Die Verantwortlichen hätten das Abbauprogramm Ende März zwar in einem "Vortragsmarathon" auf 270 Seiten dargelegt.

Doch die darin und in weiteren umfangreichen Unterlagen aufgeführten Zahlen seien "schwer nachvollziehbar", kritisiert der Commerzbank-Betriebsrat. "Transparenz hilft gegen Gerüchte."

Die Gespräche sollen nach früheren Angaben in diesen Wochen anlaufen. Einen genauen Zeitplan gibt es aber offenbar nicht. Die Commerzbank hatte Ende September angekündigt, bis 2020 rund 9600 Stellen abzubauen. 7700 entfallen auf Deutschland, wie aus Unterlagen hervorgeht, über die Reuters schon im Oktober berichtet hatte. Die Gewerkschaft Verdi hatte damals geunkt, dass von den Stellenstreichungen tatsächlich 11.000 bis 12.000 Mitarbeiter betroffen sein würden. Denn bei Deutschlands zweitgrößter börsennotierter Bank arbeiten mehr als 11.000 Menschen in Teilzeit. Ende des Jahres verteilten sich knapp 50.000 Mitarbeiter auf 44.300 Arbeitsplätze. Drei Viertel der Mitarbeiter sind bei der Commerzbank AG angestellt.

Die Bank wollte sich nicht zu den Aussagen des Betriebsrats äußern. "Konkrete Ergebnisse stehen erst nach Abschluss der Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien fest", betonte eine Sprecherin. Die Kunden sollten von dem Abbau wenig spüren: "Die Betreuung aus regionaler Nähe und unsere internationale Präsenz sind fundamentale Bausteine unserer Strategie."

Die Commerzbank will den Arbeitsplatzabbau in zwei Stufen umsetzen. Denn ein Teil der Stellen kann erst wegfallen, wenn die Arbeit im Zuge der Digitalisierung vom Computer übernommen wird. Doch das zieht sich noch Jahre hin. Auch die Kosten für den Umbau, die auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro veranschlagt wurden, sollen auf die Jahre 2017 und 2018 verteilt werden.

Die Bank hatte erklärt, den Personalabbau möglichst ohne Kündigungen umsetzen zu wollen. Chef-Verhandlerin Bettina Orlopp und der Betriebsrat setzen dabei offenbar auf Altersteilzeit und Frührente: "Sie sind sich darüber einig, dass der Personalabbau nur sozialverträglich zu gestalten ist, wenn ein erheblicher Teil dessen über die Altersinstrumente realisiert wird", zitiert der Betriebsrat aus einer Vereinbarung vom Dezember. Tatsächlich verhandelt werden muss wohl nur über den Abbau von 6250 Stellen, wie aus den Papieren hervorgeht. 1700 Stellen fallen bis 2018 noch aus früheren Abbauprogrammen weg. Allein im vergangenen Jahr schrumpfte die Belegschaft um fast 1400. Rund 900 Mitarbeiter pro Jahr gehen absehbar in Rente oder kündigen freiwillig, schätzt die Bank.