Aber sollte die Erholung fortschreiten, werden die Qualitätsunternehmen, die er unter Wert eingesammelt hat, ihr Comeback feiern. Eines davon könnte die IT-Firma Cenit sein. Bei den Schwaben, die sich auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen spezialisiert haben, baute Bruns seinen Anteil gerade von fünf auf über zehn Prozent aus. Gemessen an der zuletzt veröffentlichten Aktionärsstruktur ist er damit zum größten Anteilseigner aufgestiegen. Offensichtlich waren die niedrigen Kurse doch zu verlockend. Die Notierungen hatten sich nach dem Einbruch im März nicht erholt. Das liegt vor allem daran, dass Cenit mit Kunden wie etwa BMW und Airbus viele Geschäfte in der Auto- und Luftfahrtbranche macht. Und dort sind neue Projekte zurzeit dünn gesät. Klar ist: Das Unternehmen wird 2020 einen dicken Umsatz- und Gewinn­einbruch verzeichnen. Die sonst für Hightechfirmen relativ üppige Dividende wurde schon für 2019 gestrichen. Das alles spiegelt sich allerdings auch in der Bewertung wider. Das Unternehmen kostet aktuell an der Börse 75,8 Millionen Euro. Dem stehen eine starke Bilanz mit Nettoguthaben und ein normalisiertes Erlöspotenzial von rund 170 Millionen Euro gegenüber. Und Chancen ergeben sich für Cenit durch die Pro­gram­me der Länder zum Neustart der Wirtschaft. Viele Mittel fließen in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Und gerade in der Verbindung von Planung, Rechnungswesen und Produktion hat das Unternehmen seine Stärken. Die in der Krise gesenkten Kosten bieten zusätzlich einen ordentlichen Gewinnhebel.