungsschwankungen im Zuge des Brexit jedoch nicht, da die Kunden im Vereinigten Königreich nicht in Pfund, sondern in Euro oder Dollar bezahlten.

10.06 Uhr - Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau fordert rasch Klarheit über die weiteren Schritte nach dem Brexit-Votum in Großbritannien. Je schneller das geschehe, desto besser, sagte Villeroy de Galhau am Mittwoch. Rosinenpickerei bei den Verhandlungen mit der EU über die künftigen Handelsbeziehungen könnten die Briten nicht erwarten. "Damit das Vereinigte Königreich den Zugang zum gemeinsamen Finanzmarkt behält, sollten alle üblichen EU-Regeln strikt beachtet werden." Ein Brexit werde zwar Auswirkungen auf die Wirtschaft in der Euro-Zone haben. Die Folgen würden aber moderater ausfallen als in Großbritannien.

09.27 Uhr - Die US-Investmentbank Goldman Sachs schließt eine Verlagerung von Stellen aus der britischen Bankenmetropole London im Zuge des Brexits nicht aus. "Wenn man keinen Zugang zum Binnenmarkt bekommt und das derzeitige Passport-Prinzip wegfällt, dann müssten wir sicher Leute nach Kontinentaleuropa verschieben", sagte der Co-Chef für Goldman Sachs Europa und Investment Banking, Richard Gnodde, der Schweizer Wochenzeitschrift "Finanz und Wirtschaft" vom Mittwoch. Allerdings sei es noch zu früh für solche Schlüsse.

09.21 Uhr - Die Briten kaufen etwas weniger Autos. Die Neuzulassungen seien im Juni um knapp ein Prozent zum Vorjahresmonat gesunken, erklärt der Branchenverband der Autohersteller und -händler nach vorläufigen Erhebungen. Es ist erst das zweite Mal in mehr als vier Jahren, dass es keinen Anstieg gibt. Einen Zusammenhang mit dem Brexit-Votum sieht der Verband derzeit nicht.

08.35 Uhr - Der britische Wirtschaftsminister Sajid Javid will mit Steuersenkungen für Unternehmen und die Bürger einen Konjunktureinbruch nach der Brexit-Entscheidung verhindern. Das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushaltes bis 2020 könne dann aber nicht erreicht werden, sagt er der "Financial Times". Javid will zudem einen bis zu 100 Milliarden Pfund schweren Wachstumsfonds auflegen.



15.43 Uhr - Die Zukunft der englischen Premier League hängt nach Einschätzung von Arsenal-Trainer Arsene Wenger vom Ergebnis der Austrittsverhandlungen ab. "Wenn die Liga weniger attraktiv wird, werden die Sender weniger Geld für Übertragungsrechte bieten, die Vereins-Einnahmen werden sinken, und die Premier League wird die Folgen spüren", sagt er vor Journalisten. Die Spielergehälter würden etwas sinken, "und der Wettbewerb etwa mit Deutschland wird stärker werden".

15.15 Uhr - Der IWF hält Norwegen für einen der großen Verlierer eines britischen EU-Austritts: Das Land mit seinen Exportschlagern Gas und Fisch müsse sich dann wohl auf Einbußen im Geschäft mit Großbritannien einstellen.

14.29 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat britische Forderungen nach schnellen informellen Gesprächen mit der EU über das künftige Verhältnis abgelehnt. Großbritannien müsse sich zunächst einmal selbst überlegen, welches Verhältnis es zur EU anstrebe "und dann den Antrag stellen nach Artikel 50 des EU-Vertrages nach Austritt aus der EU", sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Erst daran würden sich Verhandlungen anschließen. "Wir können jetzt nicht schon vier Schritte vorausdenken. Wir müssen abwarten, was in Großbritannien passiert und wann Großbritannien den Antrag stellt", sagte die Kanzlerin.

13.56 Uhr - Die britische Innenministerin Theresa May, die sich um die Nachfolge von Premierminister David Cameron bewirbt, macht sich für den Finanzplatz London stark. In den Austrittsverhandlungen mit der EU müsse sichergestellt werden, dass für die "City of London" das "richtige Abkommen" erzielt werde, sagt sie in einem Interview des "Evening Standard".

12.35 Uhr - Die britische Notenbank BoE lockert die Vorgaben für Banken: Sie müssen vorerst nicht mehr Geld für schlechtere Zeiten beiseitelegen. Dass der bereits beschlossene spezielle Kapitalpuffer bis mindestens Juni 2017 ausgesetzt bleibe, bedeute nicht, dass die Geldinstitute mehr Spielraum für höhere Dividenden erhielten, mahnt BoE-Chef Mark Carney. Die Banken sollen den Puffer vorhalten, um sich für konjunkturbedingte Risiken in der Kreditwirtschaft wappnen zu können.

12.05 Uhr - Die britische Kaufhauskette John Lewis hat in der Woche nach dem Brexit-Votum den Umsatz weniger stark steigern können: Die Einnahmen legten nur um 2,1 Prozent zu. In der Woche zuvor, dem Beginn des Sommerschlussverkaufs, lag das Plus noch bei 7,3 Prozent.

11.47 Uhr - Die britische Notenbank ist nach dem Brexit-Votum in Sorge um die Stabilität des Finanzsystems im Land. Es gebe Hinweise, dass sich einige Gefahren bereits herauskristallisierten, teilte die Bank of England (BoE) am Dienstag mit. Der Finanzsektor stehe vor Herausforderungen. Der geldpolitische Ausschuss der BoE sei bereit, für ausreichende Liquidität zu sorgen sowie die Kreditvergabe und das Funktionieren der Märkte zu unterstützen. Die Notenbank in London hatte nach dem überraschenden Votum für einen britischen EU-Austritt eine Lockerung ihrer Geldpolitik zum Ankurbeln der Wirtschaft in Aussicht gestellt. Im Laufe des Sommers würden vermutlich geldpolitische Anreize benötigt, sagte BoE-Chef Mark Carney jüngst.

Investoren rechnen bereits damit, dass die BoE den Leitzins im Sommer senkt - möglicherweise sogar bis auf 0,0 Prozent. Aktuell liegt er mit 0,5 Prozent bereits auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Währungshüter hatten schon vor dem Brexit-Referendum vor den Folgen eines EU-Austritts gewarnt und für diesen Fall eine längere Phase der Unsicherheit prophezeit, wodurch die Konjunktur und insbesondere Exportaussichten getrübt werden dürften.

10.48 Uhr - Die Unsicherheit infolge des Brexit-Votums wird sich nach Angaben des Handelsministeriums in Peking auf die Übersee-Investitionen chinesischer Firmen auswirken. Der Effekt werde aber nur kurzfristig sein, sagt ein Sprecher vor Journalisten.

10.30 Uhr - Die britischen Dienstleister haben im Juni spürbar an Fahrt verloren und blicken so skeptisch nach vorn wie seit Ende 2012 nicht mehr. Das Markit-Barometer fiel auf den April-Wert, als das Wachstum ein Drei-Jahres-Tief signalisierte. Die Firmenumfrage war zu knapp 90 Prozent vor dem Ergebnis des Brexit-Votums abgeschlossen.

10.05 Uhr - Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird für deutsche Bauern schmerzhaft. "Der Brexit ist nichts Gutes für die deutsche Landwirtschaft", sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir exportieren sehr viel ins Vereinigte Königreich und sind mit unseren Produkten gut platziert. Das wird natürlich jetzt neu zu verhandeln sein", sagte Schmidt in einem am Dienstag veröffentlichten Reuters-Interview.

Die deutsche Landwirtschaft ist stark vom Export abhängig: 32 Prozent des Gesamtumsatzes von über 172 Milliarden Euro wurden 2014 mit Ausfuhren gemacht. Knapp 80 Prozent waren Exporte in den EU-Binnenmarkt. 2015 wurden Nahrungsmittel im Wert von 4,8 Milliarden Euro nach Großbritannien exportiert, was sechs Prozent der deutschen Agrarexporte entspricht. Dem standen Importe von Agrarprodukten aus dem Vereinigten Königreich im Volumen von 1,4 Milliarden Euro gegenüber.

09.50 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nennt die Brexit-Befürworter Boris Johnson und Nigel Farage "Retro-Nationalisten". Die beiden Politiker seien keine Patrioten, denn Patrioten träten nicht ab, wenn es schwierig werde. Er verstehe auch nicht, dass das Brexit-Lager Monate benötige, um einen Plan für den EU-Austritt zu entwickeln. "Statt einen Plan zu haben, verlassen sie das sinkende Schiff", kritisiert Juncker vor dem EU-Parlament.

09.10 Uhr - EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hat Pläne der britischen Regierung für eine Senkung der Unternehmenssteuern nach dem Brexit-Votum kritisiert. Dies sei eine schlechte Idee, die voraussichtlich nicht umgesetzt werde, sagte er im französischen Sender "Radio Classique". Denn dem britischen Finanzministerium würden Einnahmen entgehen, die es im Kampf gegen ein zu hohes Haushaltsdefizit brauche.

05.00 Uhr - Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), gibt den zurückgetretenen britischen Brexit-Befürwortern die Schuld für eine wachsende EU-Verdrossenheit in ganz Europa. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagt Weber: "Politiker vom Schlag eines Farage und Johnson sind wesentlich verantwortlich für den Vertrauensverlust in die Politik - und nicht Europa."

03.36 Uhr - Die Stimmung bei den Unternehmen in Großbritannien hat sich nach dem Brexit-Votum massiv verschlechtert. Bei der jüngsten Umfrage der Forschungsinstitute YouGov und Centre for Economics and Business Research (CEBR) gaben 49 Prozent der Firmen an, den allgemeinen wirtschaftlichen Ausblick für die nächsten zwölf Monate pessimistisch zu bewerten. Vor dem Referendum waren 25 Prozent dieser Ansicht.

00.15 Uhr - Die Zentralbanken haben Insidern zufolge nach dem Brexit-Votum in der vergangenen Woche bei den Handelstischen großer Banken so viele Kontrollanfragen wie seit Jahren nicht mehr getätigt. Offensichtlich wollten die britische und die US-Notenbank sowie der EZB möglichst zeitnah und umfassend die Aktivitäten am Markt im Blick haben, um frühzeitig mögliche Turbulenzen im Zuge des Brexit erkennen zu können.



13.46 Uhr - Ein EU-Austritt könnte Großbritanniens Wirtschaftskraft deutlich bremsen, sagt IWF-Chefin Christine Lagarde der Zeitung "Le Monde". Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könne bis 2019 um 1,5 bis 4,5 Prozent sinken.

13.53 Uhr - Der Fraktionsvorsitzende der EVP im EU-Parlament, Manfred Weber, kritisiert den Rücktritt von Ukip-Chef Nigel Farage als verantwortungslos und feige. "Farage sagt, dass er sein Leben zurück wolle. Er sollte lieber über das Leben all jener Briten nachdenken, die er von Europa abgeschnitten hat", twittert der CSU-Politiker.

13.50 Uhr - Der Kandidat für das Amt des britischen Premierministers, Liam Fox, will im Fall seiner Wahl bis zum Jahresende den Austritt aus der EU beantragen. Artikel 50 müsse noch dieses Jahr ausgelöst werden, fordert er.

12.40 Uhr - Die Bewerberin um die Nachfolge von Premierminister David Cameron, Andrea Leadsom, spricht sich für rasche Brexit-Verhandlungen aus. Sollte sie die Wahl zum Parteivorsitz gewinnen, werde sie als Regierungschefin die Austrittsverhandlungen mit der EU so kurz wie möglich halten, sagt die konservative Politikerin. Mit dem Brexit werde die Freizügigkeit von Personen enden. Künftig werde das Parlament in London entscheiden, wer nach Großbritannien zuwandern dürfe.

11.50 Uhr - Slowenien bläst die Investorenwerbung für den Börsengang seiner größten Bank Nova Ljubljanska Banka (NLB) ab. Begründung: Die Aktienmärkten seien nach dem Brexit-Votum zu unruhig. Trotzdem solle die Privatisierung wie geplant bis Ende 2017 über die Bühne gehen, teilt die damit beauftragte Slovenian Sovereign Holding (SDH) mit.

11.10 Uhr - Der Brexit-Befürworter und Chef der eurokritischen UKIP-Partei, Nigel Farage, kündigt seinen Rücktritt an. Er wolle seiner Partei aber weiterhin behilflich sein, sagt Farage. Zugleich fordert er, dass der neue Premierminister ein Befürworter des Austritts aus der EU sein müsse.

10.35 Uhr - Das Brexit-Votum der Briten dämpft die Konjunkturerwartungen der Anleger für die Euro-Zone. Das Stimmungsbarometer fiel im Juli um 12,0 Zähler auf minus 2,0 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix zu ihrer Umfrage unter knapp 1100 Anlegern und Analysten mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit November 2014. Auch die Lage wird negativer beurteilt. Die Umfrage wurde vom 30. Juni bis 2. Juli erhoben und damit nach dem britischen EU-Referendum. 10.14 Uhr - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich rund um das überraschende Brexit-Votum mit milliardenschweren Devisengeschäften gegen eine starke Aufwertung des Frankens gestemmt. Das spiegelt sich in der am Montag veröffentlichten Statistik der Sichteinlagen von Banken und Bund bei der Notenbank wider: Diese stiegen in der vergangenen Woche um 6,3 Milliarden auf 507,5 Milliarden Franken.

Der Franken hatte unmittelbar nach dem Ja der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union markant an Wert gewonnen. Die Schweizer Währungshüter sahen dem jedoch nicht lange zu: Sie intervenierten und machten das - anders als sonst üblich - auch öffentlich. Um den Franken gegenüber dem Euro zu schwächen, kauft die SNB Euro und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.

09.50 Uhr - Der britische Finanzminister George Osborne will nach dem Brexit-Votum seines Landes die Körperschaftssteuer für Unternehmen von derzeit 20 auf unter 15 Prozent senken. Dies sei ein Kernpunkt eines Fünf-Punkte-Programms zur Unterstützung der britischen Wirtschaft, sagte er der "Financial Times" (Montagausgabe). Großbritannien solle die geringste Unternehmenssteuer der großen Volkswirtschaften erhalten.

Zu seinem Fünf-Punkte-Programm gehöre auch ein neuer Anlauf, Investitionen aus China anzulocken, Bankkredite zu unterstützen, die fiskale Glaubwürdigkeit Großbritanniens zu garantieren sowie in die klassischen Industrieregionen in Nordwestengland zu investieren.

09.05 Uhr - Der Brexit-Vorkämpfer Boris Johnson wirft der britischen Regierung vor, keine angemessenen Pläne für das Scheidungsverfahren mit der EU zu haben. In der Bevölkerung mache sich eine Hysterie breit, erklärt der frühere Bürgermeister von London. Die Regierung dürfe nicht abwarten, bis im September ein neuer Premierminister im Amt sei und müsse ihr Vorgehen und die Vorteile des Brexit den Menschen erläutern.

08.50 Uhr - Der britische Außenminister Philip Hammond unterstützt Innenministerin Theresa May bei ihrer Kandidatur als neue Premierministerin. Sie habe den Pragmatismus, der nötig sei, um das Land als Nachfolgerin von David Cameron aus der EU zu führen, sagt Hammond. 7.55 Uhr - Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) würde nach Einschätzung des Prognos-Instituts einen massiven Schrumpfkurs der dortigen Wirtschaft auslösen. Zwar seien die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen der Brexit-Entscheidung gegenwärtig noch sehr unsicher. In einem "plausiblen Szenario", das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, rechnet Prognos indes damit, dass die britische Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 rund 15 Prozent niedriger liegen würde als ohne Austritt aus der EU.

Im einzelnen geht das Institut unter anderem davon aus, dass bereits bis Ende 2016 die Unternehmensinvestitionen um zehn Prozent einbrechen werden. Ab 2018 würden zudem Handelserleichterungen für Großbritannien gegenüber EU-Ländern und Drittstaaten wegfallen. "Neue Handelsabkommen werden zu ungünstigeren Konditionen ausgehandelt werden müssen." Ferner werte das britische Pfund ab, so dass Importpreise steigen, was wiederum die Inflation antreibe.

Auswirkungen für den deutschen Arbeitsmarkt sieht Prognos bereits 2016. "Die Verluste nehmen bis 2025 zu, danach verringern sie sich allmählich wieder." Unter dem Strich wird der Effekt so beziffert: "Als Folge des Brexits liegt die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2025 um rund 70 000 Personen niedriger. In der Europäischen Union beläuft sich der Verlust durch den Brexit auf über 500 000 Erwerbstätige."



15.09 Uhr - Führende EZB-Notenbanker fordern rasch Klarheit über den Zeitplan zum EU-Austritt Großbritanniens. "Denn lange Unsicherheit wäre mit wirtschaftlichen Kosten verbunden, vor allem für Großbritannien, aber auch für die Europäische Union", sagte EZB-Direktor Benoit Coeure in einem am Freitag veröffentlichten Interview der französischen Zeitung "Le Monde". EZB-Chefvolkswirt Peter Praet betonte auf einer Veranstaltung in London: "Es ist sehr wichtig, dass wir sehr rasch einen Brexit-Zeitplan erhalten."

13.50 Uhr - Einer der möglichen Nachfolger des britischen Premierministers David Cameron, Justiminister Michael Gove, will sich im Falle eines Wahlerfolgs Zeit lassen mit dem offiziellen Austritt aus der EU. Er rechne nicht damit, dass Artikel 50 noch in diesem Jahr ausgelöst werde, sagte Gove am Freitag in einer Pressekonferenz zu seinen Zielen. Zuvor müssten ausführliche Vorgespräche mit der EU geführt werden. Mit Artikel 50 der EU-Verträge wird der Brexit formal eingeleitet. Dafür muss Großbritannien einen Antrag bei der EU stellen. Die EU hat erklärt, dass sie die Scheidungsverhandlungen erst nach dem Auslösen von Artikel 50 aufnehmen werde.

13.15 Uhr - Der britische Finanzminister George Osborne stellt eines seiner wichtigsten Ziele infrage: Überschüsse im Staatshaushalt bis spätestens 2020. "Die Regierung muss für haushaltspolitische Glaubwürdigkeit sorgen, weshalb wir beim Defizit weiter hart bleiben werden", sagte er. "Aber wir müssen auch realistisch sein, was das Erreichen eines Überschusses bis zum Ende des Jahrzehnts betrifft."

13.10 Uhr - Der Bewerber um die Nachfolge von Premierminister David Cameron, Michael Gove, will im Falle eines Wahlsiegs Artikel 50 erst nach intensiven Vorgesprächen mit der EU auslösen. Mit dem Artikel wird der britische Austritt aus der EU formal eingeleitet. Er rechne nicht damit, dass dies noch in diesem Jahr geschehe.

12.48 Uhr - Die Deutschen sind einer Umfrage zufolge mehrheitlich gegen eine tiefere Integration der EU. 64 Prozent der Befragten wünschen sich stattdessen mehr Befugnisse für die Nationalstaaten, wie aus einer am Freitag vorab veröffentlichten Umfrage des Instituts TNS Forschung für das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hervorgeht. Lediglich 27 Prozent befürworteten mehr Aufgaben für Brüssel. Gleichzeitig ist auch nach dem Brexit-Votum eine klare Mehrheit der Deutschen für einen Verbleib in der EU. In der Umfrage sprachen sich 87 Prozent für eine EU-Mitgliedschaft aus und lediglich zehn Prozent für einen Austritt. In einer Befragung Anfang Juni waren 83 Prozent für einen Verbleib und 13 Prozent dagegen.

12.40 Uhr - Einer der Bewerber um die Nachfolge von Premierminister David Cameron, Justizminister Michael Gove, fordert, der neue Regierungschef müsse aus dem Brexit-Lager kommen.

12.15 Uhr - Der britische Billigflieger EasyJet erwägt laut Medienberichten nach dem Brexit-Votum, den Firmensitz von Großbritannien in ein anderes EU-Land zu verlagern. Das Unternehmen habe mit Luftfahrtbehörden mehrerer Länder bereits Sondierungsgespräche aufgenommen, meldet der Sender Sky News unter Berufung auf firmennahe Quellen.

11.08 Uhr - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich für ein Referendum über die Mitgliedschaft seines Landes in der EU und in der Nato ausgesprochen. Er selbst sei gegen einen Austritt, sagte Zeman am Donnerstagabend dem tschechischen Hörfunk zufolge. Aber er werde alles tun, damit die Anhänger eines Austritts ihrer Meinung Ausdruck verleihen könnten. Zeman hat nicht die Befugnis, eine Volksabstimmung anzusetzen. Dazu müsste die Verfassung geändert werden.

Viele Tschechen sehen die EU skeptisch, der das Land 2004 beitrat. Vergangene Woche hatten sich die Briten in einem Referendum für einen Austritt aus der EU ausgesprochen.

09.08 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will den EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt wachstumsfreundlicher machen.

In einem Brief an die Mitarbeiter seines Hauses, der Reuters am Freitag vorlag, ist von einer "Reform des Pakts" die Rede. Der Pakt brauche auch mehr Flexibilität, um den Mitgliedsländern in Phasen des Abschwungs mehr Raum für höhere Investitionen und für die Förderung der Beschäftigung zu geben.

09.05 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will nach eigenen Worten alles dafür tun, dass die Kluft zwischen der EU und Großbritannien nach der Brexit-Entscheidung nicht weiter wächst. In einem Brief an seine Mitarbeiter macht er aber auch klar, dass das Vereinigte Königreich nach seinen Ausscheiden aus der Union nicht mehr deren Vorteile in Anspruch nehmen kann.



16.24 Uhr - Die Ratingagentur Moody's erwartet für den US-Einzelhandel zwar nicht unmittelbar deutliche Belastungen durch das Referendum in Großbritannien. Indirekt könne die Branche das Brexit-Votum aber zu spüren bekommen, wenn dieses nämlich auf das Konsumklima drücken und die Ausgaben von Touristen schmälern würde.

15.40 Uhr - Großbritannien steht nach Ansicht des Vorsitzenden des bosnischen Staatspräsidiums, Bakir Izetbegovic, vor weiteren Referenden. "Es wird vielleicht zu einem Absturz des Pfundes kommen", sagt er in Berlin. Auf jeden Fall rechne er mit einer erheblichen Ernüchterung in Großbritannien über den Brexit.

14.27 Uhr - Die EU-Kommission steht nach Angaben ihres Vizechefs Valdis Dombrovskis bereit zur Bekämpfung von möglichem Chaos an den Märkten infolge des Brexit-Votums. Die Exekutive der Europäischen Union arbeite eng zusammen mit "der Europäischen Zentralbank, anderen Notenbanken sowie allen relevanten Behörden", um eine angemessene Reaktion auf mögliche Turbulenzen jeglicher Art an den Märkten zu gewährleisten, sagte Dombrovskis am Donnerstag.

13.21 Uhr - Der Chef der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), übt scharfe Kritik an Johnsons Verzicht auf die Bewerbung um das Amt des britischen Premierministers. "Ein feiges Verhalten von Boris Johnson, zuerst Chaos zu stiften und sich dann der Verantwortung zu entziehen", schreibt Weber auf Twitter.

12.52 Uhr - Der Kopf der britischen Brexit-Kampagne, Boris Johnson, bewirbt sich überraschend nicht in seiner konservativen Partei um die Nachfolge von David Cameron im Amt des Premierministers. Das gibt der frühere Bürgermeister von London bekannt.

12.35 Uhr - Die EU-Kommission äußert sich zurückhaltend zu den erneuten Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker respektiere die schottische Demokratie und das dortige Ergebnis im EU-Referendum, sagt sein Sprecher. Dennoch sei der Umgang mit Schottland eine Frage, die innerhalb der britischen Verfassung geklärt werden müsse. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon traf Juncker am Mittwoch.

11.45 Uhr - EU-Agrarkommissar Phil Hogan dringt auf rasche Verhandlungen über den Ausstieg. "Landwirte wissen besser als irgendjemand anderes, dass man Stabilität und Gewissheit braucht, um für die Zukunft planen zu können", sagt Hogan beim Deutschen Bauerntag in Hannover.

11.01 Uhr - Innenministerin Theresa May würde als Regierungschefin den offiziellen Ausstieg Großbritanniens aus der EU erst Endes des Jahres einreichen. Vorher werde der Artikel 50 der EU-Verträge und damit das Austrittsgesuch nicht aktiviert, sagt May, die David Cameron als Parteichef der Konservativen und als Premierministerin ablösen will.

10.27 Uhr - Justizminister Michael Gove, der Chef der Konservativen und Premierminister werden will, kritisiert seinen mutmaßlichen Konkurrenten für die Ämter, Boris Johnson. Ursprünglich habe er den ehemaligen Londoner Bürgermeister unterstützten wollen, schreibt Gove in einer Kolumne im Internet. "Aber dann bin ich, nach einigem Zögern, zum Schluss gekommen, dass Boris nicht für die Führung sorgen oder das Team aufbauen kann, das für die bevorstehende Aufgabe nötig ist."

10.26 Uhr - Der Chef des europäischen Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, hält einen EU-Austritt Großbritanniens für unwahrscheinlich. "Wir stehen erst am Anfang eines sehr langen Prozesses, viel kann noch passieren", sagte er der neuen "Wirtschaftswoche". Die Abstimmung sei "von Emotionen geprägt" gewesen. "Schauen wir einmal, ob der Brexit überhaupt kommt."

10.16 Uhr - Auch Energieministerin Andrea Leadsom will David Cameron als Parteichefin beerben, wie sie auf Twitter mitteilt. Leadsom hatte sich für einen Brexit ausgesprochen.

10.06 Uhr - Die Liste der Bewerber für das Amt des britischen Premierministers wird immer länger. Nach einem Bericht der BBC wirft auch Justizminister Michael Gove seinen Hut in den Ring.

09.48 Uhr - Die Entscheidung, ob am Londoner Großflughafen Heathrow eine weitere Startbahn gebaut wird, ist der BBC zufolge aufgeschoben. Der eigentlich für den Sommer erwartete Beschluss komme erst nach der Wahl des neuen Chefs der Konservativen im Herbst wieder auf den Tisch.

09.42 Uhr - Der französische Präsident Francois Hollande schließt ein Referendum über die Europäische Union (EU) in seinem Land aus. Die Präsidentenwahl im nächsten Jahr sei eine Gelegenheit für die Wähler, darüber zu entscheiden, welche Europapolitik sie wollten, sagte Hollande der Zeitung "Les Echos".

08.40 Uhr - Frankreichs Finanzminister Michel Sapin sieht trotz der zu erwartenden Brexit-Folgen für die Konjunktur der Nachbarländer keinen Anlass, das Wachstumsziel zu ändern. Auch am Ziel der maximalen Neuverschuldung von 2,7 Prozent werde Frankreich festhalten, sagt er.

08.25 Uhr - Der Brexit-Befürworter Nigel Farage schließt einen Kompromiss mit der EU bei der Freizügigkeit der Bürger aus. 17,5 Millionen Wähler hätten gefordert, bei der Immigration auf die Bremse zu gehen, sagte der Chef der Unabhängigkeitspartei Ukip dem französischen "Figaro". Um weiterhin Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu erhalten, könnte Großbritannien aber Beiträge an den EU-Haushalt zahlen, sagte er.

07.34 Uhr - Frankreichs Präsident Francois Hollande will nach dem Votum der Briten für einen EU-Abschied den Finanzplatz Paris stärken. Dazu sollten die Regulierungsvorgaben auch für Steuern angepasst werden, sagt Hollande der Zeitung "Les Echos" (Donnerstagausgabe). Er deutete damit an, Geldhäusern Paris als Standort schmackhaft zu machen, die nach dem "Brexit"-Votum London möglicherweise verlassen wollen. Die britischen Finanzinstitute sollten dagegen ihre Zulassung zum Verkauf ihrer Produkte und Dienstleistungen auf dem Kontinent verlieren.

06.55 Uhr - Bayerns Finanzminister Markus Söder hat davor gewarnt, die durch einen Brexit entstehenden Kosten Deutschland aufzubürden. Die bisherigen britischen Beitragszahlungen dürften nicht einfach auf Deutschland und die übrigen Netto-Zahlerländer übertragen werden, sagte der CSU-Politiker der Zeitung "Die Welt" vom Donnerstag. Vielmehr müsse das fehlende britische Geld eingespart werden. Schließlich habe die EU in den vergangenen Jahren immer mehr ausgegeben. "Der Haushalt hat sich aufgebläht."

01.01 Uhr - Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien ist einer Umfrage zufolge nach der "Brexit"-Entscheidung kräftig gesunken. Der entsprechende Index fiel auf 104,3 Punkte von 111,9 Zählern in den ersten drei Juni-Wochen, wie das Institut YouGov zu der gemeinsam mit dem Centre for Economics and Business Research (CEBR) erhobenen Umfrage mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2013, als die britische Wirtschaft gerade begann, die Nachwehen der Finanzkrise hinter sich zu lassen.

00.27 Uhr - US-Präsident Barack Obama äußert sich optimistisch über die Zukunft der EU. Er sei zuversichtlich, dass die Europäer einen umsichtigen Plan aufstellen werden, um mit der "Brexit"-Entscheidung umzugehen und voranzukommen, sagte Obama am Mittwochabend in einer Rede vor dem kanadischen Parlament.



15. 41 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble besteht nach dem Brexit-Votum der Briten auf einem klaren Schnitt zwischen dem Land und der Europäischen Union. Auf die Frage, ob er seine Warnung an die Briten mit den Worten "'in' ist 'in' und 'out' ist 'out'" modifizieren müsse, sagte er am Mittwoch: "Gar nicht". "Es wäre fair, wenn sie (die Briten) sich in absehbarer Zeit entscheiden würden", erklärte der Minister zu dem erforderlichen Austrittsantrag der Briten an die EU. Die Gefahr, dass die britische Entscheidung einen Dominoeffekt auslösen könnte in der EU, "ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen", fügte Schäuble hinzu.

"Natürlich werden wir alles daran setzen, dass der Schaden aus der Entscheidung ... nicht noch größer wird", sagte Schäuble. Die EU-Finanzminister hätten sich mit ihren Kollegen aus Japan, den USA und Kanada - also in der G7 - verabredet, alles zu tun, um chaotische Reaktionen an den Märkten zu verhindern. "Das ist uns bis heute auch gelungen." 15.23 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt auf möglichst rasche Verhandlungen mit Großbritannien über einen Austritt aus der EU. Es liege zwar an der britischen Regierung, zunächst ihre Absicht offiziell zu erklären. Sie wünsche sich aber, "dass dies so schnell wie möglich geschieht", sagte Merkel nach dem zweitägigen EU-Gipfel am Mittwoch in Brüssel.

Zum Verfahren sagte die Kanzlerin, der Europäische Rat, also die Staats- und Regierungschefs, müssten nach Artikel 50 des EU-Vertrages die Leitlinien für das Austrittsverfahren verabschieden. An dem dann folgenden Prozess seien EU-Kommission und EU-Parlament beteiligt. Die Kommission werde dabei "mit ihrem Sachverstand eine zentrale Rolle spielen."

Ein künftiger Zugang Großbritanniens zum Binnenmarkt, so bekräftigte Merkel, sei nur möglich, wenn London die "vier Grundfreiheiten" bestätige. Dies meint den freien Verkehr von Personen sowie von Waren, Dienstleistungen und Kapital.

13.23 Uhr - Der scheidende britische Regierungschef David Cameron warnt seine Landsleute vor wirtschaftlich schweren Zeiten. Das Land steuere auf eine kabbelige See zu, sagt er. Die Regierung müsse der Wirtschaft versichern, dass sich bis zum Ausscheiden Großbritanniens aus der EU nichts ändere.

13.06 Uhr - Die US-Bank JP Morgan rechnet damit, dass die Schotten ihre Unabhängigkeit von Großbritannien durchsetzen und eine eigene Währung einführen werden. Dies sei ihr Basis-Szenario, erklärte die Bank.

12.57 Uhr - Die Deutsche Börse kämpft trotz Brexit für den Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE). "Nach der Entscheidung der britischen Bevölkerung, die EU zu verlassen, ist es nun wichtiger als zuvor, die finanzwirtschaftliche Verbindung zum Vereinigten Königreich stabil zu halten", sagt Aufsichtsratschef Joachim Faber.

12.12 Uhr - Die portugiesische Regierung wird als Reaktion auf das Brexit-Referendum ihre Wachstumsprognose von 1,8 Prozent für dieses Jahr voraussichtlich reduzieren. "Alles deutet in eine Richtung - nach unten", sagt Finanzminister Mario Centeno der Zeitung Publico.

12.04 Uhr - Arbeitsminister Stephen Crabb gibt seine Bewerbung für die Nachfolge von David Cameron als Premierminister bekannt.

11.45 Uhr - Der Brexit dürfte nach Ansicht der Inkasso-Firmen zu mehr Firmenpleiten in Deutschland führen. Die Wirtschaft werde den anstehenden Austritt der Briten aus der EU zwar nicht sofort spüren, erklärte der Branchenverband BDIU am Mittwoch. "Aber wir befürchten, dass im kommenden Jahr die Zahl der Insolvenzen wieder steigt - und das wird auch die Zahlungsmoral wieder verschlechtern", sagte BDIU-Präsidentin Kirsten Pedd in Berlin.

10.35 Uhr - Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon unterstreicht bei einem Besuch in Brüssel: "Schottland ist entschlossen, in der Europäischen Union zu bleiben."

10.21 Uhr - Der Brexit-Entscheid der Briten kostet die deutsche Wirtschaft nach Prognose des gewerkschaftsnahen IMK-Instituts im kommenden Jahr ein halbes Prozent Wachstum. Die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes werde auf 1,3 von 1,5 Prozent gesenkt, erklärte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) am Mittwoch. Ohne Brexit wäre die Prognose hingegen auf 1,8 Prozent angehoben worden. Für dieses Jahr erwarten die Forscher 1,6 Prozent.

Der Dämpfer werde sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Trotz Zuwanderung sinke die Zahl der Arbeitslosen dieses Jahr im Schnitt um 60.000. 2017 dürfte sie hingegen bei weiter steigender Beschäftigung um rund 290.000 zunehmen und im Jahresdurchschnitt wieder knapp über drei Millionen liegen.

09.43 Uhr - Der britische Luxuswagen-Hersteller Jaguar Land Rover Group bleibt seinem Standort treu. Die Brexit-Entscheidung ändere nichts am Bekenntnis des Unternehmens zu seinen britischen Produktionsstätten, sagt Strategiechef Adrian Hallmark.

09.17 Uhr - Das Pfund Sterling ist am Mittwoch wenig verändert in den europäischen Handel gestartet. Mit 1,3364 Dollar notierte es 0,2 Prozent höher als am Dienstagabend. Das Anfang der Woche erreichte 31-Jahres-Tief von 1,3122 Dollar blieb aber in Sichtweite. "Das Pfund könnte sich die nächsten Tage stabilisieren, ehe es die Talfahrt wieder aufnimmt", sagte ein Händler in Tokio. Von allgemeiner Entspannung kann laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht gesprochen werden. "Noch besteht erhebliche Unsicherheit darüber, wie es in Großbritannien nach dem Brexit-Referendum weitergeht."

Der Euro stieg zunächst um 0,3 Prozent auf 83,20 Pence, bröckelte dann aber wieder leicht auf das Vortagesniveau ab. Damit verharrte die Gemeinschaftswährung in Sichtweite ihres am Montag erreichten Zwei-Jahres-Hochs. Zum Dollar notierte der Euro mit 1,1080 Dollar leicht über dem New Yorker Schluss von 1,1065 Dollar.

09.15 Uhr - Integrationswillige EU-Staaten sollen nach Ansicht des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel künftig enger zusammenarbeiten können, selbst wenn nicht alle 27 EU-Regierungen mitmachen wollen. "Es ist eine Illusion, dass man alles mit 27 machen kann", sagt er.

09.09 Uhr - Das Brexit-Votum der Briten wird Ökonomen zufolge den Aufschwung in Deutschland dämpfen, aber nicht abwürgen. Viele Banken senken derzeit ihre Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes: Die Berenberg Bank nahm sie für 2016 auf 1,5 von 1,6 Prozent und für 2017 auf 1,5 von 1,7 Prozent zurück, die DekaBank auf 1,6 (zuvor: 1,7) Prozent und auf 1,1 von 1,4 Prozent, die Helaba auf 1,6 von 1,7 und auf 1,3 von 1,5 Prozent. "Für den Moment lautet die gute Nachricht, dass der Brexit die deutsche Konjunktur nicht umwirft", sagte der Leiter Volkswirtschaft der DekaBank, Holger Bahr, am Mittwoch. "Allerdings lastet das Brexit-Votum auf den wirtschaftlichen Perspektiven, mithin auf den Investitionsentscheidungen von Unternehmen."

Einen Einbruch wie während der Finanzkrise erwarten die Experten aber nicht. "Der Brexit wird in der deutschen Wirtschaft ein paar blaue Flecken hinterlassen, denn Exporte und Investitionen dürften sich im kommenden Jahr schlechter entwickeln als bislang erwartet", sagte auch der Deutschland-Chefvolkswirt von UniCredit, Andreas Rees, der ebenfalls die Prognose für 2017 senken will. "Kauffreudige Konsumenten und der boomende Bausektor bleiben tragende Säulen des Aufschwungs."

06.39 Uhr - Der frühere Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, hat vor einer harten Haltung der EU gegenüber Großbritannien gewarnt. "Diejenigen, die den Briten die kalte Schulter zeigen und weitermachen wollen wie bisher, sind schlechte Politiker", sagte der Ökonom der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch). "Wir sollten versuchen, Großbritannien so wie Norwegen sehr eng an die EU anzubinden." Diejenigen, die auf einen schnellen Austritt drängten, wollten Europa im Eiltempo weiter "in die falsche Richtung entwickeln, nämlich zu einer Haftungsunion im Inneren und einer Festung nach außen, die sich gegenüber der Welt abschottet", warnte Sinn. "Beides käme uns Deutsche teuer zu stehen."

06.37 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bereitet dem "Handelsblatt" zufolge Vorschläge für eine Reform der Europäischen Union und der Euro-Zone aus. Unter anderem wolle das Ministerium erreichen, dass die Schuldenregeln glaubwürdig eingehalten werden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine Übersicht mit dem Titel "Initiativen nach dem UK-Referendum".

01.00 Uhr - Das Brexit-Votum der Briten könnte nach Einschätzung des Fed-Direktoriumsmitglieds Jerome Powell das Wirtschaftswachstum der USA zusätzlich bremsen. Es bestehe das Risiko einer Verschlechterung der Weltwirtschaftslage, sagt Powell laut Redetext in einer Ansprache vor dem Chicago Council on Global Affairs. Die US-Notenbank Fed sei auf alles vorbereitet. Derzeit funktionierten die Märkte aber.



19.55 Uhr - Das US-Präsidialamt rechnet damit, dass sich die politischen Spitzen der Vereinigten Staaten, Kanadas und Mexikos bei einem Treffen in der kommenden Woche mit dem Brexit befassen.

19.50 Uhr - Das Brexit-Votum hat nach Einschätzung der US-Regierung keinen Einfluss auf die Sicherheitsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Großbritannien bleibe ein wichtiger Nato-Verbündeter, sagt Präsidialamtssprecher Josh Earnest in Washington.

18.45 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erklärt in Stuttgart, Großbritannien könne jetzt nicht die Vorteile mit der EU aushandeln, ohne Pflichten zu übernehmen und damit noch andere Länder zum Austritt anstiften. "Out heißt out - das bedeutet, die Briten müssen zu ihrer Entscheidung stehen."

17.51 Uhr - Wirtschaftsminister Sajid Javid hat sich für Arbeitsminister Stephen Crabb als neuen Chef der Konservativen ausgesprochen. Dieser würde den Posten von Premierminister David Cameron übernehmen.

17.44 Uhr - Die Frist für die Suche nach dem Nachfolger von Premierminister David Cameron wird um eine Woche verlängert. Diese reiche nun bis zum 9. September, teilt die Konservative Partei mit. Das stelle sicher, dass alle Parteimitglieder sich beteiligen können.

17.36 Uhr - Die Parlamentsabgeordneten der Labour-Partei sprechen Parteichef Jeremy Corbyn ihr Misstrauen aus.

17.16 Uhr - Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls fordert ein entschlossenes Handeln der EU. "Jetzt ist nicht die Zeit für diplomatische Vorsicht", sagt er zum Auftakt einer Parlamentsdebatte über die Brexit-Abstimmung. "Wir müssen die Eiterbeule aufstechen." Europa brauche von den Briten Klarheit: "Entweder verlasse sie die (Europäische) Union oder sie bleiben."

16.11 Uhr - Der britische Arbeitsminister Stephen Crabb wirft einem Medienbericht zufolge seinen Hut in den Ring für die Nachfolge von David Cameron als Chef der Konservativen. Das berichtet "Politico".

15.56 Uhr - Die Ratingagentur S&P erwartet nicht, dass Großbritannien nach dem Brexit-Votum in eine Rezession abgleitet. Dies werde die britische Notenbank durch Gegenmaßnahmen verhindern. S&P hat Großbritannien heruntergestuft.

15.49 Uhr - Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat von der EU Notfallmaßnahmen gefordert, um das Wachstum zu stärken. Die EU befinde sich in einer "vorhersehbaren Krise", es gebe ein demokratisches Defizit und es fehle der soziale Zusammenhalt und die Solidarität.

15.43 Uhr - Die EU muss nach den Worten des französischen Präsidenten Francois Hollande entschlossen auf den Brexit reagieren. "Denn die ganze Welt schaut auf Europa", sagt er vor dem EU-Gipfel. Die Entscheidung der Briten sei sicher traurig - vor allem für diese selbst. "Aber Europa wird sich nicht aufhalten lassen."

15.39 Uhr - Auch nach dem EU-Austritt werde Großbritannien weiter ein "Freund und Partner" sein, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Vor Beginn des EU-Gipfels betont sie, dass es keine Gespräche mit Großbritannien geben werde, solange der Austrittsantrag nicht gestellt sei. Es gehe bei dem Gipfel aber nicht nur um den Brexit, sondern auch um das Thema Migration. Hier zeige der beschlossene gemeinsame Küstenschutz, dass die EU sehr wohl funktioniere.

15.36 Uhr - Eine neue Handelsvereinbarung mit der EU wird für die Briten nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem ungünstiger ausfallen als dies für EU-Mitglieder der Fall ist. Die langfristigen ökonomischen Auswirkungen des EU-Austritts der Briten auf die Niederlanden ließen sich derzeit noch nicht abschätzen, sagt Dijsselbloem, der auch Finanzminister seines Landes ist.

15.25 Uhr - Die Chefin der schottischen Regierung, Nicola Sturgeon, reist am Mittwoch nach Brüssel. Dort wolle sie die schottische Position der EU-Kommission direkt vortragen, sagt Sturgeon. Die Schotten stimmten mehrheitlich gegen den Brexit.

15.00 - "Es gibt kein 'ein bisschen drin' und 'ein bisschen draußen' bei einer Scheidung", sagt Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Die sich jetzt ausbreitende Angst der Briten zeige allen, wie gut es sei, innerhalb der EU zu bleiben.

14.56 - Nach Einschätzung der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite hat Großbritannien immer noch eine Chance, in der EU zu bleiben. Auf die Frage, was passiere, wenn die britische Regierung das Austrittsgesuch nicht in Brüssel einreiche, sagt Grybauskaite in Brüssel: "Willkommen."

13.59 Uhr - Die Vereinten Nationen fordern Großbritannien auf, gegen fremdenfeindliche Übergriffe nach der Brexit-Abstimmung vorzugehen. Er sei tief besorgt wegen der Berichte über entsprechende Angriffe, erklärt der Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein.

13.27 Uhr - Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk stellt klar: Gespräche mit Großbritannien über den künftigen Status werden erst nach einem EU-Austrittsantrag geführt. Der Brexit habe ihn erschüttert, sagt Tusk.

13.15 Uhr - US-Präsident Barack Obama warnt vor Hysterie an den Finanzmärkten nach der Brexit-Abstimmung. Deren Ausgang zeige die "fortlaufenden Veränderungen und Herausforderungen", die sich durch die Globalisierung ergeben, sagt er dem Sender NPR.

13.09 Uhr - Das EU-Parlament fordert von der britischen Regierung, die Verhandlungen über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU so bald wie möglich einzuleiten. Zugleich spricht sich die Mehrheit der Abgeordneten dafür aus, dass der Kern der EU gestärkt werden müsse und Lösungen für Mitgliedsländer "a la carte" vermieden werden sollten.

12.19 Uhr - Belgiens Ministerpräsident Charles Michel ruft britische Unternehmen auf, in sein Land zu ziehen, um weiter innerhalb der EU Handel treiben zu können. Ein Fünftel der britischen Firmen stehe bereit, die Insel zu verlassen, sagt er dem Sender Radio 1. Ihm wäre dann lieber, dass sie Belgien zögen "und nicht etwa in die Niederlande".

11.46 Uhr - Die japanische Notenbank kommt am Mittwochmorgen zu einer Sitzung zusammen. Dabei sollten die jüngsten Marktbewebungen besprochen werden, sagen Insider.

11.41 Uhr - Die russische Notenbank erwartet zunächst keine großen negativen Folgen für das Land durch den Brexit. Die langfristigen Folgen dagegen hingen von den genauen Umständen des britischen Austritts ab, sagt Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina.

11.01 Uhr - Londons Bürgermeister Sadiq Khan verlangt mehr Autonomie für die Hauptstadt. Dies sei notwendig, um die "Jobs, den Reichtum und den Wohlstand" der Metropole in den kommenden, unsicheren Zeiten zu schützen, heißt es in einem Redetext, den sein Büro verbreitet. Die Londoner hatten mehrheitlich für den Verbleib Großbritanniens in der EU gestimmt.

10.53 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt Geschlossenheit der verbleibenden 27 Mitgliedstaaten gefordert. "Es gilt jetzt nach vorne zu schauen und alles daran zu setzen, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und anschließend alle notwendigen Entscheidungen zu treffen", sagte Merkel am Dienstag im Bundestag in einer Regierungerklärung zum britischen Brexit-Referendum in Großbritannien.

Jeder Vorschlag, der die EU der 27 als Ganzes aus dieser Krise führen könne, sei willkommen. "Jeder Vorschlag, der dagegen die Fliehkräfte stärkt, die Europa schon so sehr strapazieren, hätte unabsehbare Folgen für uns alle. Er würde Europa weiter spalten", sagte Merkel in der Sondersitzung des Parlaments. Sie werde sich dafür einsetzen, das zu verhindern. "Ich sehe gute Möglichkeiten, dass uns das gelingen kann."

10.37 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt die "britischen Freunde, sich etwas vorzumachen." Es werde weder formell noch informell vor dem britischen Antrag auf EU-Austritt Verhandlungen oder Vorgespräche über den Scheidungsprozess geben, sagt sie in einer Regierungserklärung. Deutschland werde sicherstellen, dass die Austrittsverhandlungen nicht nach dem Prinzip der Rosinenpickerei geführt würden. Wer Zugang zum Binnenmarkt haben wolle, müsse damit einhergehende Verpflichtungen einhalten.

10.36 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat seiner Behörde nach eigenen Angaben jegliche Vorverhandlungen mit der britischen Seite über einen EU-Austritt verboten. "Solange es keine Notifizierung gibt, gibt es auch keine Verhandlungen", sagt Juncker im EU-Parlament mit Blick auf die Aktivierung von Artikel 50 der EU-Verträge, die von Großbritannien ausgehen müsste. Das Vereinigte Königreich müsse seine Position klären. "Nicht heute, nicht morgen früh, aber doch recht schnell."

10.26 Uhr - Der britische Wirtschaftsminister Sajid Javid will sich am Dienstag bei einem Treffen mit Managern und Verbandsvertretern informieren, welche Anliegen die Wirtschaft in einer Trennungsvereinbarung mit der EU geregelt werden sollten. Er wolle sicherstellen, dass die Interessen der britischen Firmen, Investoren und Arbeitnehmer berücksichtigt werden, sagt er. Auch Premierminister David Cameron will sich noch diese Woche mit Vertretern der Geschäftswelt treffen und mit ihnen über die Folgen des Brexits sprechen.

10.20 Uhr - Zu Beginn einer außerordentlichen Sitzung des EU-Parlaments zum Brexit-Votum dankt dessen Präsident Martin Schulz den britischen Mitarbeitern und Abgeordneten des Hauses für ihre Arbeit. "Wir bedauern zutiefst die Entscheidung, dass das Vereinigte Königreich uns verlassen will, aber Ihnen sind wir politisch und menschlich zutiefst verbunden." Schulz dankt auch dem scheidenden EU-Finanzmarktkommissar Jonathan Hill aus Großbritannien, der beim Applaus seiner anwesenden Kommissionskollegen sichtlich bewegt ist.

09.15 Uhr - Der britische Finanzminister George Osborne kündigt als Folge des Brexit-Votums und seiner Auswirkungen die Erhöhung von Steuern und die Kürzung staatlicher Ausgaben angekündigt. Dies sei absolut notwendig, sagt er der BBC. Es sei unrealistisch davon auszugehen, dass die Briten beim EU-Austritt alle Vorteile ihrer Mitgliedschaft in der Union bewahren und die Nachteile und Kosten vermeiden könnten.

08.07 Uhr - DIW-Präsident Marcel Fratzscher fordert von der Politik einen Post-Brexit-Plan. Teil dessen müsse die verbindliche Zusage sein, alle notwendigen Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zu ergreifen. Die EU-Länder sollten eine Investitionsoffensive starten und die soziale Ungleichheit bekämpfen. Die EU müsse umfassend reformiert werden.

07.30 Uhr - Der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz hat die EU gewarnt, sich nach dem Brexit-Votum auseinanderdividieren zu lassen. Was jetzt nötig sei, sei ein geschlosseneres und einheitlicheres Europa, sagt er im Deutschlandfunk.

07.16 Uhr - Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat sich dagegen gewandt, Großbritannien zu einem unverzüglichen Austrittsantrag an die EU zu drängen. "Ich glaube, unsere Linie muss nun sein: kein Aktionismus", sagt er. Man müsse Ruhe und Besonnenheit bewahren. Emotionale Reaktionen, wie etwa von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, seien nicht hilfreich.

07.15 Uhr - Ifo-Präsident Clemens Fuest geht davon aus, dass der Brexit unumkehrbar ist. Es werde ein bisschen dauern, bis alles wieder im Lot sei, sagt er im Deutschlandfunk. Die Erschütterungen seien schon sehr groß. Fuest rechnet mit Verzögerungen, was die Unsicherheit verlängern könnte. Das sei aber Gift für die Wirtschaft.

06.24 Uhr - China warnt vor Panik an den Finanzmärkten in Folge des Brexit. "Es wird schwierig, kurzfristige Schwankungen an Chinas Märkten zu vermeiden", sagt Ministerpräsident Li Keqiang beim Weltwirtschaftsforum in Tianjin. Drastische Entwicklungen und Achterbahnfahrten werde China aber nicht zulassen.

05.10 Uhr - Der Brexit verursacht nach Einschätzung des stellvertretenden IWF-Chefs Zhu Min enorme politische Unsicherheit. Zudem werde das globale Wirtschaftswachstum unter Druck gesetzt, sagt Zhu beim Weltwirtschaftsforum im nordchinesischen Tianjin.

04.33 Uhr - Die Regierung in Tokio rechnet damit, dass sich das Brexit-Votum mittel- bis langfristig auf die Wirtschaft Japans auswirken könnte. Am Markt bestehe weiterhin Unsicherheit, sagt Ministerpräsident Shinzo Abe. Finanzminister Taro Aso zufolge haben sich die Finanzmärkte in dieser Woche wieder beruhigt.

02.20 Uhr - CDU/CSU und SPD verlieren einer Insa-Umfrage für die "Bild"-Zeitung zufolge nach der Brexit-Entscheidung der Briten in der Wählergunst. Die Union kommt auf 30 Prozent, das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Die SPD rutscht einen Punkt auf 19 Prozent. FDP (acht Prozent) und AfD (14 Prozent) legen jeweils einen Punkt zu. Die Linken bleiben bei elf, die Grünen bei 13 Prozent.

01.20 Uhr - Finanzminister George Osborne will nicht für die Nachfolge von Premierminister David Cameron kandidieren. Er habe sich sehr für einen Verbleib Großbritanniens in der EU eingesetzt, akzeptiere aber das Ergebnis des Referendums, erklärt der konservative Politiker in der "Times". Er könne allerdings nicht für die Einigkeit stehen, die seine Partei jetzt benötige.

19.40 Uhr - Die Ratingagentur S&P stuft die Kreditwürdigkeit Großbritanniens von der Bestnote AAA auf AA herab.

19.10 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigt eine gemeinsame Initiative mit Frankreich und Italien zur Weiterentwicklung der EU an. Bis September sollen in vier Kernbereichen Sicherheit, Beschäftigung, Jugend und Vertiefung der Eurozone Vorschläge ausgearbeitet werden, sagt Merkel nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande und dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi in Berlin. Renzi und Merkel verweisen darauf, dass man auch mit Blick auf die Unsicherheit der Märkte gemeinsam agieren müsse.

19.07 Uhr - Die USA prüfen nach Angaben von Außenminister John Kerry derzeit die Auswirkungen des Brexit-Votums auf die Verhandlungen über das geplante Freihandelsabkommen TTIP und den Handel im Allgemeinen. Welche Folgen der Brexit für die US-Konjunktur habe, könne man erst wissen, wenn man sehe, wie die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU liefen.

17.25 Uhr - Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi will bei seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Montag für eine Lockerung der EU-Vorschriften zu öffentlichen Ausgaben und Staatshilfen für Unternehmen werben, wie aus italienischen Regierungskreisen verlautet.

17.25 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble fordert erneut, dass sich in der EU nach dem Brexit-Votum etwas ändern müsse. Nach dem Schock der britischen Entscheidung müsse man darauf reagieren, dass viele Menschen nicht mehr verständen, was die EU tue. So müsse man die "richtigen Prinzipien" in Europa wieder konsequenter umsetzen, sagt er in Fürth und nennt als Beispiel Strukturreformen.

16.33 Uhr - In Finnland bringt ein führender Abgeordneter der mitregierenden Partei Die Finnen ein Referendum nach britischen Vorbild über den Verbleib des Landes in der EU ins Spiel. Dies sollte eine der Fragen bei der nächsten Parlamentswahl 2019 sein, sagt Sampo Terho. Seine Partei ist Teil der Koalitionsregierung in Helsinki und verfolgt einen EU-kritischen Kurs.

16.29 Uhr - Vertreter aller EU-Staaten außer Großbritannien sind sich nach Angaben aus Frankreich einig, dass die Londoner Regierung zunächst unter Berufung auf Artikel 50 des EU-Vertrages den Austritt aus dem Staatenbund beantragen muss. Vorher werde es keine Brexit-Verhandlungen geben.

16.02 Uhr - Neuwahlen zum britischen Unterhaus sollte es nach Vorstellung der Konservativen erst nach Anschluss der Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU geben. "Wir haben einen sehr eindeutigen Kurs angesagt bekommen", sagt der einflussreiche Tory-Abgeordnete Graham Brady. Es sei nur folgerichtig, wenn die Regierung diesem Willen folge. Premierminister David Cameron hat angekündigt, sein Amt niederzulegen. Ein Nachfolger soll nach Grahams Angaben spätestens Anfang September gewählt werden.

15.24 Uhr - Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski sieht nach dem britischen Brexit-Referendum die Zeit für einen neuen EU-Vertrag gekommen. Vor einem Treffen mit Außenministern aus neun Staaten in Warschau sagte er am Montag, die EU sei "zu einer Revision der Verträge verurteilt". Einerseits müsse der geltende Vertrag mit dem Ausscheiden Großbritanniens aufgelöst werden, andererseits werde auch angesichts von Forderungen nach einer Beschleunigung der europäischen Integration ein neues Vertragswerk notwendig.

Waszczykowski kritisierte die Bildung "verschiedener Gesprächsformate in letzter Zeit: Normandie-Gruppe, Minsk-Gruppe, Gründergruppe. Das führt zur Zerschlagung (der EU)". Stattdessen müsse die Einheit der Staatengemeinschaft gestärkt werden. Das Treffen der Außenminister von Polen, Großbritannien, Österreich, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Ungarn, Slowenien, Spanien und der Slowakei in Warschau sei hingegen kein neues Gesprächsformat, es diene lediglich dem Meinungsaustausch. "Die Schaffung von Formaten, die dann anderen Entscheidungen aufdrängen, ist ein Rezept für die Katastrophe", sagte er.

15.22 Uhr - Nach der Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt hat die US-Regierung die Staaten in Europa zur Stützung der Wirtschaft mit allen Mitteln aufgefordert. Großbritannien und andere europäische Länder müssten nicht nur für Finanzstabilität sorgen, sagte Finanzminister Jack Lew am Montag laut Redetext bei einer Fachkonferenz in Washington. Sie müssten auch alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um das Wirtschaftswachstum und die globale Nachfrage anzukurbeln. Dies könne über die Haushalts- und Geldpolitik sowie Strukturreformen geschehen.

14.04 Uhr - SPD-Generalsekretärin Katarina Barley fordert Großbritannien auf, das Austrittsverfahren unverzüglich einzuleiten. Es werde für das Vereinigte Königreich keine Verbesserung im Status geben. Für die EU fordere sie eine "wirtschaftspolitische Wende".

13.52 Uhr - Die polnische Botschaft in London äußert sich tief besorgt über fremdenfeindliche Übergriffe. Seit dem Brexit-Votum sei die polnische Gemeinde in Großbritannien Ziel von Attacken. Nach Angaben der Polizei wurden in Zentral-England beleidigende Wurfzettel verteilt. In London wurde eine polnische Einrichtung mit Graffiti besprüht.

13.45 Uhr - Durch den Brexit würde das Budget der Europäischen Union nach 2020 um 15 Prozent niedriger ausfallen, sagt die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu. Das sei beunruhigend. Regionalpolitik werde von den Bürgern am meisten beachtet.

12.55 Uhr - Nach der Brexit-Entscheidung will die Bundesregierung die anderen 27 EU-Staaten unbedingt zusammenhalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte in einer Telefonschalte des CDU-Bundesvorstands, man müsse nun gegen die Fliehkräfte in der EU arbeiten. Es gebe große Sorge an den internationalen Finanzmärkten, dass die gesamte EU nicht mehr regierbar sei. Diese Regierbarkeit müsse aber unbedingt erhalten werden. In der EU gab es am Montag erneut eine Vielzahl von Abstimmungen zwischen den verschiedenen Regierungen. Dabei ging es zum einen um die Frage, wie sich die EU weiterentwickeln solle. Zum anderen muss der Umgang mit Großbritannien geklärt werden.

12.09 Uhr - Die Entscheidung der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union (EU) setzt dem Pfund Sterling weiter stark zu. Die britische Währung fiel am Montag um 3,4 Prozent auf ein frisches 31-Jahres-Tief von 1,3217 Dollar. Am Freitag hatte das Pfund nach Bekanntwerden der ersten Ergebnisse für den Brexit innerhalb weniger Stunden rund ein Zehntel seines Werts verloren. Im Sog des Pfunds trennten sich Anleger auch vom Euro, der sich um fast einen US-Cent auf 1,1023 Dollar verbilligte.

Anleger verschreckte vor allem die Unsicherheit über den weiteren politischen Kurs Großbritanniens. EU-Politiker drängen auf einen raschen Ausstieg aus der Staatengemeinschaft, um einen Neuanfang zu erleichtern. Die Briten selbst haben es dagegen nicht eilig.

11.56 Uhr - Die Bundesregierung rechnet ab Herbst mit dem Beginn des formalen Austrittsprozesses von Großbritannien aus der EU. "Wir werden vermutlich irgendwann im Herbst eine neue britische Regierung haben. Und dann wird es wahrscheinlich diese Regierung sein, die entsprechende Schritte in Europa vorträgt", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.

11.48 Uhr - Ungarn hält an seinem geplanten Referendum über die EU-Flüchtlingsquoten fest. Es gebe keinen Grund davon Abstand zu nehmen, sagt ein Regierungssprecher. "Es war noch nie so wichtig, das Volk zu befragen." Ein Datum steht noch nicht fest, möglich ist September oder Oktober.

11.35 Uhr - Deutschland ist Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge bereit zu akzeptieren, wenn Großbritannien noch eine überschaubare Zeit braucht, um einen Ausstiegsantrag zu stellen. "Aber eine Hängepartie darf es nicht geben", mahnt Seibert. Es müsse jetzt alles getan werden, "nicht die Fliehkräfte in Europa zu stärken, sondern die Kräfte des Zusammenhalts".

11.24 Uhr - Der Brexit könnte nach den Worten des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi eine große Chance für Europa sein



11.15 Uhr - Der britische Luxuswagen-Bauer Aston Martin fordert die Regierung in London auf, rasch für Klarheit und wirtschaftliche Stabilität zu sorgen. Das werde der gesamten britischen Automobilindustrie helfen, sagt der für Finanzen verantwortliche Manager Mark Wilson.

11.02 Uhr - Der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak fordert Großbritannien auf, den Artikel 50 des EU-Vertrages zu aktivieren. Dort ist der Rahmen für den Austritt eines EU-Mitglieds geregelt. Damit werde der politische Wille zum Brexit auf eine gesetzliche Grundlage gestellt, sagte Lajcak.

10.45 Uhr - Der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek spricht sich dagegen aus, die EU-Integration schnell und überhastet voranzutreiben. Dies wäre die falsche Antwort auf das Brexit-Votum.

10.26 Uhr - Irland sieht durch das Brexit-Votum in seinem Nachbarland keine Bedrohung für seinen niedrigen Unternehmenssteuersatz von 12,5 Prozent, sagt Finanzminister Michael Noonan.

10.16 Uhr - Der Finanzplatz London wird nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chef John Cryan nach dem Nein der Briten zur EU an Bedeutung einbüßen - davon könnte Frankfurt profitieren. "Der Finanzplatz London wird nicht sterben, aber er wird schwächer", sagte der Brite dem "Handelsblatt" (Montag). "Wir erwarten eine höhere Volatilität an den Finanzmärkten in den nächsten Wochen."

Frankfurt hat als Alternative nach Einschätzung vieler Experten gute Karten.

10.15 Uhr - Großbritannien außerhalb der EU kann nicht automatisch einen Zugang zum EU-Markt wie die Schweiz erhalten, sagte der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault.

10.04 Uhr - Ungarns Regierung bereitet ein Willkommenspaket für Unternehmen vor, die nach der Brexit-Entscheidung der Briten das Land verlassen werden. Das sagte Wirtschaftsminister Mihaly Varga der Zeitung "Vilaggazdasag". Einzelheiten nannte er nicht. Einen Austritt Ungarns aus der EU schloss er aus.

09.51 Uhr - Die Bank of America kappt ihre Prognose für den Kurs des britischen Pfunds. Sie erwartet nun am Jahresende nur noch einen Kurs von 1,30 US-Dollar nach bislang 1,59 Dollar. Goldman Sachs geht davon aus, dass das Pfund in drei Monaten 1,32 (bislang: 1,47) Dollar und zum Jahresende 1,34 Dollar kosten wird. Bank of America kappte zudem den Euro-Kurs zum Dollar auf 1,05 von bislang 1,08 Dollar.

09.45 Uhr - Der Entscheid der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union durchkreuzt auch die Gewinnpläne des Billigfliegers Easyjet . Der Umsatz je Passagiersitz dürfte in Folge der Unsicherheit in diesem Sommer deutlicher zurückgehen als bisher gedacht, teilte die britische Ryanair-Rivalin am Montag mit. Zudem dürften gestiegene Treibstoffpreise und ungünstige Wechselkurse das Ergebnis im Ende September endenden Geschäftsjahr mit etwa 25 Millionen britischen Pfund (31 Mio Euro) zusätzlich belasten. Easyjet-Chefin Carolyn McCall versucht deshalb an anderen Stellen im Unternehmen zu sparen.

Die Easyjet-Aktie reagierte mit einem weiteren Kursrutsch auf die Nachrichten. Zum Handelsstart in London verlor die Aktie fast 10 Prozent an Wert, nachdem es für sie bereits am Freitag um mehr als 14 Prozent nach unten gegangen war. Vor dem Wochenende hatte bereits die British-Airways-Mutter IAG ihre Gewinnerwartungen für 2016 zusammengestrichen.

09.25 Uhr - Italien bereitet Presseberichten zufolge Hilfspläne für den Bankensektor des Landes vor. Die Geldhäuser sind besonders von faulen Krediten belastet, die sich auf ein Drittel der Euro-Zone belaufen. Wie die Zeitung "Il Fatto Quotidiano" berichtet, denkt die Regierung auch über Teilverstaatlichungen nach.

09.26 Uhr - Die Entscheidung der Briten für den Brexit hat dem Pfund Sterling am Montag erneut zugesetzt. Die britische Währung verbilligte sich um bis zu 2,3 Prozent auf 1,3358 Dollar. In seinem Sog trennten sich Anleger auch vom Euro, der sich um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1036 Dollar verbilligte.

Am Devisenmarkt drehe sich derzeit alles um die Frage des zukünftigen Verhältnisses zwischen Großbritannien und der EU, schrieb Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann in einem Kommentar. "Davon hängt ab, ob der Markt Großbritannien zutraut, weiterhin sein hohes Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren; und davon hängt ab, ob der Markt dem Pfund weiterhin eine relevante Rolle als Reservewährung zutraut." Positiv sei, dass die EU an Großbritannien offenbar kein Exempel statuieren wolle, um Nachahmer abzuhalten.

08.50 Uhr - Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki äußert die Hoffnung, dass nach dem Brexit einige der nach Großbritannien ausgewanderten Polen wieder zurückkommen.

08.37 Uhr - Großbritannien sollte nach den Worten des polnischen Außenministers Witold Waszczykowski nicht zu einem schnellen Austritt aus der EU gezwungen werden. Die EU hätte mehr dafür tun müssen, das Land in der Union zu halten. "Wir brauchen mehr Zeit zum Nachdenken", sagte er und gab den EU-Politikern eine Mitschuld am Ausgang des Referendums. In Großbritannien haben viele Polen Arbeit gefunden.

08.28 Uhr - Der britische Finanzminister George Osborne versichert, dass der Haushalt auch nach dem Brexit-Votum nicht aus dem Ruder laufen wird: "Niemand sollte unsere Entschlossenheit in Zweifel ziehen, finanzpolitische Stabilität zu gewährleisten."

08.03 Uhr - Der durch seine Wetten gegen das Pfund im Jahr 1992 berühmt gewordene Investor George Soros hat vor dem Brexit-Entscheid in Großbritannien nicht gegen die Währung gewettet. Das erklärt sein Sprecher. Er habe vor dem Referendum sogar auf das Pfund gesetzt. Die Währung hat durch das Brexit-Votum massiv an Wert verloren.

07.43 Uhr - Auch Frankreich will eine schnelle Scheidung. Finanzminister Michel Sapin erklärt, Großbritannien solle den EU-Austrittsprozess rasch einleiten.

07.31 Uhr - EU-Digitalkommissar Günther Oettinger fordert Großbritannien auf, die Scheidung von der EU rasch in die Wege zu leiten. "Der nächste Schritt muss von London aus kommen", sagt er im Deutschlandfunk. Jeder Tag Unklarheit schrecke Investoren in aller Welt ab, in Großbritannien, aber auch Europa ihr Geld einzusetzen.

06.48 Uhr - Die Unruhe nach der Brexit-Abstimmung dürfte in Japan Experten zufolge der Partei von Ministerpräsident Shinzo Abe bei den Oberhauswahlen am 10. Juli zugutekommen. "In unruhigen Zeiten setzt der japanische Wähler auf Stabilität", sagt Gerry Curtis von der Columbia University. Am Wochenende hatte Abe vor politischen Abenteuern mit anderen Parteien gewarnt.

06.46 Uhr - Der Brexit-Schock hat den Devisenmarkt weiter fest im Griff. Das britische Pfund geriet am Montagmorgen im asiatischen Handel erneut unter Druck, nachdem es sich am Freitag im Tagesverlauf etwas von seinen schweren Verlusten der ersten Handelsstunden erholt hatte. Ein Pfund kostete zuletzt rund 1,34 Dollar und damit nur etwas mehr als am Freitagmorgen, als die britische Währung wegen des für die Finanzmärkte überraschenden Brexit-Votums innerhalb weniger Stunden von 1,50 Dollar auf das 31-Jahres-Tief von 1,3329 Dollar gefallen war. Von diesen massiven Verlusten konnte sich das Pfund im Handelsverlauf erholen und ging dann letztendlich mit Notierungen von knapp 1,37 Dollar ins Wochenende

06.34 Uhr - Volkswirte von Goldman Sachs gehen davon aus, dass Großbritannien wegen des Ausgangs der Brexit-Abstimmung bis Anfang 2017 eine "leichte Rezession" durchmachen wird. Auch in den EU-Staaten und den USA werde das Wirtschaftswachstum nicht so hoch ausfallen wie bislang erwartet, heißt es in einem Brief der US-Großbank an ihre Kunden.

05.05 Uhr - Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft sind nach Einschätzung des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang durch den Brexit größer geworden. China wünsche sich eine vereinte und stabile Europäische Union und ein florierendes Großbritannien, sagt Li in einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Tianjin.

05.00 Uhr - Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, fordert die britische Regierung zu schnellen Verhandlungen über den Austritt aus der EU auf. "Wir haben über viele Jahre Unsicherheit gehabt, weil Großbritannien sich nicht entscheiden konnte, was seine Rolle in Europa ist", sagt er der "Passauer Neuen Presse". "Nun herrscht Klarheit - und die gilt."

02.02 Uhr - Das britische Pfund bleibt im Devisenhandel in Fernost unter Druck. Das Pfund gibt gegenüber dem Dollar um 1,8 Prozent nach und wird mit 1,3456 Dollar gehandelt.

00.49 Uhr - Die Finanzmärkte haben IWF-Chefin Christine Lagarde zufolge das Ergebnis des Brexit-Referendums weitgehend verkannt. "Es gab aber keine Panik", sagt Lagarde in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Die Notenbanken hätten ihren Job gemacht, die Marktsituation sei "unter Kontrolle" gewesen.

00.27 Uhr - Der Chef des Energieversorgers E.ON, Johannes Teyssen, warnt vor neuen Zollschranken mit Großbritannien. "Wir sollten den gemeinsamen Binnenmarkt für Güter und Dienstleistungen soweit wie möglich auch für die Briten erhalten. Das setzt aber auch Zugeständnisse von den Briten voraus", sagt Teyssen der "Bild"-Zeitung.

00.26 Uhr - Die Schotten, die mehrheitlich gegen einen Brexit gestimmt haben, wollen einer Umfrage zufolge kein zweites Referendum über eine Unabhängigkeit von Großbritannien. Einer Survation-Erhebung für "Daily Record" und "Daily Mail" zufolge lehnen 44,7 Prozent eine neue Volksabstimmung ab, 41,9 Prozent sind dafür. Im September 2014 hatten die Schotten in einem Referendum mehrheitlich gegen die Unabhängigkeit votiert.

00.15 Uhr - Die deutsche Wirtschaft dringt darauf, die engen Wirtschaftsbeziehungen zu Großbritannien auch nach einem Brexit aufrechtzuerhalten. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, fordert in der "Bild"-Zeitung von EU und britischer Regierung rasch Klarheit. "Die deutschen Unternehmen müssen so schnell wie möglich wissen, wo es lang geht."

00.00 Uhr - Der britische Finanzminister George Osborne will mit einer Erklärung noch vor Handelsbeginn die Finanzmärkte beruhigen. Osborne werde sich am Montag um 08.00 Uhr (MESZ) äußern, teilt ein Sprecher in London mit.

00.00 Uhr - Der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, will trotz wachsender innerparteilicher Kritik nicht zurücktreten. Er bedauere, dass mehrere führende Labour-Abgeordnete sein Schattenkabinett verlassen hätten, erklärt Corbyn. Wer einen Wechsel an der Labour-Spitze wolle, müsse in einer demokratischen Wahl antreten, bei der er selbst kandidieren werde.



16.19 Uhr - Die rechtsgerichtete slowakische Volkspartei hat nach dem Brexit-Votum der Briten ein Bürgerbegehren für ein Referendum zum EU-Verbleib angekündigt.

"Die Bürger von Großbritannien haben sich entschieden, das Diktat aus Brüssel zurückzuweisen. "Es ist höchste Zeit, dass die Slowakei die sinkende europäische 'Titanic' ebenso verlässt", heißt es am Samstag auf der Internetseite der Partei.

Nach slowakischen Recht kann eine Volksabstimmung durchgesetzt werden, wenn dies 350.000 Wahlberechtigte in dem Land mit 5,4 Millionen Einwohnern fordern

16.15 Uhr - Schottland erwägt die Blockade eines britischen EU-Ausstiegs. Sollte sich herausstellen, dass dies zur Sicherung schottischer Interessen notwendig sei, werde sie diesen Weg gehen, sagte die Chefin der schottischen Regionalregierung, Nicola Sturgeon, am Sonntag der BBC. Dazu gehöre im Zweifel auch, dem schottischen Parlament eine Blockade der erforderlichen Brexit-Gesetzgebung zu empfehlen.

Ein "Nein" des schottischen Parlaments hätte Gewicht. Die komplexen Vereinbarungen zur Macht-Aufteilung in Großbritannien beinhalten, dass die Regionalregierungn in Schottland, Wales und Nordirland Entscheidungen aus London wie einen EU-Austritt mittragen müssten.

15.40 Uhr - SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel lehnt Zugeständnisse an Großbritannien mit dem Ziel ab, das Land doch noch in der EU zu halten. "Die Briten haben jetzt entschieden, dass sie gehen. Wir werden keine Gespräche darüber führen, was die EU den Briten noch anbieten kann, damit sie doch drinbleiben", sagt Gabriel dem Handelsblatt laut Vorabbericht.

13.58 Uhr - Die Zahl der Unterzeichner einer Online-Petition für ein neues Referendum in Großbritannien wächst minütlich. Bis Sonntagmittag gab es 3.175.644 Unterzeichner. Ziel der schon vor dem Referendum gestarteten Petition ist, dass ein Ergebnis nur dann verbindlich ist, wenn die Gewinner-Seite mindestens 60 Prozent der Stimmen bekommen hat und die Wahlbeteiligung bei mindestens 75 Prozent lag. Bei dem Votum am Donnerstag hatten 17,41 Millionen Briten für einen Brexit gestimmt, das waren knapp 52 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 72 Prozent. Das Parlament muss über jede auf ihrer Internetseite veröffentlichte Petition debattieren, die mehr als 100.000 Unterstützer hat.

https://petition.parliament.uk/petitions/131215

13.17 Uhr - Kanzleramtsminister Peter Altmaier legt Großbritannien nahe, sich Zeit für den formalen Austritt zu nehmen. "Die Politik in London sollte die Möglichkeit haben, noch einmal die Folgen eines Austritts zu überdenken", sagt der CDU-Politiker dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Wenn das Land erst einmal tatsächlich ausgetreten sei, sei das "ein schwerer Einschnitt mit vielen Konsequenzen". Zwar könnten die Briten später wieder einen Beitrittsantrag stellen, das würde aber lange dauern.

13.10 Uhr - Der Brexit könnte die Euro-Krise wieder verschärfen, sagt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank. "Ratingagenturen könnten nun durchaus wieder anfangen, Staaten abzuwerten", sagte er dem "Tagesspiegel". Davon dürfte neben Großbritannien vor allem Südeuropa betroffen sein. "Das kann dann schnell eine Abwärtsspirale auslösen. Denn im nächsten Schritt könnten auch die Banken in diesen Ländern unter Druck geraten." Am Ende könnte die EZB gezwungen sein, ihr Anleihekaufprogramm zu verlängern.

12.18 Uhr - Europa steht nach Einschätzung von Arbeitgeber- und Industrieverbänden aus Frankreich und Deutschland im Zuge des Brexit vor großen Turbulenzen. "MEDEF, BDI und BDA sehen es als ihre Pflicht an, nun alles in ihrer Macht stehende zu tun, um unsere besonderen europäischen Kräfte zu mobilisieren", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Verbände. Europa müsse zusammenhalten, Selbstvertrauen fassen und in die Offensive gehen. https://www.presseportal.de/pm/6570/3362527

12.04 Uhr - Der britische Ex-Verteidigungsminister Liam Fox bringt den 1. Januar 2019 als Austritts-Datum ins Gespräch. Fox, führendes Mitglied im Lager der Brexit-Befürworter, sagte der BBC, er sei für einen Zeitplan bei den Austritts-Verhandlungen, der auf ein Ausscheiden Anfang 2019 hinauslaufe.

11.37 Uhr - Südkorea geht davon aus, dass der Brexit die weltweiten Finanzmärkte vorerst nicht loslassen wird. Die Effekte rund um den Austritt dürften die Märkte auch deshalb noch eine lange Zeit beschäftigen, weil der Vorgang eines EU-Austritts bislang ohne Beispiel sei, sagte Finanzminister Yoo ll Ho.

11.25 Uhr - Großbritannien steht nach Worten seines Außenministers Philip Hammond unter dem Druck der EU-Partner, schnell den Antrag auf Austritt zu stellen. Tatsächlich gebe es dafür aber keinerlei Vorschriften, sein Land könne über den Zeitpunkt völlig autonom entscheiden. Das gesamte Kabinett - Brexit-Befürworter wie -Gegner werde im Amt bleiben, bis ein neuer Regierungschef bestimmt sei, kündigt Hammond an.

11.06 Uhr - Der britische Handelsminister Sajid Javid sagt, es gebe gegenwärtig keine Notwendigkeit, zu entscheiden, wann das Land den EU-Austrittsartikel 50 aktivieren werde.

09.34 Uhr - Der Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier, geht nicht von einem zügigen Austritts-Antrag aus. Er glaube eher, dass dieser Antrag in den nächsten Wochen oder Monaten gestellt werde, möglicherweise auch erst von einer neuen Regierung, sagte Altmaier im Deutschlandfunk.

16.32 Uhr - Frankreichs konservativer Parteichef und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat nach dem Brexit-Votum der Briten einen neuen EU-Vertrag gefordert. Die Frage einer weitreichenden Neugründung der Europäischen Union sei dringend, sagte Sarkozy am Freitag in Paris. Die Entscheidung der Briten gegen die EU-Mitgliedschaft reflektiere eine starke Ablehnung eines Europas, wie es derzeit funktioniert. "Was das britische Volk gesagt hat, hätten auch andere Völker sagen können", sagte der Franzose. Sarkozy ist Parteichef der oppositionellen Republikaner, ihm werden Ambitionen auf eine neue Präsidentschaftskandidatur im kommenden Jahr nachgesagt

15.05 Uhr - Bei den Premier League Clubs könnte bald das große Zähneklappern ausbrechen. Der britische Fußball werde durch den Brexit keinen Schaden nehmen, hofft zwar ein Sprecher der Premier League. Es mache daher derzeit wenig Sinn, über die künftigen Regeln für ausländische Spieler in Großbritannien zu spekulieren. Aber nach einer BBC-Übersicht erfüllen über 100 Spieler aus anderen EU-Staaten nicht die strengeren Kriterien, die Spieler aus Nicht-EU-Staaten für eine Aufenthaltserlaubnis vorweisen müssen. Damit droht Starkickern wie Man-City-Star Yaya Touré von der Elfenbeinküste statt Champions League mit Pep Guardiola dann die Tribüne oder - Achtung Höchststrafe - ein Vertrag auf dem europäischen Festland.

14.39 - Der russische Präsident Wladimir Putin will nach dem Brexit-Votum falls nötig die Wirtschaftspolitik seines Landes ändern, um die ökonomischen Effekte des britischen EU-Austritts zu minimieren. In der Entscheidung der Briten spiegele sich die Unzufriedenheit mit der Zuwanderung, der europäischen Bürokratie sowie in Sicherheitsfragen und wider.

14.30 Uhr - IWF-Chefin Christine Lagarde fordert die Verantwortlichen in Großbritannien und Europa auf, bei der Gestaltung der neuen Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Königreich und der EU nach dem Brexit auf einen sanften Übergang hinzuarbeiten. Sie befürworte die Maßnahmen der Bank of England und der EZB, das Bankensystem mit ausreichend Liquidität zu versorgen.

14.20 Uhr - Rücktritt vom Rücktritt? Wohl kaum Versuchen kann's trotzdem mal. Daher haben zahlreiche Briten nach dem knappen Sieg der Brexit-Befürworter eine zweite Volksabstimmung zur EU-Mitgliedschaft gefordert. Mehr als 115 000 Menschen unterzeichneten bis zum frühen Freitagnachmittag online eine entsprechende offizielle Petition. Das Parlament werde das Anliegen für eine Debatte in Betracht ziehen, hieß es auf der Webseite, nachdem die Marke von 100 000 Unterzeichnern erreicht worden war. Zudem soll die Regierung auf die Petition antworten - dafür waren 10 000 Unterstützer notwendig.

14.17 Uhr - Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem sieht keinen Grund, ein Treffen der Finanzminister der Euro-Zone einzuberufen. Die Phase der Unsicherheit, ehe Großbritannien den Austritt aus der EU beantrage, sollte nach seinen Worten allerdings so kurz wie möglich sein. Es sei zu früh für Spekulationen, ob ein unabhängiges Schottland der EU beitreten könne.

14.13 Uhr - Die Zentralbanken der G7-Staaten haben nach Angaben der Gruppe Schritte eingeleitet, um eine angemessene Liquidität zu gewährleisten und das Funktionieren der Märkte zu unterstützen. Die G7 gingen weiter davon aus, dass die britische Wirtschaft und der Finanzsektor widerstandsfähig blieben.

Die Unterzeichner fordern ein zweites Referendum, wenn bei einer Wahlbeteiligung von bis zu 75 Prozent keine Seite mindestens 60 Prozent der Stimmen erreicht. Im Referendum am Donnerstag sprachen sich 52 Prozent der Wähler für einen Brexit aus - die Wahlbeteiligung lag bei 72 Prozent. Die Petition war bereits Ende Mai gestartet worden, fand am Freitag aber schnell Zehntausende neue Unterstützer.

14.04 Uhr - Angst vor eigenen Courage, Teil II. Das britische Reiseunternehmen Thomas Cook hat nach eigenen Angaben den Devisenverkauf über seine Homepage wegen der überwältigenden Nachfrage nach Euros ausgesetzt. In den Filialen vor Ort würden nur noch Beträge bis zum Limit von 1000 Pfund umgetauscht. Bevor das Pfund noch weiter fällt, mal in eine echte Hartwährung gehen - NICHT.

14.00 Uhr - Die britischen Gewerkschaften haben Angst vor der eigenen Courage. Angesichts eines drohenden wirtschaftlichen Abschwungs wegen des Brexit fordern sie von der Regierung jetzt einen nationalen Aktionsplan. Damit sollen negative Folgen der Kurseinbrüche an den Finanzmärkten für die Wirtschaft abgefedert werden, sagt die Generalsekretärin des Trades Union Congress (TUC), Frances O'Grady.

13.48 Uhr - Die G7-Finanzminister und die Gouverneure der Notenbanken beraten nach Angaben des Bundesfinanzministeriums zur Stunde über die Folgen des Brexits. Möglicherweise werde es danach eine Stellungnahme geben.

13.25 Uhr - Mit der Entscheidung der Briten für den Brexit hat nach Einschätzung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vermutlich der Zerfall der EU begonnen. An den Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA werde sich nichts ändern. Trump gilt als ausgewiesener Europaexperte. Siehe Eintrag um 10.37 Uhr zum Liebreiz der "Stadt Belgien".

13.33 Uhr - Österreichs Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny hält die Panikatmosphäre an den Finanzmärkten nach dem Brexit-Votum für übertrieben. "Ich sehe schon, dass hier manche ein bisschen Panikstimmung schüren, die aus meiner Sicht überhaupt nicht berechtigt ist", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in einem Radiointerview mit dem österreichischen Sender ORF. Auf der ökonomischen Seite sehe er "keine Probleme". Nach der anfänglichen Überraschung würden sich zudem die Märkte wieder stabilisieren. Stimmt. Aber ob sich die EZB schon mal mit der Frage beschäftigt hat, inwiefern ihre laxe Geldpolitik zu Finanzierung der Haushaltslöcher klammer Staaten zum Unmut der Briten über Europa beigetragen hat...

13.15 Uhr - Der Autobauer Daimler erwartet Vorstandschef Dieter Zetsche zufolge keine unmittelbaren Auswirkungen des britischen EU-Austritts. "Das ist kein guter Tag für Europa", erklärte Zetsche. "Umso mehr kommt es jetzt darauf an, dass sich Europa nicht weiter auseinanderdividieren lässt."



13.15 Uhr - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts des Votums in Großbritannien für einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union (EU) Handlungsbereitschaft signalisiert. "Die EZB ist bereit, den Märkten zusätzliche Liquidität in Euro und anderen Währungen falls nötig bereitzustellen", teilte die Notenbank am Freitag in Frankfurt mit. Wenn man an die expansive Geldpolitik der Notenbanker denkt, ist die Ankündigung irgendwie gar nicht mehr so beruhigend.

Man beobachte die Finanzmärkte genau und stehe im engen Kontakt mit anderen Notenbanken und den Geschäftsbanken, so die EZB. Insgesamt sei das Bankensystem der Eurozone widerstandsfähig. Die Finanzmärkte haben am Freitag mit heftigen Turbulenzen auf das Referendum reagiert. 12.53 Uhr - Die Bundeskanzlerin meldet sich zu Wort: "Es gibt nichts drumherum zu reden: Der heutige Tag ist ein Einschnitt für Europa, er ist ein Einschnitt für den europäischen Einigungsprozess", sagte Merkel am Freitag im Kanzleramt. Sie habe die Entscheidung der Mehrheit der Briten mit Bedauern zur Kenntnis genommen.

Allerdings dürften nun keine voreiligen Beschlüsse getroffen werden, die Europa weiter spalten würden, sagte die Kanzlerin. Es gehe vielmehr darum, "mit Ruhe und Besonnenheit zu analysieren". Wichtig sei, dass die EU-27 dann gemeinsame Beschlüsse treffe. Deutschland habe eine besondere Verantwortung und ein großes Interesse daran, dass die europäische Einigung gelinge. Sie habe daher für Montag EU-Ratspräsident Donald Tusk sowie den französischen Präsidenten Francois Hollande und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi nach Berlin eingeladen. Am Dienstag werde sie im Rahmen einer Sondersitzung des Bundestags über die Haltung der Bundesregierung informieren.

12.24 Uhr - Baden-Württemberg kündigt an, am Sitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und auf dem Neuen Schloss in Stuttgart die europäische Flagge zu hissen. Die grün-schwarze Landesregierung will ihre proeuropäische Haltung demonstrieren. Als überzeugte Europäer würden wir jetzt anschließen, wenn wir eine Flagge hätten.

12.18 Uhr - Die Chefin von Frankreichs rechtsextremer Front National, Marine Le Pen, hat nach dem Brexit-Votum in Großbritannien weitere Abstimmungen in den EU-Mitgliedsstaaten gefordert. "Sieg der Freiheit!", schrieb Le Pen am Freitagmorgen auf Twitter. "Wie ich es seit Jahren fordere, brauchen wir jetzt dasselbe Referendum in Frankreich und in den Ländern der EU." Zuvor hatte bereits ihre Nichte Marion Maréchal-Le Pen, Abgeordnete der Nationalversammlung, von einem "Frexit" gesprochen. "Es ist jetzt an der Zeit, die Demokratie in unser Land zu importieren", schrieb sie





11.55 Uhr - Die EU muss nach Ansicht von Polens Präsident Andrzej Duda alles unternehmen, um den Austritt weiterer Länder zu verhindern. EU-Minister Konrad Szymanski sagt, sollte sich die EU nicht reformieren, werde sie in den kommenden fünf oder sechs Jahren ein oder zwei weitere Mitglieder verlieren. Wir wagen mal eine Prognose: Die Netto-Empfänger wie Polen oder andere osteuropäische Länder werden nicht darunter sein.

11.50 Uhr - Der Bundesverband Deutsche Startups sieht Berlin als Gewinner des Brexits und London als Verlierer. "Die eigentliche Rechnung zahlen ab heute die britischen Startups", erklärt der Verband. Denn ein offener und starker Binnenmarkt sei die Voraussetzung für eine starke Startup-Szene in Deutschland und Europa. An einem Tag, an dem der europäische Einigungsprozess in seinen Grundfesten erschüttert wird, denken die Internet-Hipster nur, warum das geil für die Bundeshauptstadt ist. Na toll!

11.48 Uhr Das russische Energieministerium erwartet wegen des Brexit-Votums kurzfristig Schwankungen am Ölmarkt. Unter anderm könnte der Ölpreis deutlich sinken. Für Russland wäre das keine gute Botschaft. Das größte Land der Welt hängt am Öl, der Staatshaushalt ist ohne die Einnahmen aus dem sibirischen Öl- und Gasvorkommen eine Defizitschleuder.

11.42 Uhr - Die führenden Industriestaaten (G7) haben sich laut Japans Regierungschef auf Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte verständigt. Ministerpräsident Shinzo Abe sagte als Vorsitzender der Staaten-Gruppe, der britische EU-Austritt werde auch spürbare Folgen für Japans Wirtschaft haben.

11.40 Uhr - Europas Politiker mahnen zur Geschlossenheit, auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. "Dies ist kein einfacher Tag für Europa", sagt Steinmeier in Luxemburg. Nun komme es darauf an, beieinander zu bleiben und die Kraft aufzubringen, die Krise zu bewältigen. Die EU müsse die anstehenden Probleme lösen, etwa in der Flüchtlingsdebatte oder bei Wachstum und Beschäftigung.



11.35 Uhr - Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) müssen sich wegen der Brexit-Entscheidung Sorgen um ihren geplanten Zusammenschluss machen. Das Ansinnen, das fusionierte Unternehmen in London anzusiedeln, wird von der hessischen Börsenaufsicht nun noch kritischer gesehen, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters sagten. "Der Unmut steigt", sagte einer der Insider. "Die Überlegungen, dass der Sitz in London ein Problem ist, verdichten sich." Nach einem Brexit spreche noch mehr gegen einen Konzernsitz in der britischen Hauptstadt. Wie die Entscheidung der hessischen Börsenaufsicht, die den Zusammenschluss untersagen kann, am Ende ausfalle, könne Stand heute aber noch nicht vorhergesagt werden. "Einen Sitz in London kann es für das gemeinschaftliche Unternehmen nach dem Brexit nicht mehr geben", sagt Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs. "Die Deutsche Börse sollte ihre Planungen dementsprechend ändern", forderte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

11.27 Uhr - Das Brexit-Votum ist nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht das Ende Europas, aber ein "Schuss vor den Bug". "Wir dürfen jetzt nicht die Zugbrücken hochziehen", sagt der SPD-Chef. Das Votum der Mehrheit der jungen Briten gegen einen Brexit sei ein "starkes Signal" für die weitere Zusammenarbeit. Europa brauche einen Neustart. Stimmt. Aber die Erkenntnis hätte einem auch ganz ohne Briten-Abschied dämmern können.

11.26 Uhr - Die Schweizer Großbank Credit Suisse will ihre Kunden angesichts der Marktturbulenzen im Zuge des Brexits eng begleiten. "Wir erwarten, dass diese Marktvolatilität einige Zeit anhält, während sich das makroökonomische und politische Umfeld an diese neue Realität gewöhnt", sagte Bankchef Tidjane Thiam.

11.25 Uhr - Einer der stärksten Befürworter eines Brexit, Boris Johnson, ist am Freitag ausgebuht und ausgepfiffen worden. Der ehemalige Londoner Bürgermeister wurde beim Verlassen seines Hauses in der britischen Hauptstadt von Polizisten zu seinem Auto begleitet und musste sich Rufe wie "Drecksack" anhören. Johnson äußerte sich allerdings nicht vor wartenden Reportern. Er gilt bei Buchmachern als Favorit für die Nachfolge von Regierungschef David Cameron. Dieser hat nach dem Beschluss der Briten, die EU zu verlassen, bereits seinen Rücktritt angekündigt.

11.20 Uhr Der Austritt Großbritanniens aus der EU hat die Computersysteme des Online-Brokers Consorsbank zeitweise in die Knie gewzungen. Die deutsche Tochter der französischen Bank BNP Paribas sei für die Kunden am Freitag zeitweise über das Internet nicht erreichbar gewesen, sagte ein Sprecher des Nürnberger Instituts. Die Kunden hätten wegen der Vielzahl von Zugriffen auf das System keinen Zugang zu ihren Consors-Konten gehabt. "Wir hatten bis zum Zehnfachen der üblichen Last, vor allem wegen Aktien- und Derivate-Handelsgeschäften", sagte der Sprecher. Die Lage habe sich gebessert, das Problem sei aber noch nicht ganz behoben. Consors war nicht der einzige, den's erwischt hat. Viele Finanzseiten hatten heute morgen unter dem User-Ansturm zu kämpfen. Wir auch. Jetzt ist aber wieder alles im Lot

10.58 Uhr - Der Crash an den Börsen in Folge des Brexit-Entscheids hat Experten zufolge weltweit fünf Billionen Dollar an Börsenwert vernichtet. Dies entspreche dem Doppelten der gesamten Wirtschaftsleistung Großbritanniens und 17 Prozent der Wirtschaftsleistung der G7-Staaten im vergangenen Jahr, schrieb Aktienstratege Christian Kahler von der DZ Bank in einem Kurzkommentar. Allein im Dax hätte sich eine Marktkapitalisierung von 95 Milliarden Euro in Luft aufgelöst. An dieser Erstbewertung zeige sich, dass die Reaktion der Kapitalmärkte auf das Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich übertrieben sei.

Der Dax eröffnete den Handel am Freitag nach dem Referendum rund 1000 Punkte unter seinem Schlusskurs vom Donnerstag. Das entsprach einem Minus von zehn Prozent - der größte Kurssturz seit 2008. Auch in Großbritannien, Frankreich, anderen Ländern der Europäischen Union (EU) und in der Schweiz brachen die Leitindizies zu Handelsbeginn massiv ein.

Analyst Kahler rechnet mit hohen Schwankungen an den Finanzmärkten in den kommenden Tagen und Wochen. Der Dax dürfe wegen seiner hohen Liquidität im Handel überproportional in Mitleidenschaft gezogen werden. Längerfristig sei entscheidend, welche Auswirkungen ein Brexit auf die Entwicklung der Gewinne deutscher Unternehmen habe. 10.54 Uhr - Kremltreue russische Politiker haben in ersten Reaktionen das britische Votum für einen Austritt aus der EU begrüßt. Für das britische Volk sei es ein großer Erfolg, sagte der nationalistische Vize-Parlamentschef Wladimir Schirinowski von der Partei LDPR am Freitag in Moskau. "Das ländliche, provinzielle, arbeitende Großbritannien hat Nein gesagt zu der Union, die von der Finanzmafia, Globalisten und anderen geschaffen wurde", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Zum Glück kennen sie in Russland das Problem mit dieser Korruption und der Finanzmafia nur vom Hörensagen. Immerhin: Es gibt noch ein paar Diplomaten im Reich des großen russischen Bären. Das russische Außenministerium sagte, an den seit Jahren gespannten Beziehungen zwischen London und Moskau werde sich kaum etwas ändern.

10.39 Uhr - Der AfD-Fraktionsvorsitzende in Thüringen, Björn Höcke, hat nach dem britischen EU-Referendum eine Volksabstimmung über einen Verbleib Deutschlands in der Union gefordert. "Mit dem Austritt aus der EU haben die Briten den Weg des kollektiven Wahnsinns verlassen und sich für Demokratie und Volkssouveränität entschieden", erklärte Höcke, kurz bevor Mitglieder des AfD-Bundesvorstandes am Freitag in Berlin ihre Stellungnahme zum Brexit-Votum abgeben wollten. Höcke sprach von einem "Freudentag für Europa".

10.37 Uhr - Der designierte Kandidat der US-Republikaner bei den Präsidentenwahlen, Donald Trump, zeigt sich erfreut über das Brexit-Votum. Die Briten hätten "wieder die Kontrolle über ihr Land" zurückgewonnen, sagt Trump in Schottland, wo er ein Golf-Hotel eröffnet. Trump gilt als einer der führenden Europa-Experten. Erst unlängst sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung, Belgien sei "eine schöne Stadt".

10.36 Uhr - Die Lehre aus der Entscheidung der Briten für den Brexit ist nach Einschätzung von Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem, dass die Europäische Union nicht weiter auf dem Weg der tieferen Integration oder Erweiterung voranschreiten kann. Die erste Aufgabe der Staats- und Regierungschefs in Europa sei nun, für Stabilität zu sorgen, sagte Dijsselbloem am Freitag vor einer Kabinettssitzung in Den Haag. "Das Schlimmste wäre jetzt, mehr Instabilität in die EU hineinzulassen", erklärte er. "Die Briten haben sich leider dafür entschieden, aber wir müssen eine andere Wahl treffen... Die Integration in der EU nun einfach weiter zu vertiefen oder die Gemeinschaft zu erweitern, ist nicht der richtige Weg in die Zukunft." Auf die Erkenntnis hätte man auch ohne Brexit kommen können.

10.26 Uhr - Die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der EU sind für die Lufthansa nach Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr überschaubar. Als Europäer sei er enttäuscht, sagte Spohr. "Für uns als größter europäischer Luftfahrtkonzern sind die Auswirkungen mit einem Anteil von fünf Prozent am Gesamtumsatz beherrschbar."

10.25 Uhr - Der Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union (EU) hat dem Euro den größten Kurssturz in seiner Geschichte eingebrockt. Er fiel in der Spitze um 4,1 Prozent auf 1,0914 Dollar. Zuletzt lag die Gemeinschaftswährung bei 1,10 Dollar immer noch 2,5 Prozent im Minus.

10.21 Uhr - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus stellt seine Investitionspläne in Großbritannien auf den Prüfstand. Vorstandschef Tom Enders sagte am Freitag, Großbritannien werde sich jetzt "noch mehr auf die Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft gegenüber der EU und der gesamten Welt fokussieren. Aber natürlich werden wir unsere Investitionsvorhaben in Großbritannien überdenken, so wie jeder andere auch." Er hoffe, dass der wirtschaftliche Schaden durch den Brexit klein bleibe./

10.17 Uhr - Die britische Notenbank rechnet für Großbritannien nach dem Votum für einen EU-Ausstieg des Landes mit einer Zeit der Unsicherheit. Die Zentralbank stehe aber bereit, das Funktionieren der Märkte zu garantieren, sagte der Chef der Bank von England (BoE), Mark Carney am Freitag in London. Zur Geldversorgung der Finanzwirtschaft könnten zusätzliche 250 Milliarden Pfund abgerufen werden. Wenn notwendig, könne die britische Notenbank auch erhebliche Liquidität in Fremdwährung bereitstellen. Die Bank von England will zudem prüfen, ob sie weitere Schritte in den kommeden Wochen einleiten wird.

10.14 Uhr - Das Brexit-Votum hat nach Ansicht von Unions-Fraktionschef Volker Kauder allein innenpolitische Gründe in Großbritannien. "In Deutschland wäre eine solche Entscheidung nicht möglich", sagte Kauder am Freitag in Berlin. Er gab dem konservativen britischen Premierminister David Cameron die Schuld für die Entscheidung der Briten für einen Ausstieg aus der EU. Cameron habe seine Partei bereits vor Jahren aus der EVP-Parteienfamilie geführt und über Jahre "schlecht über Europa geredet". "Politische Führung sieht nach meiner Vorstellung anders aus", sagte der CDU-Politiker - und macht es sich in seiner Analyse wohl ein bisschen sehr einfach.

10.09 Uhr - Die Versicherungsbranche reagiert bestürzt auf den britischen Entscheid für einen EU-Austritt. Für das Geschäft der Branche gibt es aber erst einmal beruhigende Worte. "Die Entscheidung des britischen Volkes ist ein schwerer Schlag für die EU", sagte der Chefökonom des weltgrößten Rückversicherers Munich Re , Michael Menhart, am Freitag. Allianz-Chef Oliver Bäte forderte schnellere Reformen in der EU. "Andernfalls ist es ein schwarzer Tag für Europa." Europas größter Versicherer hofft auf eine weitere Zusammenarbeit der Briten mit der EU, erwartet von den Marktturbulenzen aber keine drastischen Folgen für seine Finanzanlagen und die seiner Kunden.

Für die Aktien der großen Versicherer ging es am Morgen mit dem allgemeinen Rutsch an den Börsen kräftig abwärts. Die Papiere der Allianz verloren kurz nach Handelsstart fast zwölf Prozent an Wert, der Aktienkurs der Munich Re sackte um rund acht Prozent ab, während der Dax ebenfalls um fast acht Prozent abrutschte.

Nun versuchen Allianz und Munich Re Befürchtungen zu dämpfen, dass der Austritt der Briten die Branche arg in Mitleidenschaft ziehen könnte. "Auf die Versicherungswirtschaft wird sich die Entscheidung vermutlich nicht so stark auswirken wie auf andere Branchen", sagte Munich-Re-Ökonom Menhart. Allerdings werde der Finanzplatz London Gewicht an wichtige Börsenplätze wie Singapur oder New York verlieren. "Dies betrifft auch die Versicherer."

10.06 Uhr - Die EU benötigt nach Ansicht von EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) Stabilität und kann nicht auf die Nachfolge von Premierminister David Cameron warten. Die EU dürfe nicht aufgehalten werden von internen Kämpfen der britischen Konservativen über den nächsten Regierungschef, fordert der Vorsitzende der größten Fraktion im EU-Parlament.

10.00 Uhr - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann bezeichnet das Brexit-Votum als "Weckruf" für Europa. Die EU müsse sich nun auf die Bewältigung der Flüchtlingskrise, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die gemeinsame Sicherheitspolitik konzentrieren.

09.57 Uhr - Der Abschied Großbritanniens aus der EU kann sich der Ratingagentur Moody's zufolge auf die Kreditwürdigkeit des Landes auswirken. "Das Ergebnis bedeutet eine längere Zeit der politischen Unsicherheit, die auf der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit des Vereinigten Königreichs lasten wird", erklärte Moody's am Freitag zum Brexit-Referendum. "Die erhöhte Unsicherheit wird wahrscheinlich eine Delle bei den Investitionen und Vertrauen nach sich ziehen, die die Wachstumsaussichten dämpft." Das wiederum sei negativ für die Bonität. Moodys's bewertet die Kreditwürdigkeit Großbritanniens derzeit eine Note unter der Bestnote AAA. Wird das Rating herabgestuft, kann das höhere Kosten bei der Schuldenaufnahme zur Folge haben.

09.56 Uhr - Die Spitzen von CDU und CSU verschieben den Beginn ihrer Klausurtagung wegen des Brexit-Abkommens auf den Freitagabend. 09.54 Uhr - Unions-Fraktionschef Volker Kauder macht die britische Regierung für den Ausgang des Brexit-Votums verantwortlich. "In Deutschland wäre eine solche Entscheidung nicht möglich", sagt er.

09.54 Uhr - Unions-Fraktionschef Volker Kauder macht die britische Regierung für den Ausgang des Brexit-Votums verantwortlich. "In Deutschland wäre eine solche Entscheidung nicht möglich", sagt er.

09.50 Uhr - Berlin hofft nach dem Brexit auf die Ansiedlung neuer Unternehmen. "London war bislang ein wichtiger Standort für die Europazentralen multinationaler Unternehmen, die auch weiterhin im Kern Europas verankert sein wollen", sagt Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer. "Bereits in den vergangenen zwei Jahren haben sich rund 50 Unternehmen mit ihren Headquarters in Berlin angesiedelt. Weitere sind willkommen."

09.50 Uhr - SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel sieht im Votum der Briten keinen Untergang, sondern die "Chance für einen Neuanfang". Der Brexit sei "ein schriller Weckruf" für die europäische Politik, sagt Gabriel dem "Tagesspiegel". "Wer den überhört oder sich in die üblichen Rituale flüchtet, fährt Europa gegen die Wand."

09.40 Uhr - Italiens Außenminister Paolo Gentiloni bezeichnet die Entscheidung der Briten als Weckruf für Europa. Die EU müsse aufgerüttelt werden, um Veränderungen in Angriff zu nehmen, damit sie für die Zukunft gestärkt werde.

09.10 Uhr - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier lädt seine Kollegen aus den anderen fünf europäischen Gründerstaaten nach dem Brexit-Entscheid am Samstag zu einem Treffen in Berlin ein. Bei der Zusammenkunft mit den Ministern aus Frankreich, Italien und den Benelux-Ländern werde es um den "Austausch zu aktuellen europapolitischen Themen gehen", kündigt das Auswärtige Amt an.

09.05 Uhr - Der Chef des weltweit größten Autozulieferers Bosch, Volkmar Denner, erklärt: "Wir bedauern die Entscheidung für einen Ausstieg Großbritanniens aus dem größten Binnenmarkt der Welt sehr - nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht." Für den Stiftungskonzern ist Großbritannien nach Deutschland der zweitgrößte europäische Markt mit sieben eigenen Produktionsstandorten und 5300 Mitarbeitern. "Wir haben derzeit keine Pläne, unsere Investitionen in Großbritannien zurückzufahren", erklärt Denner.

09.05 Uhr - Der Bundestag wird am Dienstag nach Angaben seines Präsidenten Norbert Lammert voraussichtlich zu einer Sondersitzung zusammenkommen. In Vorbereitung des geplanten EU-Gipfels werde es dann eine Regierungserklärung geben. Man müsse sich jetzt "ebenso ruhig wie zügig" mit den Konsequenzen der britischen Entscheidung auseinandersetzen, sagte Lammert.

09.01 Uhr - Als Reaktion auf die Brexit-Entscheidung kommen die Fraktionen von Union und SPD am Mittag zu Sondersitzungen zusammen.

08.57 Uhr - EU-Ratspräsident Donald Tusk betont im Namen der übrigen Mitgliedsländer die Geschlossenheit der 27 EU-Staaten. Es werde kein rechtliches Vakuum geben; die EU-Regeln blieben auch für Großbritannien bestehen, bis der Austritt geregelt sei. Dies sei ein ernster und dramatischer Moment, räumt Tusk ein. "Aber es ist kein Moment für hysterische Reaktionen. Wir haben uns auf dieses Szenario vorbereitet."

08.45 Uhr - Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hat nach dem Brexit-Votum in Großbritannien ein Zerbrechen der Europäischen Union vorausgesagt. "Die EU versagt, die EU stirbt", sagte er am Freitag vor dem Parlamentsgebäude in London. Weitere Austritts-Referenden könnten folgen, möglicherweise in den Niederlanden, in Dänemark, Österreich und Italien. "Wir wollen Freunde und Nachbarn sein", sagte Farage, der für die eurokritische United Kingdom Independent Party (UKIP) im EU-Parlament sitzt. "Aber ohne Hymnen, ohne Flaggen und ohne nutzlose Präsidenten, die nicht gewählt sind", sagte Farage. Farage hat fast sein gesamtes politisches Leben gegen die EU gekämpft. Jetzt ist er am Ziel und die EU in der tiefsten Krise ihres Bestehens. Thank you very much, Nigel.

08.35 Uhr - Gold steht bei Anlegern so hoch im Kurs wie lange nicht mehr: Das Edelmetall, in das Investoren in unsicheren Zeiten flüchten, verteuerte sich am Freitag nach dem Votum der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union (EU) zeitweise um mehr als acht Prozent auf 1358,20 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und erreichte den höchsten Kurs sei fast zweieinhalb Jahren. Das Edelmetall hatte zuletzt während der Finanzkrise 2008 so massiv zugelegt. Auch der Preis für Silber stieg um sechs Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch. Das wichtige Industriemetall Kupfer verbilligte sich um knapp drei Prozent auf 4653 Dollar je Tonne. An den Ölmärkten war die Verunsicherung über den Ausgang des Brexit-Referendums ebenfalls deutlich zu spüren: Die Nordsee-Sorte Brent sackte um bis zu 6,6 Prozent ab auf 47,54 Dollar. US-Leitöl der Sorte WTI verlor 6,8 Prozent auf 46,70 Dollar. "Eine schwache Konjunktur in Großbritannien und Europa ist nicht gut für die Öl-Nachfrage und es könnte einen Domino-Effekt geben auf die Volkswirtschaften in Asien", sagte Rohstoff-Analyst Victor Shum vom Brokerhaus IHS.

08.34 Uhr - BMW erwartet nach dem Brexit-Votum keine unmittelbaren Auswirkungen auf seine Aktivitiäten in Großbritannien. Der Münchner Autobauer mit den Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce hat dort vier Standorte mit fast 8000 Beschäftigten

08.32 Uhr - Der Chef des Energieriesen RWE, Peter Terium, hat mit Enttäuschung auf das Votum einer knappen Mehrheit der Briten für einen EU-Austritt reagiert. "Ich bin schockiert, dass sich die Briten entschieden haben, die EU zu verlassen", erklärte Terium am Freitag auf Anfrage. "Niemand weiß genau, welche wirtschaftlichen Folgen der Brexit langfristig haben wird", fügte er hinzu. Für das britische Geschäft seines Konzerns sei er aber "sehr zuversichtlich": "Sollte es zu Handelshürden kommen, würden uns diese wohl nur am Rande treffen."

08.30 Uhr - Die Finanzwerte in Europa stehen angesichts des Brexit-Schocks vor Börseneröffnung massiv unter Druck. Die Deutsche Bank rutschte auf ein neues Rekordtief und wird zuletzt mit einem Minus von fast 20 Prozent erwartet. Die Commerzbank und die deutschen Versicherer Allianz und Munich Re fallen ebenfalls teils deutlich zweistellig. In der Schweiz werden die Banken UBS und Credit Suisse ebenfalls mit einer Eröffnung mit einem zweistelligen Minus erwartet. Britischen Banken mit einer Notierung in Hongkong haben im dortigen Handelslauf zuletzt auch kräftig verloren.

08.26 Uhr - Der Bundestag wird nach Angaben von CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder in der kommenden Woche zu einer Sondersitzung zur Brexit-Entscheidung zusammenkommen. Die Entscheidung sei bedauerlich, die Probleme in Europa würden größer, nicht kleiner. "Ich fürchte, die Bürger in Großbritannien werden das bald zu spüren bekommen", sagt der CDU-Politiker.

08.25 Uhr - Knapp 52 Prozent der Briten haben sich für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden. Nach Auszählung aller Wahlkreise kam das Lager der Brexit-Befürworter auf 51,89 Prozent der Stimmen, wie die BBC am Freitagmorgen mitteilte. Die Anhänger der EU erzielten demnach 48,11 Prozent.

08.19 Uhr - Premierminister David Cameron bleibt nach den Worten von Außenminister Philip Hammond im Amt. Dies habe Cameron immer klargemacht, sagte Hammond dem Sender Sky News. Was das Land jetzt brauche, sei Stabilität und Kontinuität. Würden wir uns für die EU auch wünschen. Sieht halt jetzt nur nicht danach aus.

08.16 Uhr - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), sieht Deutschland nach dem Brexit-Beschluss in einer besonderen Pflicht. "Das überragende Ziel muss nun sein, den Zusammenhalt und die Geschlossenheit in Europa zu sichern. Dazu kann Deutschland beitragen wie kein anderes Land", sagte Röttgen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Zugleich warnte er vor einem Auseinanderdriften der EU mit ihren künftig nur noch 27 Mitgliedern. "Alles was Spaltungen und Lagerbildungen befördern könnte, muss nun unterbleiben", mahnte Röttgen. "Es braucht jetzt einen Zusammenhalt zwischen Ost und West. Es ist ganz wichtig zu zeigen, dass die neuen Mitglieder der EU nicht nur gleichberechtigt sind, sondern genauso wichtig sind wie die Europäer der ersten Stunde."

Der CDU-Politiker bezeichnete den Brexit als "größte Katastrophe in der Geschichte der europäischen Integration". "Der Kampf um Europa muss nun angenommen und offen geführt werden." Allen Forderungen, die EU abzuschotten und im Inneren wieder stärker auf den Nationalstaat zu setzen, müsse entgegentreten werden. Auf jeden Fall bedeute der Abschied Großbritanniens für die EU eine "geopolitische Schwächung".

08.10 Uhr - Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet nach dem Brexit-Votum mit einem raschen Eingreifen der Zentralbanken. "Es ist von fundamentaler Bedeutung, dass sie beruhigen und Vertrauen schaffen", sagte der frühere Abteilungsleiter bei der Europäischen Zentralbank (EZB) der Nachrichtenagentur Reuters am Freitagmorgen. Er erwarte ein starkes Signal der führenden Notenbanken, um die Panik an den Finanzmärkten zu lindern. Er befürchte kurzfristig große Verwerfungen an den Finanzmärkten und mittelfristig eine deutliche Abkühlung der Weltwirtschaft. Auch ein erneutes Aufflammen der Finanzkrise durch Verwerfungen im Bankensektor sei wahrscheinlich, warnte der Ökonom.

08.08 Uhr - Wegen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU steht der Dax vor seinem größten Kurssturz seit 2008. Er fiel im Geschäft von Lang & Schwarz am Freitag um fast elf Prozent. 08.02 Uhr - Die Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten, führt zu massiven Kursverlusten auch am deutschen Markt. Beim Broker Lang & Schwarz waren am Freitagmorgen vor Beginn des Xetra-Handels alle Werte in den großen Indizes Dax , MDax und TecDax im Minus. Besonders heftig traf es dabei die Werte im Leitindex. Die Kurse von neun Unternehmen rutschten vorbörslich prozentual zweistellig ab. Negativer Spitzenreiter war dabei die Deutsche Bank mit einem Verlust von fast 15 Prozent, gefolgt von der Commerzbank mit minus 14 Prozent. Die Banken, die sich an den Vortagen noch deutlich erholt hatten, gelten als die großen Verlierer eines Brexit. Auch die zuletzt gut gelaufenen Versorger RWE und Eon verloren deutlich mit jeweils 12 Prozent. Die Aktien des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp fielen um 14 Prozent. Die Aktien der Deutschen Börse hielten sich mit einem Verlust von 9 Prozent etwas besser. Angesichts des Brexit dürften Fragen um die geplante Fusion mit der Londoner Börse LSE aufkommen./ 07.59 Uhr - Angesichts des Brexit-Votums rechnet ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski mit harten Zeiten für Europa. "Es sieht so aus, als ob Europas schlimmster Alptraum Wahrheit geworden ist", sagte er am Freitag in Frankfurt. Sollte sich das Ergebnis bewahrheiten, würden die wirtschaftlichen und politischen Folgen noch lange zu fühlen sein. "Es steht ein langer, schwieriger und dreckiger Scheidungsprozess an". Brzeski sieht schwierige Zeiten auf die EU zukommen. "Europa wird sich auch mit sich selbst beschäftigen müssen. Nach dem heutigen Tag wird Europa nie mehr so sein wie bisher." Der Geist des Populismus und anti-europäischer Haltungen sei aus der Flasche entwichen und werde nur sehr schwer einzufangen sein. "Europa befindet sich in einer existentiellen, in einer Identitätskrise." Schon jetzt gebe es Spekulationen über mögliche EU-Abstimmungen in Frankreich und den Niederlanden. "Die Wahrscheinlichkeit einer schleichenden Desintegration der EU und auch der Eurozone nimmt zu. Die Gefahr, dass die nächste Generation die Scherben aufräumen muss, auch." 07.58 Uhr - Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault sagt in einer ersten Reaktion, der Ausgang des Referendums sei "traurig für Großbritannien". Europa werde weitermachen, aber es müsse reagieren, um das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen. Stimmt genau. Und bei der Gelegenheit: Pardon, Monsieur Ayrault, aber der Brexit ist nicht nur ein trauriger Tag für die Insel, sonder für ganz Europa.

07.55 Uhr - Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sieht nach dem Brexit großen Veränderungsbedarf bei der EU. Wenn eines der größten EU-Mitgliedsländer aus der EU austrete, könne "kein Stein auf dem anderen bleiben", sagte Kurz am Freitag im Ö1-Morgenjournal des ORF. Es sei nötig, dass sich die EU schnell neu aufstelle, wenn sich ein solches Referendum nicht in einem anderen EU-Land wiederholen solle. Tempo und Ausmaß dieser Veränderung müssten "enorm" sein. Die EU muss laut Kurz zentrale Probleme wie etwa das Thema Migration lösen. "Ein Dominoeffekt auf andere Länder ist nicht auszuschließen", sagte Kurz.

07.46 Uhr - US-Präsident Barack Obama will nach Angaben seines Amtes im Laufe des Tages mit Premierminister David Cameron über den Ausgang des Referendums beraten. Läuft jetzt wohl eher unter der Rubrik Schadenbegrenzung. Für EU, Briten und die zahlreichen US-Unternehmen, die die Insel als Brückenkopf in den gemeinsamen Binnenmarkt genutzt haben.



07.48 Uhr - Die Spitze der Linkspartei hat nach der Entscheidung der Briten für einen EU-Ausstieg eine Reform der Europäischen Union verlangt. Der Brexit stürze die EU in eine schwere Krise, schrieb Parteichef Bernd Riexinger am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. "Dringender als je zuvor braucht es jetzt eine soziale und demokratische EU." Co-Chefin Katja Kipping twitterte, Neoliberalismus und Austerität (Sparpolitik) hätten den Boden für Nationalismus und Europaskepsis bereitet. Der Brexit sei ein "Weckruf für einen Neustart in Europa".

07.43 Uhr - Wegen des drohenden Ausstiegs der Briten aus der Europäischen Union und der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen flüchten Anleger in als sicher geltende Staatsanleihen. Das drückte die Renditen der Titel am Freitag deutlich nach unten. Die für die Euro-Zone richtungsweisende zehnjährige Bundesanleihe fiel auf der Handelsplattform Tradeweb auf ein Rekordtief von minus 0,094 Prozent. Die Rendite der vergleichbaren japanischen Titel erreichte mit minus 0,215 Prozent ebenfalls den tiefsten Stand überhaupt. In den USA rentierten die zehnjährigen Anleihen mit 1,451 Prozent auf einem Vier-Jahres-Tief.

07.40 Uhr - Der Chef der Anti-EU-Partei Ukip, Nigel Farage, fordert den Rücktritt von Premierminister David Cameron. Ein Kandidat für dessen Nachfolge sei der frühere Londoner Bürgermeister und Brexit-Befürworter Boris Johnson.

07.38 Uhr - Der Präsident des Europaparlaments Martin Schulz rechnet nicht mit einer Kettenreaktion in anderen EU-Mitgliedsländern nach dem Brexit-Votum der Briten. "Die Kettenreaktion, (...) die wird es auch gar nicht geben", sagte Schulz am Freitag dem ZDF vor einem Telefongespräch mit Kanzlerin Angela Merkel. Er gehe davon aus, dass die Trennungsverhandlungen sehr rasch beginnen. Er sei auch "nicht geschockt" und habe einen solchen Ausgang des Votums vorher schon einkalkuliert. "Wir haben uns auch darauf vorbereitet", versicherte er. "David Cameron hat eine große Verantwortung auf sich geladen auf sich und sein Land", sagte Schulz. Großbritannien stehe vor einem "sehr schweren Weg" und eine Phase der Unsicherheit. Es müsse nun darum gehen, dass der Euro nicht ähnlich stark abstürzt wie das beim britischen Pfund zu verfolgen sei.

07.25 Uhr - Premierminister David Cameron sollte nach den Worten eines führenden Vertreters des Brexit-Lagers zunächst im Amt bleiben. Es gehe darum, den Wählern in Schottland und Nordirland Sicherheit zu vermitteln und die Märkte zu beruhigen, sagte der konservative Abgeordnete Andrew Bringen.

07.22 Uhr - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz rechnet mit einem schnellen Start der Austrittsverhandlungen mit Großbritannien. "Wir haben uns auf einen Brexit vorbereitet", sagt Schulz im ZDF. Er rechne allerdings nicht damit, dass es nun zu einer Kettenreaktion komme.

07.19 Uhr - Der Chefökonom des weltgrößten Rückversicherers, Munich Re , Michael Menhart, hat bestürzt auf das Votum in Großbritannien für einen Austritt aus der Europäischen Union reagiert. "Die Entscheidung des britischen Volkes ist ein schwerer Schlag für die EU. Sie wird die Konjunktur vor allem in Großbritannien stark belasten", sagte er in einer ersten Reaktion am Freitag. Das britische Wachstum wird seiner Einschätzung nach bis 2018 jährlich um etwa einen Prozentpunkt niedriger ausfallen. "Auch das Wirtschaftswachstum in der EU wird leiden, wenn auch in geringerem Umfang", so Menhart. Eine knappe Mehrheit der Briten hat bei dem historischen Brexit-Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt.

07.18 Uhr - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bedauert das Brexit-Votum. "Die Nachrichten aus Großbritannien sind wahrlich ernüchternd", lässt er über Twitter verbreiten. "Es sieht nach einem traurigen Tag für Europa und Großbritannien aus." Stimmt. Europa ohne die Briten. Wie soll das gehen?

07.14 Uhr - Der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, Clemens Fuest, hat das Votum der Briten für einen EU-Austritt als "Niederlage der Vernunft" kritisiert. "Die Politik muss jetzt alles tun, um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen", teilte Fuest am Freitagmorgen mit. Dazu gehöre es, dass Großbritannien so weit wie möglich Teil des EU-Binnenmarktes bleibe. "Es ist wichtig, die Verhandlungen darüber möglichst schnell zum Abschluss zu bringen, damit die Phase der Unsicherheit über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen möglichst kurz bleibt."

07.13 Uhr - Die Fraktionschefin der Linken im Europaparlament, Gabi Zimmer, befürchtet mit dem Austritt der Briten weitreichende Folgen für die Europäische Union. "Der Brexit könnte ein politisches und institutionelles Erdbeben auslösen, mit dem der Erosionsprozess der EU beschleunigt wird", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Der Staatenbund werde für die Mehrheit der europäischen Bevölkerung eines Tages überflüssig, wenn die EU weiter "ein Projekt der Banken, Großkonzerne und marktradikalen Eliten" bleibe. Zimmer forderte die EU-Regierungschefs auf, die anstehende Trennung mit London "hart" zu verhandeln. Dabei müsse auch das Europaparlament eingebunden werden.

07.12 Uhr - Jetzt gehen die Schuldzuweisungen los: Der Europapolitiker Elmar Brok (CDU) gibt dem britischen Premierminister David Cameron eine Mitschuld am Brexit: "Wenn David Cameron zehn Jahre erklärt, wie schlecht Europa ist, kann er nicht in sechs Wochen erklären, warum man drinbleiben muss. Das ist eine Glaubwürdigkeitslücke", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament im ZDF.

07.09 Uhr - Keine Extrawürste mit Union Jack: "Es kann keine Sonderbehandlung für Großbritannien geben", sagt der Chef der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU). "Die Austrittverhandlungen müssen rasch abgeschlossen werden, spätestens in zwei Jahren."

07.05 Uhr - Der rechtsextreme Front National fordert ein EU-Referendum auch für Frankreich. "Die Freiheit der Völker siegt am Ende immer", twittert Parteivize Florian Philippot.

07.04 Uhr - Das Auswärtige Amt nennt die Nachrichten aus Großbritannien zum Ausgang des Brexit-Votums auf Twitter "wahrlich ernüchternd". Es sehe nach einem traurigen Tag für Europa und Großbritannien aus.



07.03 Uhr - Das Vereinigte Königreich tritt aus der Europäischen Union aus. Der Vorsprung des Brexit-Lagers sei uneinholbar, berichtete die BBC am Freitagmorgen.

06.46 Uhr - Großbritannien betritt nach Ansicht eines Beraters von Premierminister David Cameron Neuland. "Alle sind einfach nur müde, sie haben nicht geschlafen", sagt er vor Journalisten.

06.45 Uhr - Der Vizepräsident des Europaparlaments, Alexander von Lambsdorff, nennt das Brexit-Votum im ZDF eine schlechte Entscheidung für Europa, aber eine viel, viel schlechtere Nachricht für Großbritannien. Schuld hätten die politischen Eliten in beiden großen Parteien im Vereinigten Königreich.

06.43 Uhr - Der drohende Ausstieg Großbritanniens aus der EU hat dem Pfund Sterling den größten Kurssturz seiner Geschichte eingebrockt. Sein Kurs fiel am Freitag um bis zu 11,1 Prozent auf ein 30-Jahres-Tief von 1,3232 Dollar.

06.42 Uhr - Die pro-irische Sinn Fein in Nordirland will jetzt verstärkt für einen Austritt der Provinz aus dem Vereinigten Königreich werben. Der Ausgang des Referendums gebe den Besterbungen für ein vereinigtes Irland neuen Auftrieb, sagt Partei-Chef Declan Kearney.

06.41 Uhr - Angesichts des sich abzeichnenden Brexits rechnet ING -Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski mit harten Zeiten für Europa. "Es sieht so aus, als ob Europas schlimmster Alptraum Wahrheit geworden ist", sagte er am Freitag. Sollte sich das Ergebnis bewahrheiten, würden die wirtschaftlichen und politischen Folgen noch lange zu fühlen sein. "Es steht ein langer, schwieriger und dreckiger Scheidungsprozess an". Selbst falls die Gegner des Austritts noch einen Sieg in letzter Minute schaffen sollten, "der Geist des Populismus und anti-europäischer Haltungen ist aus der Flasche entwichen und wird nur sehr schwer einzufangen sein."

06.38 Uhr - Der sich abzeichnende Sieg der Brexit-Befürworter hat der britischen Währung den größten Kurssturz seit mindestens 40 Jahren eingebrockt. Das Pfund Sterling brach am Freitag zeitweise um mehr als zehn Prozent auf 1,3304 Dollar ein - das war der tiefeste Stand seit September 1985. Der Euro brach um 4,1 Prozent auf 1,0914 Dollar ein - der größte Kursrückgang in der Geschichte der Gemeinschaftswährung. Anleger flüchteten statt dessen in den Schweizer Franken, der zum Euro auf den höchsten Stand seit August 2015 kletterte.

Die Investmentbank Morgan Stanley rechnet damit, dass das Pfund Sterling noch weiter abwertet und auf 1,25 bis 1,30 Dollar fällt. Wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts aus Großbritannien verbilligte sich das Öl. Gesucht waren dagegen sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen.

06.28 Uhr - Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen liegt das Brexit Lager weiter vorn.

06.27 Uhr - Der drohende Ausstieg Großbritanniens aus der EU hat die Anleger in den Schweizer Franken getrieben. Die Währung kletterte zum Euro auf den höchsten Stand seit August 2015. Ein Euro kostete am Freitagmorgen 1,0686 Franken. Bereits in den Wochen vor der Abstimmung hatte die Schweizer Währung deutlich zugelegt. Sie gilt bei Investoren als sichere Anlage in turbulenten Zeiten - und ist daher gefragt.

Die Schweizer Notenbank will einen Höhenflug des Franken verhindern: Präsident Thomas Jordan hatte Interventionen am Devisenmarkt angekündigt, sollte es rund um die Abstimmung zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen. Notfalls hatte er auch eine weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen. Die SNB wollte sich zunächst nicht zu der Abstimmung äußern. Sie warte das finale Ergebnis ab, sagte ein Sprecher. 06:22 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel meldet sich via Twitter zu Wort. "Damn! Ein schlechter Tag für Europa", schreibt der Vizekanzler.



06.22 Uhr - DIHK-Präsident Eric Schweitzer hat die sich abzeichnende Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt als einen "Schlag ins Kontor" der deutschen Wirtschaft mit schwerwiegenden Folgen gewertet. "Bei einem ihrer wichtigsten Handelspartner müssen sich die deutschen Unternehmen auf erhebliche Veränderungen einstellen", warnte er am Freitagmorgen. Das gelte vor allem für die vielen deutschen Firmen, die in Großbritannien für Europa und die Weltmärkte produzieren. Schweitzer befürchtet kurzfristig Absatzeinbußen bei deutschen Produkten in Großbritannien. "Sicherlich werden wir in den nächsten Wochen mit einer weiteren Abwertung des Pfunds zu rechnen haben", nannte er eine weitere Folge. Auch Risiken für den Zusammenhalt der gesamten EU sieht er.

06.08 Uhr - Der drohende Austritt der Briten aus der Europäischen Union dürfte am Freitag für massive Verluste auch am deutschen Aktienmarkt sorgen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex Dax gut drei Stunden vor Handelsbeginn bei 9565 Punkten und damit um 6,75 Prozent oder annähernd 700 Punkten unter seinem Schlussstand vom Vortag. An den Vortagen hatte die Hoffnung auf einen Verbleib unter den Anlegern deutlich zugenommen und den Dax deutlich über 10 000 Punkte getrieben. "Alle sind falsch positioniert", sagte ein Börsianer am frühen Morgen. "Keiner hat damit gerechnet, dass die Briten wirklich austreten. Jetzt gibt es immensen Absicherungsbedarf."

Auch die anderen Weltmärkte gerieten ins Rutschen. Der Nikkei-225-Index in Tokio knickte um 7 Prozent ein. Der Future auf den S&P 500 fiel um 4,5 Prozent. Besonders heftig traf es Banken. Die in Hongkong gehandelte HSBC brach um mehr als 11 Prozent ein. Pfund und Euro verloren drastisch an Wert, Gold und Anleihen zogen deutlich an.



06.05 Uhr - Der Vorsprung der Brexit-Befürworter hat den Goldpreis am Freitagmorgen kräftig steigen lassen. Während das britische Pfund kräftig Federn ließ und die Börsen in Asien unter Druck standen, legte der Preis für das Edelmetall deutlich zu. Anleger flüchteten in sichere Häfen. Zuletzt notierte der Goldpreis mit fast fünf Prozent Plus auf dem höchsten Stand seit August 2014.

06.01 Uhr - Absturz beim britischen Pfund: Der mittlerweile klare Vorsprung des Brexit-Lagers hat die britische Währung auf breiter Front deutlich ins Minus gedrückt. Am frühen Freitagmorgen fiel das Pfund zunächst erstmals seit 1985 unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Bis kurz vor 6 Uhr baute das Pfund seine bisherigen Verluste weiter aus und fiel auf 1,3327 US-Dollar. Am späten Donnerstagabend notierte die Währung noch um 1,50 US-Dollar.

06.00 Uhr - Die Sender ITV und BBC rufen das Brexit-Lager zum Sieger aus. Nach Auszählung von 310 der 382 Stimmbezirke führte die "Leave"-Kampagne am Freitagmorgen mit fast einer Million Stimmen.

Die Finanzmärkte reagierten schon die Nacht durch entsetzt. Das britische Pfund fiel auf den niedrigsten Stand seit 1985. Die Europäische Union dürfte damit der schwersten Krise ihrer Geschichte gegenüberstehen. Die Zukunft für Großbritannien und für dessen Premierminister David Cameron ist unklar, sollte sich das Ergebnis bestätigen.

05.57 Uhr - Die Schotten sehen nach den Worten der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon ihre Zukunft als Teil der EU.



05.15 Uhr - Die Wahlbeteiligung lag bei 72,1 Prozent. Dies geht aus PA-Daten nach der Erhebung in allen Wahlkreise hervor.

05.10 Uhr - UKIP-Chef Nigel Farage fordert Premierminister David Cameron zum sofortigen Rücktritt auf.

05.07 Uhr - Nach mehr als 20 Millionen ausgezählten Stimmen ist laut ITV das Brexit-Lager mit 10,22 Millionen gegenüber 9,8 Millionen vorne.

04.59 Uhr - Der Fernsehsender Sky prognostiziert einen Sieg des Brexit-Lagers mit 53 Prozent der Stimmen.

04.56 Uhr - Die Bank JP Morgan geht davon aus, dass die Befürworter eines EU-Ausstiegs vorne sein werden.

04.55 Uhr - Laut dem Fernsehsender ITV verfügen die Brexit-Befürworter nach dem jüngsten Stand der Auszählungen über 8,81 Millionen Stimmen. Die Brexit-Gegner haben demnach 8,39 Millionen Wähler auf ihre Seite gebracht.

04.51 Uhr - In Manchester stimmen 60 Prozent für die EU-Mitgliedschaft.

04.45 Uhr - Nach der Auszählung der Hälfte der Wahlkreise sind die EU-Gegner mit 51,3 Prozent vorne.

04.36 Uhr - Im schottischen Edinburgh bekommt das Pro-EU-Lager in etwa drei Mal so viele Stimmen wie die EU-Gegner.

04.34 Uhr - Beim Wettanbieter Betfair wird wieder von einem Brexit ausgegangen. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird auf 74 Prozent taxiert.

04.16 Uhr - Einem Bericht des Senders ITV zufolge liegen nach mehr als zehn Millionen ausgezählten Stimmen die Brexit-Befürworter mit 50,7 Prozent vorne. In einer Analyse des Senders wurde die Wahrscheinlichkeit für einen EU-Ausstieg auf 75 Prozent beziffert.

04.00 Uhr - Nach Auszählung von 100 der 382 Wahlkreise sind 50,5 Prozent der Briten für eine weitere EU-Mitgliedschaft.

03.54 Uhr - In mittelenglischen Nuneaton, das bei Parlamentswahlen als Stimmungsbarometer gilt, votierten die Wähler zu zwei Dritteln für einen Ausstieg aus der EU.

03.53 Uhr - Liverpool votiert eindeutig für eine EU-Mitgliedschaft.

03.33 Uhr - Die Anhänger eines EU-Verbleibs liegen Reuters-Berechnungen zufolge nach Auszählung von 65 der 382 Wahlkreise mit 51,0 Prozent in Führung. Einbezogen werden dabei auch Zahlen der BBC zum Ergebnis in Nordirland.

03.22 Uhr - Die schottische Stadt Glasgow stimmt deutlich für einen EU-Verbleib.

03.12 Uhr - Der Wettanbieter Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit mittlerweile auf 63 Prozent. In den Tagen vor dem Referendum waren die Buchmacher davon ausgegangen, dass Großbritannien in der EU bleiben wird.

02.35 Uhr - Die Wahlbeteiligung liegt auf Basis von 200 der insgesamt 382 Wahlkreise bei gut 72 Prozent.

02.07 Uhr - In den ersten Stunden nach Schließung der Wahllokale liegen die Brexit-Befürworter vorn. Laut der Nachrichtenagentur Press Association haben die EU-Gegner nach Auszählung von neun der 382 Wahlkreise mit 53,9 Prozent die Nase vorn. Der Fernsehsender ITV meldet, nach Auszählung von mehr als einer halben Million Stimmen liege das Lager der Ausstiegswilligen mit 50,6 Prozent in Führung.

01.53 Uhr - Die Wahlbeteiligung liegt der Nachrichtenagentur Press Association (PA) zufolge bei 71,7 Prozent. PA beruft sich auf Zahlen aus 104 von insgesamt 382 Wahlkreisen.

01.34 Uhr - In der Stadt Sunderland im Nordosten Englands haben sich die EU-Kritiker deutlicher als erwartet durchgesetzt - mit über 61 Prozent. Die Großbank JP Morgan hatte hier nur mit 56,5 Prozent für einen EU-Austritt gerechnet.

01.29 Uhr - Nach fünf ausgezählten Wahlkreisen sind laut Nachrichtenagentur PA die EU-Gegner mit 50,5 Prozent knapp vorne.

01.20 Uhr - In Newcastle im Nordosten Englands haben offiziellen Ergebnissen zufolge die EU-Anhänger knapp gewonnen. Prognosen der Großbank JP Morgan waren allerdings von einem wesentlich deutlicheren Erfolg der EU-Befürworter ausgegangen.

01.08 Uhr - Laut Press Association haben nach drei ausgezählten Wahlkreisen die EU-Befürworter mit gut 57 Prozent die Nase vorne.

01.05 Uhr - Die Wahlbeteiligung liegt nach 15 ausgezählten Wahlkreisen bei knapp 70 Prozent.

00.36 Uhr - Aus Gibraltar gibt es die ersten Ergebnisse: Das britische Überseegebiet in Spanien hat für einen Verbleib in der EU votiert. Mit fast 96 Prozent der Stimmen für eine Zukunft Großbritanniens innerhalb der EU fiel die Wahl eindeutig aus.

00.31 Uhr - Der Chef der euroskeptischen Partei UKIP, Nigel Farage, glaubt an einen EU-Verbleib Großbritanniens. Er erwarte einen solchen Ausgang beim Referendum, basierend auf privaten Umfragen von Firmen aus der Finanzbranche, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Press Association.

00.11 Uhr - Die Europäische Union kann laut EU-Kommissar Günther Oettinger nur erfolgreich sein, wenn notwendige Schritte in der Außen- und Sicherheitspolitik "zwischen London, Brüssel und Berlin" abgestimmt werden. "Wenn wir hier mit 28 Stimmen sprechen, haben wir kein Gewicht", sagt er im ZDF.

00.00 Uhr - Ungarns Regierungschef Viktor Orban verlangt von der EU und ihren Gremien einen "tiefgreifenden Wandel im Selbstverständnis". Unabhängig davon, wie das Referendum in Großbritannien ausgehe, müsse Europa "seine Lehren ziehen aus der Kritik von Millionen Bürgern, die von vielen Mitgliedstaaten geteilt wird", sagt Orban der "Bild"-Zeitung.



23.44 Uhr - Auch das Forschungsinstitut Ipsos-Mori zieht eine Umfrage nach, deren Ergebnisse sie bis zum Schluss der Wahllokale nicht publik machten durfte: Nach der Erhebung vom Mittwoch und Donnerstag waren 54 Prozent der Befragten für einen Verbleib in der EU und 46 Prozent für einen Austritt, schreibt Ipsos-Mori-Chef Ben Page auf Twitter. Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine repräsentative Nachwahlbefragung oder eine Prognose.

23.37 Uhr - Ein Sprecher der Pro-Brexit-Gruppe Leave.EU zitiert den UKIP-Chef Farage mit den Worten, er wisse auch nicht mehr über den Ausgang der Wahl als alle anderen. Farage hatte zuvor auf Sky gesagt, die EU-Befürworter lägen wohl vorne.

23.35 Uhr - Der Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, sieht nach den YouGov-Zahlen "das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen". Weiter erklärt er: "Ich hoffe, dass sich die Briten gegen einen Brexit entschieden haben."

23.25 Uhr - Der YouGov-Forschungschef für Politik, Joe Twyman, geht nach den vorliegenden Daten und den jüngsten Trends von einem Sieg für die EU-Befürworter aus. "Es ist eng und noch zu früh, um es genau sagen zu können", sagt er Sky News. Allerdings hätten die Brexit-Gegner offenbar "die stärkere Stellung".

23.11 Uhr - 80 konservative Abgeordnete - darunter alle Minister - fordern von Premierminister David Cameron, unabhängig von dem Wahlausgang im Amt zu bleiben. Das berichtet der "Telegraph".

23.14 Uhr - Das britische Pfund steigt um 0,75 Prozent zum Dollar auf ein Sechs-Monats-Hoch von 1,4987 Dollar.

23.08 Uhr - Die letzte Umfrage vom Wahltag - die erst nach dem Schluss der Wahllokale veröffentlicht werden durfte - zeigt eine Mehrheit für die EU-Befürworter: Bei YouGov liegen sie mit 52 Prozent vor dem Brexit-Lager mit 48 Prozent. Die von Sky in Auftrag gegebene Erhebung ist ausdrücklich nicht eine repräsentative Nachwahlbefragung oder eine Prognose.

23.02 Uhr - Der Chef der euroskeptischen UKIP, Nigel Farage, sieht eine Mehrheit für die EU-Befürworter. Das sagt er dem Sender Sky.

15.23 Uhr - Frankreichs Präsident Francois Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten noch vor dem EU-Gipfel am Dienstag über Europa, sagt Frankreichs Staatssekretär für Europa-Fragen, Harlem Desir, im Senat in Paris. Französischen Diplomatenkreisen zufolge findet das Treffen am Montag in Berlin statt.

15.00 Uhr - Als Reaktion auf das britische Referendum strebt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf jeden Fall eine gemeinsame Antwort aller EU-Staaten an. "Das muss der wesentliche Ansatz sein", sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit Österreichs Kanzler Christian Kern. Sie stellte sich damit indirekt auch gegen Überlegungen der sechs EU-Außenminister der Gründungsstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Niederlande), die über ein separates Treffen in Berlin reden.

"Ich halte nichts davon, jetzt in Untergruppen zu zerfallen", mahnte Merkel. Das habe sie auch mit der polnischen Ministerpräsidentin Beata Szydlo am Mittwoch so besprochen. Der EU-Gipfel kommenden Dienstag biete "uns ausreichend Gelegenheit, gemeinsam und in Ruhe zu beraten". Derzeit werden hinter den Kulissen verschiedene Formate für gemeinsame Reaktionen auf das britische Brexit-Referendum diskutiert. Merkel verwies auf ein Treffen der drei Präsidenten der EU-Institutionen am Freitag. Diese würden die britischen Ergebnisse ebenfalls stellvertretend für alle Mitgliedstaaten kommentieren.

14.15 Uhr - Rund die Hälfte der Deutschen bemängelt laut einer Sparkassen-Umfrage, dass die EU zu viele Dinge entscheidet, die die Staaten selbst bestimmen sollten. Dies gelte etwa für die Landwirtschaft und Sozialpolitik. Dennoch finden 86 Prozent die Grundidee der Europäischen Union nach wie vor gut und halten den offenen Binnenmarkt, die Sicherung des Friedens und den Euro für die größten Vorteile der EU.

13.00 Uhr - Etwa 55 Prozent der Briten befürworten den Verbleib in der EU, wie aus einer Populus-Umfrage hervorgeht. Rund 45 Prozent sind demnach für einen Brexit.

12.52 Uhr - Die Wetten auf der Online-Seite des Anbieters Betfair signalisieren eine Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent für einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Am Vorabend lag der Wert noch bei 78 Prozent, teilt das Unternehmen mit.

12.30 Uhr - Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew erwartet bei einem Brexit keine deutlichen Auswirkungen auf den Rubel-Kurs oder den Ölpreis. "Ich glaube, dass die Märkte - bei ihren jüngsten Schwankungen - im Allgemeinen schon alle Risiken eingepreist haben", sagt der Minister in Taschkent.

12.10 Uhr - Die Inkasso-Branche erwartet bei einem Brexit mehr Firmenpleiten in Deutschland. "Wir befürchten, dass sich ein Brexit langfristig negativ auf deutsche Unternehmen auswirken würde und sich in der Folge die Zahlungsmoral hierzulande verschlechtern und es wieder mehr Unternehmensinsolvenzen geben könnte", sagt die Präsidentin des Branchenverbandes BDIU, Kirsten Pedd.

12.02 Uhr - Rund 52 Prozent der Briten befürworten den Verbleib in der EU, wie aus einer Umfrage von Ipsos Mori für die Zeitung "Evening Standard" hervorgeht. Etwa 48 Prozent seien für einen Brexit. Die Umfrage war vor Öffnung der Wahllokale geführt worden.

11.05 Uhr - Norwegens Notenbankchef Oeystein Olsen rechnet damit, dass in den Beziehungen zwischen Großbritannien und Europa alles beim Alten bleibt: "Ich erwarte, dass die Briten für den Verbleib in der EU stimmen."

07.48 Uhr - Die einflussreiche chinesische Zeitung "Global Times" warnt Großbritannien vor einem Verlust an internationaler Bedeutung im Falle eines Brexits. Mit dem Referendum gehe das Land ein hohes Risiko ein, heißt es in einem Leitartikel des Blatts, das von der Zeitung "Renmin Ribao", dem Sprachrohr der Kommunistischen Partei, herausgegeben wird.

07.44 Uhr - Die USA hoffen nach den Worten ihrer Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU. "Wir glauben, dass die Welt ein besserer Ort ist, wenn Großbritannien in der EU bleibt", sagt Power dem Magazin "WirtschaftsWoche".

07.32 Uhr - Der Chef der Konservativen im Europaparlament, Manfred Weber, rät zur Gelassenheit im Umgang mit der Brexit-Frage. Er sehe grundsätzlich eine positive Haltung in Europa zur Partnerschaft in der EU, sagt Weber im Deutschlandfunk. Er fordert die Gemeinschaft dazu auf, pragmatischer vorzugehen und sich auf die wirklich großen Fragen zu konzentrieren, die die Mitgliedsländer nicht alleine lösen könnten.

07.20 Uhr - 42 Prozent der deutschen Betriebe sehen im ungewissen Kurs der europäischen Politik ein hohes Risiko für ihre Zukunft, wie laut "Rheinischer Post" eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergibt. Die deutsche Wirtschaftspolitik stelle dagegen nur für 26 Prozent der Unternehmen ein hohes Risiko dar.

02.52 Uhr - Die Aktienanleger in Asien geben sich vor dem Referendum vorsichtig optimistisch. Die Börse in Tokio verbucht kurz nach Handelsstart leichte Gewinne, ebenso wie der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik unter Ausschluss Japans.

02.42 Uhr - Das britische Pfund steigt im fernöstlichen Devisenhandel vorübergehend auf 1,4847 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Beginn des Jahres. Kurz zuvor wurden zwei neue Umfragen veröffentlicht, die die EU-Befürworter in Führung sehen.

02.30 Uhr - Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) bereiten nach Angaben von Regierungsvertretern eine gemeinsame Erklärung für den Fall eines Brexit vor. Demnach wollen sie ihre Bereitschaft betonen, alle notwendigen Schritte zur Beruhigung der Märkte zu unternehmen, sollte Großbritannien aus der EU austreten. Die Erklärung solle veröffentlicht werden, sobald klar sei, wie das Referendum ausgegangen sei.

00.35 Uhr - Der britische Finanzbranchenverband TheCityUK hat nach Angaben des "Daily Telegraph" einen Forderungskatalog für den Fall eines Brexit erstellt. Die Politik wird demnach darin aufgerufen, für eine sanfte Übergangsphase zu sorgen. Grenzen sollen zudem geöffnet und eine Öffentlichkeitskampagne gestartet werden, die Großbritanniens Ruf als Finanzzentrum dann außerhalb der EU stütze, berichtet die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen.

00.10 Uhr - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) würde Großbritannien im Falle eines Austritts aus der Europäischen Union die Spitzen-Bonitätsnote "AAA" entziehen. Sollte das Land sich für einen Brexit entscheiden, "dann wäre das 'AAA'-Kreditrating fällig und würde innerhalb kurzer Zeit danach zurückgestuft werden", zitiert "Bild" in einem Vorabbericht den S&P-Chef-Strategen für die Länder-Ratings, Moritz Kraemer. Die politische Lage im Land wäre bei einem Brexit weniger vorhersehbar, sagt er.

MITTWOCH, 22. Juni:



23.35 Uhr - Der Online-Wettanbieter Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs von Großbritannien in der EU nun mit 78 Prozent nach 75 Prozent am Mittwochmorgen.

23.26 Uhr - Kurz vor der Abstimmung der Briten über einen Verbleib in der Europäischen Union liegen die Befürworter eines Austritts in einer Umfrage des Instituts ComRes vorn. Laut Erhebung für die Zeitung "Daily Mail" und den TV-Sender ITV kommt das Lager der EU-Unterstützer auf 48 Prozent und liegt damit sechs Prozentpunkte vor den EU-Gegnern. Elf Prozent sind demnach noch unentschieden.

23.08 Uhr - Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Zeitung "The Times" sieht einen Tag vor der Abstimmung die EU-Befürworter knapp vorn. Für den Verbleib in der Europäischen Union (EU) wollen demnach 51 Prozent der Befragten stimmen, für einen Austritt 49 Prozent. Bei der vorherigen YouGov-Umfrage führte dagegen das Brexit-Lager.

22.48 Uhr - Die EU-Befürworter haben nach Analysen der jüngsten Meinungsumfragen durch die US-Bank JPMorgan die Nase ganz leicht vorn. JPMorgan-Experte Malcolm Barr teilt zudem mit, er persönlich sehe eine Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent, dass die Briten für einen Austritt votierten.

20.56 Uhr - Die Außenminister der sechs EU-Gründerstaaten treffen sich zwei EU-Diplomaten zufolge am Freitagvormittag zu Beratungen in Luxemburg. An dem Gespräch nehmen demnach neben Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sein französischer Kollege Jean-Marc Ayrault sowie die Minister aus den Benelux-Staaten teil. Vermutlich stoße auch der italienische Außenminister dazu. Eine weitere Sitzung am Samstagmorgen sei möglich.

17.38 Uhr - Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinium sieht einen Tag vor der Abstimmung ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Für den Verbleib in der Europäischen Union (EU) stimmen demnach 44 Prozent der Befragten, für einen Austritt 45 Prozent.

16:50 Uhr - Für US-Notenbankchefin Janet Yellen ist offen, wie stark die USA von den Folgen eines britischen EU-Ausstiegs betroffen wären: "Ich bin nicht sicher, ob ein Brexit gravierende Konsequenzen für die USA haben würde, aber das wäre möglich."

16.10 Uhr - Ein Brexit würde nach Einschätzung von IWF-Chefin Christine Lagarde zwar keine US-Rezession auslösen. Ein EU-Austritt der Briten würde sich allerdings auf Handel und Finanzmärkte auswirken.

16.09 Uhr - Ein Brexit würde die Europäische Union erheblich verändern und einem Umbau nötig machen, sagt die polnische Ministerpräsidentin Beata Szydo. Sie glaube aber fest daran, dass die Briten in der EU blieben.

16.07 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert erneut für den Verbleib Großbritanniens in der EU. Die Entscheidung liege bei den britischen Wählern, sagt Merkel in Berlin. Deutschland und Polen wollten sich für eine starke EU einsetzen.

16.01 Uhr - Frankreichs Präsident Francois Hollande will in der kommenden Woche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über Pläne für die Zukunft der Europäischen Union (EU) beraten. Das Treffen in Deutschland werde unabhängig vom Ergebnis des britischen Referendums stattfinden, sagt Hollande.

15.50 Uhr - Italiens Protestpartei "Fünf Sterne" bringt nach den jüngsten Siegen bei den Bürgermeisterwahlen in Rom und Turin ein Referendum über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone ins Gespräch. Dies sei eine Forderung seiner Partei, sagt der Vize-Präsident von "Fünf Sterne" im Abgeordnetenhaus, Luigi Di Maio.

14.55 Uhr - Großbritannien riskiert nach den Worten des französischen Präsidenten Francois Hollande bei einem Brexit seinen Zugang zum EU-Binnenmarkt. Ein EU-Abschied wäre unumkehrbar, sagt Hollande.

14.53 Uhr - Unabhängig vom Ausgang des Referendums schließt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Nachverhandlungen über Zugeständnisse für Großbritannien aus. Der britische Premierminister David Cameron habe mit dem Reformpaket im Februar das Maximum erhalten, was die EU bereit sei zu geben.

14.20 Uhr - Sollten sich die Briten für den Brexit entscheiden, könnten die Außenminister der sechs Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) am Samstag in Berlin zusammenkommen. Das teilt das Auswärtige Amt mit. Die Gründerstaaten sind Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Deutschland.

14.15 Uhr - Der Allianz-Vermögensverwalter Pimco sieht die Chance für einen Verbleib Großbritanniens in der EU bei etwa 60 Prozent.

14.07 Uhr - Die Briten decken sich vor dem Referendum mit Euro und Dollar ein. Der Umsatz im Devisenhandel sei seit dem Wochenende um 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, erklärt das UK Post Office. Kunden tauschten die Landeswährung Pfund überwiegend in Euro und Dollar.

13.57 Uhr - Die amerikanische Notenbank Fed ist laut Direktor Jerome Powell für den Ausgang des britischen Votums gerüstet: "Was auch immer passiert, wir sind auf alles vorbereitet", sagt er dem Sender CNBC.

13.24 Uhr - Londoner Banker müssen nach einem Brexit und einem Umzug nach Frankfurt oder Paris mit Gehaltseinbußen von bis zu 80 Prozent rechnen, wie aus Daten des Lohnvergleichsportals Emolument hervorgeht. Dennoch könnte sich für einige Banker ein Umzug in die Mainmetropole lohnen, da die Lebenskosten in Frankfurt 60 Prozent niedriger seien als in London. In Paris hingegen seien das Leben nur rund 35 Prozent günstiger, weshalb sich ein Umzug in die französische Hauptstadt finanzell eher nicht lohne.

13.20 Uhr - Britische Investmentfonds werden wegen des Referendums zunehmend nervöser und horten im großen Stil Bargeld, um bei einem Brexit gegen Geldabflüsse gewappnet zu sein. Im Schnitt hielten die Fonds Ende Mai sechs Prozent Bargeld und damit so viel wie seit November 2011 nicht mehr, wie aus Daten von Thomson Reuters Lipper hervorgeht.

12.32 Uhr - Bei einem Brexit könnte Irland nach den Worten von Finanzminister Michael Noonan in den nächsten Jahren wohl nicht wie angepeilt eine Milliarde Euro jährlich in einen Notfallfonds für schlechte Zeiten einzahlen. Zudem hätte es die neue Minderheitsregierung in Dublin schwer, eine Wirtschaftskrise nach einem Brexit zu überleben, sagt Noonan dem Sender RTE.

12.16 Uhr - Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat es als nicht rechtens bezeichnet, dass die Brexit-Befürworter den Status der Türkei als EU-Beitrittskandidat in ihrer Kampagne für den EU-Austritt der Briten genutzt hätten. "Die Türkei ist niemals eine Last für die EU gewesen", sagt Cavusoglu in Ankara. Zudem spricht er sich dafür aus, dass Großbritannien in der EU bleiben sollte.

11.55 Uhr - Die im Aufwind befindliche Protestpartei "Fünf Sterne" macht sich für ein Referendum in Italien über die Zukunft des Euro stark. "Der Euro - so wie er heute ist - funktioniert nicht", sagt Vize-Parlamentschef Luigi Di Maio. "Wir brauchen entweder eine alternative Währung oder einen 'Euro 2'." Die Partei des Komikers Beppe Grillo hat am Sonntag die Rathäuser von Rom und Turin erobert.

10.35 Uhr - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für den Fall eines Brexit mit einem raschen Einbruch der Kapitalzuflüsse nach Großbritannien und mit einer massiven Abwertung der britischen Währung. Dazu werde es bereits in den Wochen nach dem Referendum kommen, sagt DIW-Konjunkturexperte Ferdinand Fichtner voraus.

10.10 Uhr - 38 Prozent der Firmen des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland befürchten bei einem Brexit negative Auswirkungen auf ihr Geschäft. Keine Folgen erwarten hingegen knapp 61 Prozent, positive Auswirkungen gerade einmal ein Prozent, so das Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter knapp 1500 Betrieben.

09.07 Uhr - Ein Ausstieg der Briten aus der EU könnte nach Ansicht der Danske Bank eine Rezession in Dänemark und Finnland zur Folge haben. Die dortige Konjunktur würde demnach voraussichtlich schon in der zweiten Jahreshälfte belastet. Für das kommende Jahr