Die Lage ist ernst, sehr ernst sogar. Auf dem Weltklimagipfel in Paris haben die rund 50.000 Teilnehmer und Politiker aus knapp 200 Staaten einen Erfolg erzielt. Die Erderwärmung soll auf weniger als 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. Ob allerdings auch bei den Politikern ein Umdenkprozess stattfinden wird, muss die Zukunft zeigen. Zu oft wurden frühere Klimagipfel-Versprechen gebrochen, zu groß sind die nationalen Interessen. Es geht um Wirtschaftsperspektiven, Arbeitsplätze und Wahlkampfstimmen. Fakt ist aber, dass gehandelt werden muss. Steigt das Klima weltweit um rund vier Grad, wird der Meeresspiegel dramatisch steigen. Die Wall Street wäre Geschichte, vom Bullen vor der Börse würden noch nur die Hörner aus dem Wasser ragen. Moderne Lösungen der Energieerzeugung sind daher gefragt und werden maßgeblich das weitere Schicksal bestimmen. Während sich die Politiker erst langsam bewegen, ist die Forschung inzwischen deutlich weiter. Neben effizienteren Windkraftanlagen sind auch Solarparks auf dem Vormarsch. Damit sinken die Kosten - ein Trend, der anhalten dürfte. In zehn Jahren soll Sonnenstrom bei Erzeugungskosten von vier bis sechs Cent je Kilowattstunde liegen. Fünf bis zehn Cent sind es bei neuen Kohle- und Gaskraftwerken.

Auch Anleger sollten das Megathema Energie und Klimawandel in ihren Depots berücksichtigen. Öko-Aktien unterliegen einer hohen Volatilität und sollten, wie die Beispiele Solarworld oder Q-Cells zeigen, nicht als Buy-and-Hold-Positionen gesehen werden. Aber es gibt auch Ausnahmen. Interessant sind dabei vor allem Aktien von Unternehmen mit einem vergleichsweise risikoarmen Geschäftsmodell und stabilen Cashflows. Capital Stage als ein klassischer Solar- und Windkraftbetreiber bietet Anlegern die perfekte Möglichkeit, um vom Öko-Wandel zu profitieren.

Als größter Solarpark-Betreiber Deutschlands bietet das SDAX-Unternehmen derzeit 74 Solar- und acht Windparks mit einer Kapazität von knapp 550 MW auf. Neue Projekte in europäischen Märkten verbessern kontinuierlich die regionale Diversifikation. Im Fokus stehen bestehende Solar- und Windparks in der EU. Während gerade zu Beginn das Projekt- und Fertigstellungsrisiko der Anlagen sehr hoch ist und immer wieder Rückschläge drohen, hat sich Capital Stage optimal in der Wertschöpfungskette positioniert und übernimmt nur die technische Abnahme sowie das Betriebs- und Funktionsrisiko. Die Hamburger konzentrieren sich vor allem auf den Erwerb schlüsselfertiger Solar- und Windparks sowie Anlagen, die bereits am Stromnetz angeschlossen sind und Strom einspeisen. Länder mit stabilen Einspeisevergütungen (FIT) wie Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien stehen dabei ganz oben auf der Liste. Nur in Ausnahmefällen werden Beteiligungen in der Projektentwicklungs- und Bauphase eingegangen. Das Investitionsvolumen wird entsprechend der Risiken angepasst: In schlüsselfertige Anlagen fließt meist bis zu 20 Mio. Euro an Eigenkapital, bei Projektentwicklungen sind es bis zu fünf Mio. Euro.

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Beeindruckende jährliche Wachstumsraten



Für Anleger ebenso wichtig sind die äußerst gut zu prognostizierenden Cashflows. Aufgrund der garantierten Einspeisevergütungen über 20 Jahre mit Verlängerungsoption lassen sich die künftigen Umsatzströme gut bestimmen. Anders als andere Unternehmen, deren Erfolg stark durch die Weltkonjunktur oder branchenspezifische Faktoren beeinflusst wird, sind die Risiken bei Capital Stage deutlich geringer. Derzeit sind die Vermögenswerte des Unternehmens mit dem Auslaufen der ersten Einspeisetarifsysteme im Jahr 2026 noch vergleichsweise jung. Die durchschnittliche restliche Laufzeit liegt bei rund 16 Jahren.

Um das Wachstumstempo kontinuierlich hoch zu halten, standen in den vergangenen Monaten zahlreiche Akquisitionen von attraktiven Solar- und Windparks im Fokus. Im ersten Halbjahr erfolgte der Markteintritt in Großbritannien, zuletzt wurde dort die Leistung auf rund 70 MW ausgebaut. Aber auch in Deutschland bieten sich immer wieder lohnende Investments an. Ein Solarpark und zwei deutsche Windparks mit einer Leistung von insgesamt 60 MW ergänzten zuletzt das Portfolio. Wichtig ist natürlich auch die Finanzierungsseite. Capital Stage konnte Verbindlichkeiten über 76 Mio. Euro zu verbesserten Zinskonditionen umfinanzieren.

Die Investmentstory liest sich nicht nur gut, sondern wird auch durch Zahlen untermauert. Erst vor wenigen Tagen präsentierten die Norddeuten ihre Bilanz für die ersten neun Monate. Hier wird das dynamische Wachstum besonders gut deutlich. Der Umsatz kletterte um über 50 Prozent auf 94,4 Mio. Euro, beim Betriebsergebnis reichte es sogar zu einem Anstieg von 60 Prozent auf 53,5 Mio. Euro. Die logische Folge war eine erneute Anhebung der Jahresprognose: Beim Umsatz werden 110 Mio. avisiert, während das operative Betriebsergebnis 52 Mio. Euro erreichen soll. Um die aktuellen Zahlen besser einzuordnen, hilft ein Blick in den Rückspiegel: In 2010 gingen noch 13 Mio. Euro durch die Bücher bei einem Ebit von sieben Mio. Euro. Daraus errechnet sich eine jährliche Wachstumsrate für den Umsatz von 56 Prozent und für das Betriebsergebnis von 60 Prozent.

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Kursprung nur eine Frage der Zeit



Obwohl das Unternehmen in diesem Jahr rund 150 MW zum Portfolio hinzufügte, dürfte das Wachstum in Zukunft sogar noch zunehmen. Capital Stage kann dabei vor allem auf dem Heimatmarkt auf Unterstützung aus Berlin setzen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten deutschen Stromerzeugung noch bei knapp 26 Prozent. In zehn Jahren sollen es 45 Prozent sein. Im Gegenzug bleibt das Finanzierungsumfeld wegen der Niedrigzinspolitik der EZB weiterhin attraktiv. Ohnehin verfügen die Hamburger noch über ausreichend finanzielle Mittel, um das Portfolio weiter auszubauen. Derzeit schlummern 35 Mio. Euro an liquiden Mitteln in der Bilanz. Die gut gefüllte Pipeline von rund 200 MW, für die zum Teil Exklusivität vereinbart wurde, bietet ausreichend Fantasie. Viele Projekte befinden sich derzeit in der finalen Phase, Capital Stage könnte somit schon bald Vollzug bei weiteren Solar- und Windparks melden, was am Aktienmarkt mit Kursgewinnen honoriert werden dürfte. Nach Schätzungen von Warburg Research könnte im Erfolgsfall das Portfolio um rund 35 bis 50 MW wachsen.

Aber damit nicht genug: Gerüchten zufolge laufen bereits Verhandlungen mit potenziellen strategischen Partnern, um weiteres Wachstum zu finanzieren. Genaue Details sind derzeit noch nicht bekannt, weitere positive Nachrichten scheinen aber nur eine Frage der Zeit zu sein.

Analysten sind nahezu durchweg von dem Unternehmen überzeugt und siedeln den fairen Wert zwischen 9,40 Euro (Warburg Research) bis elf Euro (WGZ Bank) an. Börse Online sieht noch mehr Potenzial auf der Oberseite und hat das Kursziel zuletzt auf zwölf Euro erhöht. Seit dem jüngsten Hoch verloren die Aktien bereits um rund 15 Prozent, Anleger steigen somit auf einem ermäßigten Niveau ein. Zur Absicherung bietet sich ein Stopp bei 7,50 Euro an.

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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