Hinsichtlich des Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahres 2018/19 ist der Umsatz "wie erwartet leicht auf 21,5 Milliarden Euro gestiegen". Mit Blick auf das Ende April angekündigte Kosten- und Effizienzprogramm liege man "voll im Plan". So lobte CEO Bernhard Düttmann sein Team und sagte: "2018/19 war ein Jahr der Stabilisierung. Wir haben Grundlagen in Ordnung gebracht und erste Weichen für die Zukunft gestellt. Jetzt gilt es, unseren Strategieprozess erfolgreich abzuschließen und die Strategie umzusetzen." Weitere Details sollen Ende März der Öffentlichkeit vorgestellt werden. An der Börse kam aber vor allem der letzte Satz der Pressemeldung an der Börse gar nicht gut an. Vorstand und Aufsichtsrat haben nämlich beschlossen, "auf der nächsten Hauptversammlung keine Dividendenausschüttung vorzunehmen." Nur zur Erinnerung: In den Jahren 2016 und 2011 erhielten die Anteilseigner noch eine ausgesprochen üppige Gewinnbeteiligung in Höhe von 1,00 bzw. 1,35 Euro pro Aktie.

Positive Umsatzwachstumsraten erzielte Ceconomy lediglich in der Region Deutschland, Österreich & Schweiz (+1,2 Prozent) sowie in Süd- und Westeuropa (+0,4 Prozent), während die Geschäfte in Osteuropa (-7,2 Prozent) alles andere als rund liefen. Richtig erfreulich entwickelte sich mit einem Zuwachs um 13,2 Prozent jedoch der Online-Umsatz. Dessen Anteil am Gesamtumsatz hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 12,1 auf 13,7 Prozent deutlich verbessert. Hinsichtlich der Ergebnisentwicklung war indes Stagnation angesagt - sowohl beim EBIT als auch beim EBITDA. Wichtig zu wissen: Dieses Zahlenwerk enthielt weder das "Black-Friday"- noch das "Cyber-Monday"-Geschäft. Zusammen mit dem noch laufenden Weihnachtsgeschäft dürften die Ceconomy-Aktionäre somit auf die nächsten Unternehmens-News besonders gespannt sein. Spätestens am 7. Februar, wenn aktuelle Quartalszahlen auf der Agenda stehen, dürften sie diesbezüglich dann schlauer sein.

Charttechnisch Bodenbildung in Arbeit


Im Gegensatz zu den Aktionären, haben die Analysten von Kepler Cheuvreux und der Baader Bank relativ "cool" auf den Dividendenausfall reagiert, schließlich haben beide ihre Einschätzung bei "Hold" belassen. Auch bei den bislang ausgesprochen Kurszielen von 5,30 Euro (Kepler Cheuvreux) bzw. 5,20 Euro (Baader Bank) wurden keine Änderungen vorgenommen.

Unter charttechnischen Gesichtspunkten erwiesen sich die seit Anfang Dezember verteilten Vorschusslorbeeren offensichtlich als verfrüht, schließlich verteuerte sich der SDAX-Wert innerhalb von zehn Handelstagen von 4,20 auf 4,90 Euro, um am heutigen Dienstag in der Spitze um über sechs Prozent abzustürzen. Damit droht ein Test bzw. Verletzen der im Bereich von 4,50 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Ein Umstand, dürfte die Gemüter der Chartisten derzeit besonders stark belasten. Das Mitte 2019 mit dem Drehen der 200-Tage-Linie nach oben generierte Trendwechselsignal hat sich nämlich mittlerweile als "Bullenfalle" erwiesen, da die langfristige Durchschnittslinie wieder eine leichte Abwärtstendenz aufweist. Und daran dürfte sich erst einmal nichts ändern, schließlich unterschreitet der Aktienkurs diesen wichtigen technischen Indikator aktuell um über sechs Prozent. Mit viel gutem Willen kann man der Ceconomy-Aktie aktuell eine Bodenbildungsphase attestieren. Sowohl unter charttechnischen als auch unter fundamentalen Aspekten besteht bei dem Titel aber gegenwärtig kein Handlungsbedarf, weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.