Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren eine beachtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So hat etwa El Salvador den Bitcoin, die größte Digital-Währung, im Herbst vergangenen Jahres sogar als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Da sich die Cyber-Devisen weiter bei den Anlegern etablieren, ist dafür eine Transaktionsplattform für jedermann nötig. Ein Unternehmen, das Börse und Broker zugleich ist, ist Coinbase. "In der westlichen, regulierten Welt ist Coinbase angesichts der schon erreichten Größe und des hohen Marktanteils am besten aufgestellt, um von diesem Trend zu profitieren", sagt Fred Liu von der Investmentfirma Hayden Capital.

Am Donnerstag veröffentlichte der US-Konzern die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal 2021. Vor dem Hintergrund der starken Handelsaktivität mit Bitcoin und Co. hat die Krypto-Börse zum Jahresende gut verdient. Im vierten Quartal generierte der Konzern 2,5 Milliarden US-Dollar Umsatz (Vorjahr: 497 Millionen Dollar) und einen Nettogewinn von 840 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal verdiente der Broker lediglich 177 Millionen Dollar.

Ausblick und Einschätzung


Coinbase verdient sein Geld insbesondere durch Transaktionsgebühren und profitiert daher auch hohem Handelsvolumen im Falle von Turbulenzen am Kryptomarkt. Wie die Nachrichtenagentur dpa mitteilte, hätten die Quartalszahlen weit über den Erwartungen der Wall-Street-Analysten gelegen. Der Konzern stellte die Anleger aber auf schwächere Geschäfte ein. Die hohen Schwankungen und Preise für Kryptowährungen aus dem vierten Quartal 2021 sind bis Februar 2022 deutlich gesunken. So ist die Volatilität, also die Schwankung, bei Krypto-Werten um zehn Prozent gefallen und die Marktkapitalisierung sei darüber hinaus um 20 Prozent geringer, so das Unternehmen. Das führe zu weniger "monthly transacting users", also weniger monatlichen Transaktionen pro Nutzer, und einem geringeren Handelsvolumen im ersten Quartal. Die Aktie reagierte am Freitag anfänglich mit Kursverlusten, erholte sich aber im Laufe des Tages und notiert gegen Börsenschluss über drei Prozent im Plus.

Der Kauf des Papiers ist mit erhöhtem Risiko verbunden und abhängig von den Entwicklungen am Kryptomarkt. Vor dem Hintergrund einer strafferen Geldpolitik und den geopolitischen Spannungen empfehlen wir, die Aktie zu beobachten.

lb/dpa-AFX