2018 wurden Produkte "Made in Germany" im Wert von mehr als 86 Milliarden Euro dorthin geliefert. Angesichts der Abkühlung der Weltwirtschaft und des internationalen Zollstreits sind die überraschend schwachen Daten aus China laut Ökonom Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader "Öl ins Feuer der Konjunktursorgen".

Aus Furcht vor einer weltweiten Abkühlung der Wirtschaft suchten Anleger in Asien das Weite: "Am Markt herrscht derzeit eine große Unsicherheit über die weltweite wirtschaftliche Entwicklung", sagte Shogo Maekawa, Investment-Stratege bei JPMorgan Asset Management. China trägt derzeit einen Handelsstreit mit den USA aus, der bereits spürbar auf die Konjunktur durchschlägt. Ökonomen warnen allerdings davor, die Handelsstatistiken für den Jahresbeginn überzubewerten, weil er häufig starke Schwankungen mit sich bringt. Hintergrund sind erhebliche Geschäftsausfälle wegen des chinesischen Neujahrsfests, das dieses Jahr auf Anfang Februar fiel.

Ministerpräsident Li Keqiang hat für 2019 ein Wachstumsziel von nur noch 6,0 bis 6,5 Prozent ausgegeben. 2018 war das Plus in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bereits auf 6,6 Prozent abgeschmolzen - das geringste seit 1990 in dem lange Zeit von zweistelligen Zuwachsraten verwöhnten Schwellenland. Die Führung in Peking will sich aber mit milliardenschweren Steuersenkungen und Investitionen gegen eine heraufziehende Flaute stemmen.

Allerdings ist der Handelsstreit mit den USA noch immer ungelöst. US-Präsident Donald Trump sind die hohen Überschüsse Chinas im Geschäft mit den Vereinigten Staaten ein Dorn im Auge. Er hat den Zollstreit mit der Volksrepublik mit dem erklärten Ziel angezettelt, diese zu verringern. Doch das amerikanische Defizit im Handel mit den USA weitete sich sogar aus, wie US-Daten für 2018 zeigen. Die Handelsgespräche zwischen Washington und Peking werden nach US-Angaben gegenwärtig per Video-Chat vorangetrieben. Sie "liefen gut", sagte ein US-Staatssekretär jüngst. Reuters hat von mit den Gesprächen vertrauten Personen jedoch erfahren, dass noch viel Arbeit vor den Unterhändlern liege.

rtr