Mit Wandelanleihen breit streuen, das fällt schwer. Meist ist der Kauf eines Papiers erst ab 100 ?000 Euro möglich. Investoren können sich dennoch engagieren. Noch dazu sparen sie sich die Mühe der Recherche, wenn sie in Fonds investieren. Holinger Asset Management ist ausschließlich auf Wandelanleihen fokussiert. Die Gesellschaft berät den von Universal Investment lancierten Convertible Global Diversified. Der Fonds schlägt sich gut und schont die Nerven der Anleger. Auf Sicht von zehn Jahren legte er bei nur geringen Schwankungen um 82 Prozent zu. Seit Jahresanfang erzielte er 8,4 Prozent. Zur guten Wertentwicklung trugen vor allem der Impfstoffhersteller Novavax und der Softwareproduzent Microstrategy bei.

Alexander Müller, der Fondsberater des Convertible Global Diversified, hat derzeit alle Hände voll zu tun. Täglich werden bis zu fünf neue Wandelanleihen aufgelegt, die sich Müller genau ansieht. Die Papiere stoßen auch bei anderen institutionellen Investoren auf großes Interesse. Das liegt an ihrer speziellen Konstruktion: Wandelanleihen sind wie herkömmliche Bonds mit einem festen Kupon und einem Fälligkeitsdatum ausgestattet. Während der Laufzeit können Investoren das Papier in einem zuvor festgelegten Verhältnis in Aktien des Emittenten tauschen. Bei steigenden Aktienkursen profitieren Wandler, in Korrekturphasen am Aktienmarkt verlieren Convertibles jedoch deutlich weniger.

"Wir analysieren unter anderem die Bilanzkennzahlen, die Aktiensensitivität des Papiers sowie die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen", sagt Müller. Steigt er ein, wird eine Position abgebaut. Das Portfolio umfasst stets rund 50 Werte.

Diese sind überwiegend mit Investment Grade eingestuft. Der Anteil von mit "BB+" und darunter eingestuften Unternehmen beträgt 28 Prozent. Auf US-Unternehmen entfallen rund 20 Prozent, europäische Wandler sind mit über 30 Prozent gewichtet. Stark engagiert ist der Fonds auch in asiatischen Convertibles, wie China Yangtze Power. Da die Unternehmen hierzulande meist wenig bekannt sind, besucht Müller mehrmals im Jahr die Manager vor Ort. Die Mühe sollte sich weiterhin lohnen.