Bestseller-Autor und Crash-Prophet Marc Friedrich warnt im Interview bei BÖRSE ONLINE vor sehr unruhigen Börsenmonaten bis zum Sommer. Was einen Crash jetzt auslösen kann und wie er sein Portfolio Aktien, Gold und Bitcoin aufstellt.

BÖRSE ONLINE: Herr Friedrich, wie geht es jetzt an der Börse weiter? 2023 war ein starkes Jahr und alle sind für 2024 optimistisch. Ist das ein bisschen zu viel des Guten? 

Marc Friedrich: Tatsächlich erwarte ich weiter sinkende Kurse. Denn im ersten Halbjahr erwarte ich geopolitisch weitere Anspannungen, welche auch an den Börsen eine Korrektur auslösen können. Oder es gibt ein Kredit-Event in der Finanzwelt. Und deswegen würde ich jetzt auch generell erst mal die Füße stillhalten beim Investieren, auch in Aktien. Da wird es später wieder Möglichkeiten geben. Wenn die Börse deutlich korrigiert, kann man da auch antizyklisch die erste Position aufbauen. Und dann denke ich mal, werden wir auch stark steigende Kurse mit einem neuen Allzeithoch sehen.

Marc Friedrich warnt: "Vorsicht vor diesen Aktien"

BÖRSE ONLINE: Wie stellen sich Anleger denn dann jetzt mit ihrem Portfolio auf? Abgesehen vom Bitcoin? Sie haben auch gesagt, man solle jetzt in der Euphorie nicht alles in Bitcoin investieren. Was würden Sie da aktuell Anlegern raten?

Marc Friedrich: Ende des Jahres hatte ich einen Newsletter geschrieben bei uns auf der Webseite. Da hatte ich gesagt, ich werde vorsichtig, weil die Parameter eigentlich für eine massive Überbewertung sprechen. Und wir sehen, jetzt wird momentan schon Luft abgelassen. Ich habe vor allem auch vor dem Magnificent Seven gewarnt, weil wir so eine Konzentration am Markt bei sieben Aktien wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit haben. Also zum Beispiel der MSCI World, also jeder ETF auf den MSCI, der investiert zu 62 Prozent in die USA. Da hat man schon mal ein Klumpenrisiko. Aber 30 Prozentpunkte dieser 62 Prozent in den USA werden nur in die Big Seven, also in Apple, Microsoft und Co. investiert. Man hat also ein unglaubliches Klumpenrisiko und viele haben wahrscheinlich ganz viele Produkte, die dann noch mehr Apple und Amazon in ihrem Portfolio haben. Und wenn irgendwann was passiert, geopolitisch oder vielleicht sogar irgendwie ein Event in der Finanzwelt, dann werden natürlich diejenigen, die verkaufen, vor allem diese sieben Aktien verkaufen.

"So sollten sich Anleger meiner Meinung nach jetzt für den Börsen-Crash vorbereiten"

BÖRSE ONLINE: Aber warum sollte es jetzt konkret zu einem Börsen-Beben kommen? Nur weil es theoretisch passieren könnte, muss man ja nicht in Panik ausbrechen. Gibt es konkrete Szenarien, die Sie sehen?

Marc Friedrich: Meine Szenarien sind: Wenn jetzt zum Beispiel die Zins-Erwartungen nicht erfüllt werden und die letzten Inflationszahlen in den USA sind eher dafür eine Indikation, dass vielleicht es doch keine Zinssenkungen geben würde. Oder wenn im Mittleren Osten der Iran eskalieren sollte oder der Suezkanal zu ist, dann haben wir einen Ölpreis bei 80 Dollar, 90 Dollar oder 100 Dollar. Dann werden die Inflationszahlen nicht bei 3 Prozent sein, sondern eher bei 5 Prozent oder 6 Prozent. Und dann wird es auch keine Zinssenkungen geben. Und wenn diese Erwartungshaltung nicht erfüllt wird, dann rappelt es in der Kiste. Dann werden wir eine deutliche Börsenkorrektur sehen im ersten Halbjahr. Und dann sollte man vorbereitet sein. Da muss man jetzt schon eigentlich den Plan haben, die Strategie haben: Was kaufe ich, wenn es in der Kiste rappelt? Also welche Werte werde ich mir ins Portfolio holen, welche Dividendentitel, welche Öl-Aktien, welche Rohstoff-Aktien, welche Uranwerte und welche Kryptowährungen?

Welche Empfehlungen Marc Friedrich jetzt für diese Szenarien hat, warum er Bitcoin für die größte Revolution aller Zeiten hält und wie es jetzt in Deutschland weitergeht, das erfahren Sie im vollständigen Interview auf unserem Youtube-Kanal BÖRSE ONLINE.

Und lesen Sie auch: "Steuererhöhungen und Kürzung von Sozialausgaben nötig" sagt bekannter deutscher Ökonom, um den Turnaround für Deutschland zu schaffen