Im Investmentbanking kletterte der Vorsteuergewinn im Vergleich zum bereits guten Vorjahreswert um 14 Prozent auf 945 Millionen Franken, wie die Geldhaus am Dienstag mitteilte. Bereits die US-Investmentbanken wie Goldman Sachs oder JP Morgan hatten im Quartal in dem Geschäft überraschend viel verdient. Zu verdanken haben die Institute dies vor allem den Notenbanken. Die Schweizerische Nationalbank kappte die Anbindung an den Euro, die Europäische Zentralbank startete ihr billionenschweres Anleihekaufprogramm und ihre US-Kollegen heizen die Spekulationen um eine baldige Zinswende an. All dies löste an den Finanzmärkten starke Schwankungen aus und trieb die Anleger vermehrt dazu, Aktien, Anleihen und Währungen zu handeln. Das ist auch ein gutes Vorzeichen für die Deutsche Bank, die zu den großen Anleihehändlern gehört und am 29. April ihre Zahlen vorlegt.

Bei der Credit Suisse glänzte allerdings nicht das ganze Investmentbanking. Bei der Emissionen von Wertpapieren und in der Fusionsberatung musste das Institut einen Einbruch um jeweils rund ein Viertel hinnehmen. Immerhin konnte die Bank das Steuer inzwischen herumreißen. "Die gute Geschäftsentwicklung im ersten Quartal hat sich im zweiten Quartal bisher fortgesetzt, und auch die Ergebnisse im Emissions- und Beratungsgeschäft haben sich verbessert", erklärte Dougan.

Angesichts der steigenden regulatorischen Anforderungen wird sich sein Nachfolger Thiam vor allem darum kümmern müssen, die im Vergleich zum Erzrivalen UBS schwächere Bilanz krisenresistenter zu machen. Die Erwartungen an den aus der Elfenbeinküste stammende Thiam sind hoch. Nach seiner Ernennung zündeten die Credit-Suisse-Aktien ein Kursfeuerwerk, weil viele Anleger auf eine Stutzung des Investmentbankings oder einen offensiven Wachstumskurs in der Boom-Region Asien hoffen.

Reuters