Die Daimler-Transportersparte Mercedes-Benz Vans rechnet nach einem Rekordjahr 2014 auch für 2015 mit weiteren Bestmarken. "Wir wollen wachsen, und zwar deutlich - sowohl beim Absatz als auch beim Ergebnis", sagte Mercedes-Vans-Chef Volker Mornhinweg am Dienstag. Insgesamt peile man für das laufende Jahr ein Plus "in der Größenordnung des Vorjahrs an", sagte Mornhinweg in einem Gespräch mit Journalisten am Konzernsitz in Stuttgart. Im vergangenen Jahr hatte Mercedes-Benz Vans das operative Ergebnis um acht Prozent verbessert, der Absatz hatte um neun Prozent zugelegt.

Zur Begründung für seinen Optimismus verwies Mornhinweg neben dem anhaltenden Rückenwind auf dem wichtigen US-Markt auch auf die zuletzt komplett erneuerte Produktpalette des Konzerns. "Wir haben das beste und jüngste Portfolio aller Zeiten", sagte der ehemalige AMG-Chef. Der nach der Pkw- und Trucksparte drittgrößte Geschäftsbereich im Daimler-Reicht hatte im vergangenen Mai mit der V-Klasse seine neue Großraumlimousine an den Start geschickt. Im vergangenen Herbst kam auch noch der neue Vito für Handwerker und andere gewerbliche Kunden auf den Markt. Im laufenden Jahr werden beide Modelle erstmals voll verfügbar sein.

Auf Seite 2: Rekordabsatz im Jahr 2014



Mit dem abgelaufenen Jahr zeigte sich Mornhinweg sehr zufrieden. "Wir hatten ein sehr ordentliches Drehmoment", sagte er. Mit dem Rückenwind der neuen Modelle hatte Mercedes-Benz Vans weltweit 295.000 Fahrzeuge abgesetzt und damit eine neue Rekordmarke erreicht. Beim Umsatz erreichte die Sparte ein Plus von sechs Prozent auf knapp zehn Milliarden Euro, das operative Ergebnis legte um acht Prozent auf 682 Millionen Euro zu. Insgesamt lag die operative Marge damit zuletzt bei 6,8 Prozent nach 6,7 Prozent zuvor.

Zugleich verteidigte Mornhinweg Pläne des Konzerns, den Sprinter künftig auch in den USA zu bauen. Es sei "wirtschaftlich unumgänglich, die nächste Generation unseres Flaggschiffs in den USA zu produzieren", sagte der Daimler-Manager. Der beschlossene Werksneubau in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina sei keine Entscheidung gegen die europäischen Standorte, betonte er. Daimler wisse sehr genau, was man an den Mitarbeitern in den Werken in Düsseldorf, Ludwigsfelde und im spanischen Vitoria habe. Mercedes-Benz Vans hatte vor wenigen Wochen den Bau eines neuen Transporter-Werks im US-Bundesstaat South Carolina angekündigt. Der Baubeginn ist für 2016 geplant.

Der Diskussion um den Werksneubau in den USA war ein monatelanger Streit mit dem Betriebsrat in Deutschland vorausgegangen. Mitarbeitervertreter hatten im Zuge der Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion am Stammwerk in Düsseldorf mit dem Wegfall von bis zu 1800 Stellen gerechnet. Mitte Dezember hatte Daimler angekündigt, in den kommenden Jahren 650 Arbeitsplätze in Düsseldorf abzubauen.

Auf Seite 3: Einschätzung der Redaktion



Einschätzung der Redaktion

Die Daimler-Aktie ist auf Höhenflug. Alleine im laufenden Jahr hat das Papier gut ein Viertel zugelegt. Heute ist das Papier nach einer Herunterstufung von UBS ans Dax-Ende gerutscht. Wir bleiben dennoch optimistisch. Mercedes-Benz Cars verfügt über eine rund erneuerte Produktpalette. Im laufenden Jahr ist die im Vorjahr gestartete C-Klasse erstmals komplett verfügbar. Die margenträchtige S-Klasse läuft hervorragend. Dazu schickt der Konzern 2014 mit dem CLK und dem neuen MLE Coupe zwei heiße SUVs in die Showrooms. Bei den Trucks brummt die Nachfrage auf dem wichtigen US-Markt. Dazu kommt der Rückenwind aus dem Dollar.

Zwar ist die Lage in Lateinamerika und auf dem russischen Markt schwierig. Doch in anderen wichtigen Märkten wie China oder den USA sieht’s gut aus.

Insgesamt dürften die Margen im Konzern im laufenden Jahr weiter zulegen. Anleger sollten sich von der heutigen Marktschwäche also nicht beunruhigen lassen. Zur HV im April winkt eine Dividende von 2,45 Euro je Aktie. Das dürfte den Kurs nach unten gut absichern. Kaufen. Stopp 82,50.