Auch für die Wall Street, wo Anleger die Quartalszahlen dreier Großbanken zu verdauen hatten, erwarteten Börsianer fallende Kurse zu Handelsstart.

"Es traut sich einfach keiner mehr aus dem Fenster vor Ostern, Anleger nehmen lieber die Gewinne mit", sagte ein Aktienhändler. Vergangene Woche hatte der Dax nur knapp sein Rekordhoch von 12.390,75 Punkten verfehlt. Politische Spannungen in Syrien und Nordkorea, die bevorstehenden Präsidentschafts-Wahlen in Frankreich und das Verfassungsreferendum in der Türkeiam Ostersonntag machten Investoren dann aber zunehmend nervös. Auf Wochensicht verlor der deutsche Leitindex bis zum Donnerstag Nachmittag 100 Punkte. In Frankfurt öffnet die Börse erst am Dienstag wieder ihre Pforten.

GOLD KOSTET SO VIEL WIE SEIT FÜNF MONTEN NICHT MEHR



Für Aufregung sorgte die Kehrtwende von US-Präsident Trump in zentralen politischen und wirtschaftlichen Bereichen. In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" sprach er der US-Notenbankchefin Janet Yellen Respekt aus und schloss eine Wiederernennung nicht aus. Zudem betonte er, China nicht als Währungsmanipulator einzustufen. Die Anschuldigung war ein prominenter Bestandteil seines Wahlkampfs. "Die Kehrtwende in der Einschätzung der Währungspolitik Chinas hat Spekulationen dahingehend geweckt, dass Trump auch in der Handelspolitik sanftere Töne anstimmen könnte", sagte DZ-Bank-Analyst Sören Hettler.

Die Aussage Trumps in dem interview, der Dollar werde zu stark, drückte den "Greenback" zu anderen Währungen um bis zu 0,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Der Euro stieg bis auf 1,0677 Dollar. Am Mittwoch hatte er zeitweise noch unter 1,06 Dollar gelegen. Zum Yen fiel der Dollar auf ein Fünf-Monats-Tief von 108,73 Yen.

Die unklare Gemengelage trieb Anleger in Gold, das mit 1288 Dollar je Feinunze so viel kostete wie seit fünf Monaten nicht mehr. An den Rentenmärkten griffen Anleger bei Staatsanleihen aus Deutschland zu, die als quasi risikoloses Wertpapier gelten. Die Renditen der zehnjährigen Titel kamen dementsprechend ins Rutschen und notierten mit 0,162 Prozent auf dem tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten.

LUFTHANSA NACH PLATZIERUNG IM SINKFLUG



Im Dax ging die rote Laterne an die Lufthansa mit einem Minus von 2,8 Prozent. Der Finanzinvestor Infinite Miles verkaufte Insidern zufolge elf Millionen Lufthansa-Titel zu je 15,25 Euro und machte auch beim Konkurrenten Air France KLM< Kasse. Deren Aktien gaben 4,5 Prozent nach.

Im SDax fielen die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) nach der Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League um drei Prozent. Wegen des Sprengstoffangriffs auf den BVB-Mannschaftsbus war das Spiel am Dienstag abgesagt und am Mittwoch nachgeholt worden.

In den USA überraschten die Großbanken JP Morgan und Citigroup mit deutlich mehr Gewinn im ersten Quartal. Vorbörslich gewannen JP Morgan ein halbes Prozent, Citi-Aktien bewegten sich dagegen kaum. Wells Fargo gaben zwei Prozent nach. Das Institut musste im Vergleich zu den beiden Rivalen einen Gewinnrückgang hinnehmen.

rtr