Die Infografik zeigt sowohl für den DAX selbst als auch für jede einzelne darin enthaltene Aktie den verfügbaren Kursspielraum auf der Ober- und Unterseite. Dazu werden die in der Vergangenheit gemessenen Schwankungen nach oben und unten um den mittleren Trend - in diesem Fall den monatlichen Durchschnittskurs - ermittelt. Jede Aktie hat eine unterschiedlich hohe historische Schwankungsintensität, die aber in der Regel recht konstant ist.









Sobald sich ein Papier zu weit von seinem Mittelkurs entfernt, dreht der Trend oder er pausiert zumindest. Erkennbar wird das im Schaubild, wenn der aktuelle Kurs (schwarzer Punkt) in die etwas dunkler schraffierte Extremzone an einem der beiden Enden der Skala eintritt. Beim DAX ist dies beispielsweise geschehen, als der Index über 9252 Punkte gestiegen ist. Dadurch steigt die Korrekturgefahr für den Markt, weil der Index zu schnell zu steil gestiegen und damit überkauft ist. In den vergangenen Jahren hat der DAX ganz selten auch schon krassere Ausschläge gezeigt, wiederholt er dieses Verhalten, kann er noch bis 9514 Punkten steigen.









Diese Werte geben Wahrscheinlichkeitsprognosen ab, die mit hoher Trefferquote Kursziele bestimmen helfen. Der hellgraue Punkt auf der Skala jeder Aktie zeigt dabei den Stand vor einer Woche an, und damit die kurzfristige Tendenz des Papiers. Dazu kommt dann noch die Balkenfarbe, die den generellen Trend einer Aktie farblich visualisiert (grün = steigend, grau = seitwärts, rot = fallend).









Eine Aktie mit einem Aufwärtstrend wird eher weiter in die rechte, überkaufte, Extremzone steigen können Beispiel Lufthansa) oder zumindest nach einem Anstieg in diese Extremzone erst einmal nur seitwärts laufen anstatt gleich wieder ausverkauft zu werden. Eine Aktie mit einem grauen oder roten Trendbalken wird dagegen mit höherer Wahrscheinlichkeit erst einmal wieder deutlicher Verkauft werden. Da die Grundstimmung, und damit das längerfristige Interesse der Anleger an diesem Papier, nicht so positiv ist. Nervöse Aktionäre - Börsianer sprechen auch gerne von "zittrigen Händen" - neigen in Extremphasen dann eher dazu, solche Aktien abzustoßen - gefährdet ist beispielsweise Adidas, noch schlimmer steht es um Beiersdorf. Bei BMW und Siemens ist bereits im Wochenvergleich eine Schwäche aus exakt diesem Grund zu beobachten gewesen. Zumindest ist das Aufwärtspotenzial bei diesen Papieren blockiert, und Anleger sollten in interessantere Werte umschichten.









Spannend sind generell zunächst einmal alle Aktien, die steigende Trends (grüne Balken) aufweisen, idealerweise noch einen schwarzen Punkt rechts des grauen Punktes zeigen (aktuelle Nachfrage höher als vor einer Woche) und wenn möglich sogar über dem Vierwochendurchschnitt notieren (schwarzer Punkt rechts der blauen Mittelmarkierung, die den Durchschnittskurs der vergangenen vier Handelswochen darstellt. Paradebeispiel ist die - leider leicht überhitzte - Lufthansa-Aktie, Continental oder Fresenius Medical Care. Das letztgenannte Papier sieht auch noch charttechnisch gut aus und ist noch nicht in die obere Extremzone gelaufen.





Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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