Ausgangssituation und Signal



Die Aktien der Ceconomy AG gehen am Donnerstag sehr stark in den Handel und liegen kurz nach neun Uhr bei 5,25 Euro (+2,3%). Damit präsentiert sich das Papier in der zweiten Wochenhälfte sogar kräftiger als der Gesamtmarkt, gemessen am DAX-Index, der am Donnerstagmorgen mit einem Plus von knapp einem Prozent aufwartet. Damit setzt sich die begonnene Kursstärke bei der Ceconomy-Aktie also weiter fort. Rückblick: Seit Wochenbeginn ging es mit den Anteilsscheinen des Werkstoffherstellers von 3,80 Euro bis auf 5,40 Euro nach oben. Die letzte Kerze im Wochenchart mit ihrem großen, weißen Kerzenkörper zeugt davon.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich der Aktienkursverlauf nun durch die ansteigende 21-Tagelinie bei 4,35 Euro (grüne Linie) als relativ solide unterstützt. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Unterstützungslinie um 4,36 Euro und zeugt mit ihrem ansteigenden Verlauf von einem Aufwärtstrend im kurzfristigen Zeitfenster. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt der kurzfristige Aufwärtstrend als intakt. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem oberhalb ihrer ansteigenden 21-Tagelinie - wie derzeit bei Ceconomy der Fall -, so ist das ein Zeichen von kurzzeitiger Stärke und Nachfrage seitens der Anleger.

Doch Vorsicht: Die jüngste Aufwärtsrallye hat auch dazu geführt, dass sich der Basiswert bereits heiß gelaufen hat. Der Titel ist "überkauft", wie Chartisten sagen. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Aktienkurs. Dieser bewegt sich bei derzeit rund 20 Prozent und damit - rückblickend betrachtet - in einem Extrembereich (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts). Achtung: Das könnte schnell in Gewinnmitnahmen münden!

Die Charts im Detail



Wie wahrscheinlich ist eine weitere Aufwärtsrallye? Mittlerweile liegen die Notierungen auch mehr als 56 Prozent höher als im Durchschnitt ihrer vergangenen 200-Handelstage (blaue Kurve). Die Aktien gelten damit auch in der mittelfristigen Betrachtung als überkauft - siehe Grafik unterhalb des Wochencharts. Gewinnmitnahmen drohen, zumal bereits um 5,70 / 6,17 Euro der nächste Widerstand wartet; diese Marke hat sich bereits in den vergangenen Monaten als Schlüsselmarke erwiesen - der Wochenchart zeugt davon.

Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Monatschart weiter. Dieser nämlich offenbart das langfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über mehrere Jahre hinweg. Dies erlaubt eine größere Zeitbetrachtung. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze ("Candle") damit das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnung und Monatsschlusskurs; Monatshoch und -tief. Im Monatschart von Ceconomy zu erkennen: Die Bodenbildung im Bereich um 1,68 Euro und der anschließende Aufwärtstrend. Die 200-Tagelinie strebt wieder aufwärts und könnte eine mittelfristige Trendwende, hin zum Positiven, einläuten.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Ceconomy: Ein interessanter Wert mit weiterem Aufwärtspotenzial. Zuvor aber dürfte zumindest eine Konsolidierung auf hohem Niveau erfolgen. Käme es im Anschluss daran zu einem signifikanten Ausbruch über den längerfristigen Widerstand bei 6,17 Euro, so sähen wir das nachfolgende Kursziel im Bereich um 7,50 Euro - mit der Chance auf weit mehr.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 7,50
Oberes Ziel 1 6,17
Unteres Ziel 1 4,36
Unteres Ziel 2 3,81


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de