Abstufung durch führende US-Ratingagentur


Die aktuelle Abstufung der Kreditwürdigkeit der Commerzbank reiht sich in eine lange Reihe von Down- und Upgrades des deutschen Sorgenkindes ein. In den Jahren der Euro- und Finanzkrise wurde die Unternehmensbonität sogar bis in den B-Bereich abgestuft. Diesmal sank die Bonitätsnote allerdings nur von einem Rating von vormals A1 auf A2 für unbesicherte Anleihen.

Allerdings ist deutlich interessanter, dass im gleichen Atemzug der Ausblick für das Geldhaus von "stabil" auf "negativ" herabgesetzt wurde. Dies gibt zum einen der aktuellen Krise Ausdruck, andererseits zeigt es auch, dass in nächster Zeit kaum mit einem weiteren Downgrade zu rechnen ist. Doch wie reagiert das Board darauf?

Mitteilung zum Abstieg


In der Mitteilung der Commerzbank hieß es, dass die Herabstufung deutlich weniger mit dem operativen Geschäft der Bank zu tun habe, sondern vielmehr technische Gründe hinter der Entscheidung liegen. Aus der Stellungnahme heißt es:

"Hintergrund ist das Moody's eigene sogenannte Loss-Given Failure (LGF)-Modell, das Bail-in fähiges Kapital und Kapitalinstrumente in Relation zu Bilanzgrößen der Bank betrachtet"

Damit einher ging die Annahme, dass sich die Refinanzierungskosten für das stark verschuldete Unternehmen nicht ändern werden.

Aussichten für die Aktie


Die inzwischen im MDAX ansässige Aktie hat seit einer Woche ca. 10 Prozent an Wert einbüßen müssen. Trotz der aktuellen Nachrichten der Ratingagentur Moody’s und der schlechten Performance erneuerte die US-Investmentbank Morgan Stanley gestern ihre Einstufung auf "Overweight". Izabel Dobreva hatte am Donnerstag in einer Studie bemerkt, dass im Aktienkurs ein deutlich schlimmeres Rezessionsszenario eingepreist sei, als die Mehrheit der Ökonomen erwarten. Das Kursziel von 10,70 Euro wurde außerdem bestätigt, was, wenn es erreicht werden sollte, einem Potenzial von 60 Prozent entspricht.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.