Ausgangssituation und Signal


Die Marktteilnehmer neigen zur Übertreibung - auf beiden Seiten! Sieben Wochen am Stück sind die Aktien der Commerzbank gefallen und haben dabei seit Jahresbeginn 33 Prozent an Wert verloren. Zu viel des Guten, dachten sich Anleger am Mittwoch offenbar und nutzten die allgemein freundliche Stimmung an den Aktienmärkten um bei den Commerzbank-Aktien zuzugreifen. Und so trieben die Käufer den Wert im gestrigen Handelstag über die Marke von 6,60 Euro bis auf ein Tageshoch von 6,928 Euro. Der kräftige Aufwärtsschub vom Vortag animiert andererseits aber auch zu Gewinnmitnahmen, die wir heute Morgen sehen. Denn die Börsenakteure zeigen sich verängstigt, was sich auch in anziehenden Notierungen bei den Edelmetallen widerspiegelt: So notiert Gold mit aktuell 1207 US-Dollar wieder oberhalb der bedeutsamen 1200er-Marke.

Die gestrige Aufwärtsbewegung bei der Commerzbank könnte damit schnell wieder passé sein. Jedenfalls dürften Anleger geneigt sein, Buchgewinne schnell abzugreifen, zumal auch die Märkte in den USA und in Asien schwächer tendierten. Der bestehende Abgabedruck bei der Commerzbank-Aktie wird gerade im Stundenchart ersichtlich, wo es gestern bei Notierungen um 6,928 Euro zu Glattstellungen kam. Daraus lässt sich eine Trading-Spanne herleiten, die sich zwischen 6,66 Euro (Unterstützung) und 6,93 Euro (Widerstand) erstreckt. Die Eröffnungskurse lagen heute Morgen mit 6,65 Euro bereits unterhalb dieser Unterstützung.

Empfehlung



Aus charttechnischer Sicht ist mit von einer Fortschreibung des übergeordneten Abwärtstrends auszugehen. Dies umso mehr, wenn auch die Marke von 6,40 Euro fallen sollte. Verstärkt sich der Abgabedruck, ist von einem neuerlichen Test des bisherigen Jahrestiefs bei 6,21 Euro auszugehen. Weiter abwärts betrachtet stünde die Marke von 6 Euro als Unterstützung bereit, bzw. - wenn alle Stricke reißen - das langfristige Tief vom Juli 2013 bei 5,56 Euro. Abwärtspotenzial ist also noch immer vorhanden, trotz der Euphorie vom Mittwoch. Halten wir uns das Jahrestief bei 6,21 Euro als potenzielles erstes Kursziel vor Augen, so eröffnet sich Tradern auf der Short-Seite, gehebelt um den Faktor 7,2, ein potenzieller Gewinn von rund 46 Prozent - mit der Option auf mehr.

Stundenchart





Tageschart





Wochenchart





Auf Seite 2: Produktidee





Produktidee







































Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist Bankkaufmann und studierte Volkswirtschaftslehre. Der Wirtschaftsjournalist arbeitete viele Jahre in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Bereits im Jahr 1999 analysierte er das erste Mal für Börse Online den Markt aus charttechnischer Sicht.

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