Das ging schnell. Nur vier Wochen nach Empfehlung an dieser Stelle Mitte Januar brachte die Aktie von Cyan bereits einen Gewinn von 40 Prozent. Damals hatte eine große Kooperationsvereinbarung mit dem französischen Telefonriesen Orange die Aktie des Anbieters von Sicherheits- lösungen für Internet und Smartphone beflügelt, und auch Analysten waren offensichtlich bei Ausgabe von Kurszielen für die Aktie von 40 bis 50 Euro begeistert.

Cyan vertreibt seine Sicherheitssoftware für Mobiltelefone nicht direkt an Endkunden, sondern im Rahmen von Partnerschaften unter anderem mit Telefonkonzernen. Eine klassische Win-win-Situation. Die Telekoms erhalten Umsatzanteile aus den Lizenzerlösen, Cyan bekommt sofort Zugang zu einem gewaltigen Kundenpool und spart sich hohe Marketingausgaben. Allein der Deal mit Orange eröffnet den Münchnern den Zugang zu mehr als 260 Millionen Kunden. Von der Kurs­euphorie vom Februar ist inzwischen aber nichts mehr übrig. Die Cyan-Aktie steht heute da, von wo aus sie im Januar zum Höhenflug gestartet war.

Operativ ist das nicht gerechtfertigt. Denn die Pipeline der IT-Sicherheitsexperten ist gefüllt wie nie zuvor. Erst Anfang Juli schloss Cyan mit Telecom Argentina einen neuen Kooperationsvertrag und erhält dadurch Zugang zu weiteren 20 Millionen Endkunden. Darüber hinaus wurde ebenfalls vor drei Wochen eine langfristige Partnerschaft mit dem DAX-Konzern und Experten für elektronische Zahlungstechnologien Wire­card vereinbart. Das könnte ein großer Saugnapf für Cyan werden. Denn Wirecard hat immerhin etwa 20.000 Geschäftskunden. In Kürze sind weitere Deals zu erwarten. In den letzten Monaten verdoppelte Cyan so seine potenziellen Kooperationspartner nahezu auf 80 bis 90.

Bis 2021 will Cyan den Umsatz auf 60 Millionen Euro verdreifachen. Mit Achter-KGV ist die Aktie günstig zu haben.

ISIN: DE 000 A2E 4SV 8
Gew./Aktie 2020e: 2,80 €
KGV 2020/Dividende: 8,4/-
EK* je Aktie/KBV: 6,0 €/4,0
EK*-Quote: 90,0 %
Kurs/Ziel/Stopp: 23,79/39,50/16,40 €

*Eigenkapital, eigene Schätzungen.