Nachdem McKesson seine Offerte für den Pharmagroßhändler auf 23,50 Euro je Aktie erhöht hatte, notierten die Aktien der Stuttgarter am frühen Nachmittag zuletzt bei 24,00 Euro und damit knapp über dem Angebotspreis. Celesios US-Rivale McKesson sicherte sich mit dem aufgestockten Gebot auch die Zustimmung des US-Hedgefonds Elliott.

    Zunächst hatte der amerikanische Pharmagroßhändler 23 Euro je Celesio-Papier geboten. Großaktionär und Hedgefonds-Investor Paul Singer, der hinter Elliott steht, war das aber nicht genug, weshalb die Übernahme auf der Kippe stand. Mehr als 50 Prozent der Anteile hatte sich McKesson zuvor bereits vom Alteigner Haniel gesichert.

HÄNDLER: SPEKULATION AUF SQUEEZE-OUT TREIBT KURS ÜBER ANGEBOTSPREIS

    Den Kurs der Aktie über dem Angebot von 23,50 Euro erklärten Händler damit, dass offensichtlich einige Anleger immer noch abwarten. Sie spekulierten auf mehr Geld für Nachzügler und wollten ihre Anteile eventuell erst nach einem erfolgreichen Angebot abgeben. Unter anderem sei eine Garantiedividende möglich und vielleicht doch ein etwas höherer Preis, um die letzten Aktionäre zum Verkauf zu bewegen. Unabdingbar sei aber vorher ein Erreichen der Annahmeschwelle von 75 Prozent. Auch der Hedgefonds Elliott wisse, wie viele Aktien er genau bis zum Erreichen der Schwelle andienen müsse. Ein Scheitern der Übernahme selbst sei aber mit der Einigung nun vom Tisch, sagte ein anderer Börsianer.

    Insgesamt sei der Preis gut, kommentierte Händler Markus Huber vom Vermögensverwalter Peregrine & Black. Ein viel höherer Preis hätte angesichts des nach wie vor nicht idealen Geschäftsumfelds für den Pharmahandel sowie weiteren Sparrunden in europäischen Staaten nur wenig Sinn gemacht. Auch wenn die Aussichten für die Branche in den kommenden Jahren insgesamt gut seien, bestünden doch weiter Risiken.

BERG- UND TALFAHRT VOR AUSLAUFEN DER ANGEBOTSFRIST

    Nachdem die Papiere noch am Vortag wegen Spekulationen auf ein höheres Übernahmeangebot von McKesson mit einem Plus von 9,25 Prozent auf 24,50 Euro an die MDax-Spitze (MDAX) gesprungen waren, hatte Ernüchterung sie am Donnerstag zunächst ans Index-Ende gedrückt. Händler hatten dies am Morgen mit der Enttäuschung darüber erklärt, dass zunächst kein höheres Gebot zustande gekommen war.

dpa-AFX