Im Gesamtjahr erwartet der Autozulieferer nun eine Marge von elf Prozent, nachdem die Prognose vor drei Monaten auf 10,5 Prozent nach oben geschraubt worden war. Die Zahlen übertrafen sogar die höchsten Schätzungen von Analysten. Die Aktie legte um mehr als vier Prozent auf über 213 Euro zu und setzte sich damit an die Spitze des Leitindex Dax.

DZ-Bank-Analyst Michael Punzet nannte die Conti-Quartalsbilanz hervorragend und bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie. Das Unternehmen habe von der guten Entwicklung seines Automobilgeschäfts und von niedrigeren Rohstoffpreisen bei der Reifenproduktion profitiert. Der Ölpreisrückgang bedeutet für Conti in diesem Jahr eine Kostenentlastung von 200 Millionen Euro.

Zunächst hatte der Konzern hier mit 150 Millionen Euro gerechnet. Auch der positive Effekt durch die Umrechnung von Fremdwährungen in Euro wird stärker ausfallen als bisher angenommen, wie Finanzchef Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Der Währungseffekt werde mehr als 1,5 Milliarden Euro zum Gesamtjahresumsatz von voraussichtlich über 39 Milliarden Euro beitragen.

CHINAS AUTOBAUER SPÜREN WENIGER VON ABKÜHLUNG



Zuversichtlicher als derzeit fast alle deutschen Autobauer ist der Zulieferer für sein Wachstum in China. Die Pkw-Produktion dort war im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch um zwei Prozent gewachsen nach acht Prozent im ersten Vierteljahr.

"Für das verbleibende Halbjahr rechnen wir trotz einer Abschwächung der Wachstumsrate der Fahrzeugproduktion in Asien mit einer stabilen Geschäftsentwicklung auf dem erreichten hohen Niveau", erklärte Degenhart. Im zweiten Halbjahr werde der Gesamtmarkt zwar nur noch um drei bis vier Prozent wachsen, ergänzte Finanzchef Schäfer. Doch sei dies noch immer ein attraktives Wachstum.

Continental ist von der jüngsten Abkühlung weniger betroffen als die Autohersteller, da er am größten Automarkt der Welt auch viele lokale Fahrzeugproduzenten beliefert. Während deutsche, japanische und koreanische Autobauer sich in China zuletzt schwer taten, ging es der heimischen Konkurrenz besser.

"Die chinesischen Autohersteller haben sich am besten geschlagen", sagte Schäfer. Im vergangenen Jahr fuhr Continental, nach dem Erzrivalen Bosch weltweit der zweitgrößte Zulieferer, mit 3,7 Milliarden Euro rund elf Prozent des Konzernumsatzes in China ein. Bis 2020 peilt der Dax-Konzern die Marke von zehn Milliarden Euro an.