Laut den jüngst gemeldeten vorläufigen Jahreszahlen für 2019 ­erreichen die Norddeutschen das obere Ende ihrer Prognose. Anvisiert war ein operatives Ergebnis von 51 bis 58 Millionen Euro. Dabei werden die Ergebnisse noch durch die Zusammenlegung eigener Druckereien belastet. Ohne den Umzug der Berliner Produktion von Laserline an den Saxoprint-Standort in Dresden wären die Ziele sogar übertroffen worden. Die Restrukturierung des Onlinedrucksegments sollte helfen, die Profitabilität weiter zu steigern. Zudem dürfte 2020 das Start-up Futalis verkauft werden, während Firmenkenner keine neuen Übernahmen erwarten. Manch Börsianer glaubt daher, dass Cewe bei seinem Ausblick für 2020 erneut positiv überrascht.

Zum 1. Februar wird Daniel Ritz neuer Chef bei Tele Columbus. ­Bestellt wurde der Manager vom Großaktionär United Internet, der den Aufsichtsrat kontrolliert. Bereits als der frühere Vorstandsvorsitzende Timm Degenhardt sein Ausscheiden ankündigte, wurde über Differenzen bei der Unternehmensstrategie spekuliert. In Marktkreisen heißt es, der hoch verschuldete Kabelkonzern könnte sein geschätzt zwei Milliarden Euro teures Netz verkaufen und eine reine Kundengesellschaft werden. Nach Abzug der Schulden bliebe ein Gewinn von rund 600 Millionen Euro, was den aktuellen Marktwert um fast 50 Prozent übersteigen würde. Hochspekulativ!

Der in finanzielle Schieflage geratene Beschichtungsexperte Nanogate konnte einen neuen Großauftrag gewinnen. Für einen deutschen Autohersteller werden ab 2022 Komponenten für das Frontdesign von E-Fahrzeugen geliefert. Das Umsatzvolumen für den Kühlergrillersatz soll kumuliert bei mehr als 100 Millionen Euro liegen. Laut Branchenkreisen ist Daimler der Auftraggeber. Zumindest dem Autobauer scheinen die angespannten Finanzen seines Zu­lieferers keine Sorgen zu machen. Trotz Kurssprung spekulativ.