Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg nach einem Einblick in die Angebotsdokumente berichtete, veräußerte der ungenannte Investor über die Investmentbank Morgan Stanley rund 72,5 Millionen Papiere der Commerzbank zu je 6,55 Euro. Auch 116 Millionen Anteilscheine der Deutschen Bank wurden angeboten. Die Nachfrage sei jeweils deutlich höher gewesen als das Angebot.

Das Aktienpaket entspricht einem Anteil von 5,8 Prozent an der Commerzbank. Die einzigen Aktionäre, die Beteiligungen an den beiden deutschen Großbanken in dieser Größenordnung gemeldet haben, sind laut Reuters die US-Fondsgesellschaften BlackRock und Capital Group, der Initiator des EuroPacific Growth Fund. Sie hielten zuletzt jeweils gut fünf Prozent an den beiden Großbanken. Das Kapital von BlackRock steht allerdings überwiegend in börsengehandelten Indexfonds (ETF), deren Investments an große Börsenindizes gekoppelt sind.

Die Capital Group ist mit einem verwalteten Vermögen von fast zwei Billionen Dollar einer der weltweit größten Investoren und bezeichnet sich selbst als langfristig orientiert.

Hedgefonds Cerberus hatte Insidern zufolge auf eine Fusion der beiden großen Bankhäuser gesetzt - eine Wette, die nicht aufging. Weder kam der große Zusammenschluss zwischen den beiden Häusern zustande, über den zeitweise gesprochen wurde, noch gab es eine Fusion mit einer ausländischen Bank. Daraufhin verkleinerte Cerberus seinen Anteil an beiden Geldhäuser vor etwa drei Monaten auf unter drei Prozent.

Einschätzung zur Commerzbank-Aktie


Finanzwerte im allgemeinen und die Commerzbank-Aktie im besonderen gehören aufgrund der positiven Geschäftsaussichten mit höheren Zinsen zu den Profiteuren der Zinswende. Während die Anleiherenditen in den vergangenen Wochen deutlich anzogen, blieb der Aktienkurs seit dem Einmarschs Russlands in der Ukraine zurück.

Mit dem aktuellen Kurssturz um zeitweise über acht Prozent auf 6,40 Euro sackt die Commerzbank-Aktie wieder unter ihre 200-Tage-Linie, die bei 6,51 Euro verläuft. Börse Online hält den Kursabschlag für vorübergehend und ist längerfristig positiv für die Commerzbank-Aktie gestimmt. Das Kursziel liegt bei 11 Euro. Fazit: Nachkaufen!

mmr mit rtr/dpa