Diese Rechnung sollten Anleger sich genau ansehen: Denn wann immer der US-Index S&P 500 im ersten Halbjahr einen Jahres mehr als 15 Prozent an Wert verlor, folgte in der zweiten Jahreshälfte ein kräftiger Turnaround. In der nachverfolgbaren Börsen-Geschichte ist ein Einbruch des S&P 500 in der ersten Jahreshälfte von 15 Prozent und mehr ganze fünf Mal vorgekommen. 2022 bildet den sechsten Fall. Und im Schnitt erholte sich der Markt in den kommenden sechs Monaten um 23,66 Prozent. Aber wie performte der Index genau und was können Anleger jetzt tun?

So performte der S&P 500 historisch

In den ersten sechs Monaten 2022 verlor der marktbreite S&P 500 20,78 Prozent seines Wertes. Damit reiht er sich in die Jahre 1970, 1962, 1940, 1939 und 1932 ein. Alleine an einigen Jahreszahlen davon können Investoren ablesen, wie historisch dieses erste Halbjahr war. Denn 1932 tobte die große Depression, 1939 und 1940 standen im Zeichen des 2. Weltkriegs, 1962 erreichte der Kalte Krieg mit der Kuba-Krise seinen Höhepunkt und das Jahr 1970 brachte den Auftakt zu einem Jahrzehnt der Stagflation.

Doch was alle diese Jahre auch gemein haben: So schlecht das Jahr begann, so kräftig war doch der Aufschwung des US-Aktienindex in der zweiten Jahreshälfte. Verlor der S&P 500 im Jahr 1970 zuerst 21 Prozent, so folgte der Turnaround mit einem Plus ab dem 1. Juli von 26,71 Prozent. Und 1962 ging es zunächst um 23,48 Prozent bergab, bevor der Index eine kleine Erholung um 15,27 Prozent schaffte. 1940 war dann eher ein schwächeres Jahr, denn nach einem Absturz von 18,78 Prozent folgte lediglich eine Erholung um 5,6 Prozent. Dafür waren die Turnaorunds in den Jahren 1939 und 1932 mit 15,01 Prozent und 55,53 Prozent umso stärker. Im Schnitt schaffte der S&P 500 also in der zweiten Jahreshälfte eine Performance von 23,66 Prozent und vermochte das Jahr höher zu beenden, als es begonnen hatte. Aber schafft er das auch 2022?

Das können Anleger jetzt tun


Geschichte wiederholt sich bekanntlich nicht, aber sie reimt sich. Anleger, die auf diese Gesetzmäßigkeit setzen wollen, können sich also einen ETF auf den S&P 500 ins Depot legen. Dazu eignen sich der iShares Core S&P 500 UCITS ETF, weil er mit 50,5 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen der größte in Deutschland verfügbare ETF auf den S&P 500 ist. Oder Anleger setzen auf den Invesco S&P 500 UCITS ETF, weil er mit 0,05 Prozent Gebühren pro Jahr knapp der günstigste ETF ist.

Doch grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die meisten westlichen Börsen steigen, sollte der S&P 500 steigen. Gelten die US-Indizes in der Regel doch als die Weltleitbörsen. Wer also breit mit seinem Portfolio aufgestellt ist, dürfte grundsätzlich von einer möglichen Erholung des SS&P 500 profitieren.

Und für Anleger ist auch der Euro-Kurs wichtig. Denn in Euro gerechnet hat der S&P 500 in 2022 nur knapp 13 Prozent verloren. Weil der Eurokurs gegenüber dem Dollar sank, wurden die Verluste abgeschwächt. Für das zweite Halbjahr und eine eventuelle Erholung, ist also auch der Devisenkurs wichtig: Steigt der Euro, so dürften sich Gewinne vermindern. Anleger haben also auch hier ein Auge drauf.