Doch seit Februar 2014 ist die Luft raus, die Cornerstone OnDemand-Aktie notiert rund 30 Prozent unter den Spitzenwerten von vor drei Jahren. Geht es nach Samantha Greenberg, könnte auch die Börsennotiz bald Geschichte sein.

Greenberg zählt, so schreibt das Branchenmagazin "Institutional Investor", zu den aufgehenden Sternen der Hedgefondsszene. Nachdem sie viele Jahre bei der Investmentfirma Paulson & Co. als Partner gearbeitet hatte, machte sich die New Yorkerin 2016 mit ihrem Hedgefonds Margate Capital Management selbstständig. Ein Teil der investierten Mittel fließt in Übernahmekandidaten: Etwa sechs Prozent ihres Fonds hat Greenberg in die Aktien von Cornerstone OnDemand investiert.

Cornerstone hatte bei Gründung zunächst den Online-Weiterbildungsmarkt im Fokus. Mit wachsender Kundschaft wurde die Angebotspalette aber auf alle Bereiche des Personalmanagements von Unternehmen ausgeweitet. Das beginnt bei der Suche nach neuen Mitarbeitern und reicht bis zur Planung der Altersvorsorge.

Von Beginn an setzte Cornerstone nicht auf das Lizenzgeschäft. Die Softwareprodukte wurden, wie man heute sagen würde, als Cloud-Lösungen angeboten. Und das hat Kunden angezogen. Große Firmen, Verwaltungen und Gesundheitsanbieter nutzen die Produkte, die rund um den Globus verfügbar sind. Zweifellos ist Cornerstone in einem attraktiven Markt vertreten, deutet doch die Demografie der westlichen Länder auf eine Verknappung des Mitarbeiterangebots hin.

Und genau diese Marktstellung ist Basis für Greenbergs Investment. "Wir glauben, dass die Konsolidierung bei Softwarefirmen anhalten wird", so Greenberg. "Mittlerweile sind auch Industriefirmen wie Siemens oder General Electric unter den Käufern." Große Investmentpools gibt es auch bei Beteiligungsfirmen.

Letzter unabhängiger Cloud-Anbieter



"Cornerstone ist der größte noch unabhängige Anbieter von Cloud-Lösungen. Die beiden Wettbewerber Taleo und SuccessFactors wurden von Oracle und SAP gekauft", sagt Greenberg. Die Liste der Käufer sei lang. Cornerstone würde etwa gut zu Microsofts neuer Tochter Linkedin passen, meint die Investorin. Klar ist auf jeden Fall: Kommt es zu einem Gebot, dürfte das Aufgeld hoch sein. Zumindest das historische Hoch bei 60 Dollar sollte dann übertroffen werden.