Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,40 Prozent höher bei 12 033,35 Punkten. Damit machte er die Verluste der vergangenen Woche praktisch komplett wett.

Mit dem wieder anspringenden Dax herrsche zum Wochenauftakt Erleichterung am Markt, schrieb Andreas Paciorek von CMC Markets. Nach zehn Gewinnwochen in Folge hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer für die vergangene Woche erstmals wieder eine negative Bilanz ausgewiesen. "Die Anleger waren sehr vorsichtig", schrieb Craig Erlam vom Währungshändler Oanda. Er rechnet allerdings auch in dieser Woche mit Zurückhaltung.

GRIECHENLAND LÄSST ANLEGER KALT

Die neuesten Entwicklungen in Griechenland, die laut Börsianern schnell wieder zum Belastungsfaktor werden könnten, ließen die Anleger zum Wochenauftakt kalt. Die Rettung des Landes vor der Staatspleite bleibt eine Zitterpartie: Athen hat mit seiner vorgelegten Reformliste die Geldgeber bislang nicht zufriedenstellen können. Am späteren Nachmittag könnten noch Daten vom US-Immobilienmarkt für Impulse sorgen.

Für den MDAX der mittelgroßen Konzerne ging es am Montag um 0,58 Prozent auf 20 704,46 Punkte hoch, und der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 1,73 Prozent auf 1619,35 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 kletterte um 1,21 Prozent auf 3723,54 Punkte.

FANTASIE TREIBT INFINEON AN

Unter den Einzelwerten im Dax fanden sich zum Wochenstart nur Gewinner. Dabei ragten die Papiere des Chipherstellers Infineon (Infineon Technologies) mit einem Kursplus von 3,05 Prozent an der Indexspitze heraus. Sie profitierten von Übernahmefantasie in der Branche. Medienberichten zufolge will der amerikanische Halbleiter-Primus Intel den Chipspezialisten Altera kaufen.

Die Aktien der Deutschen Post (Deutsche Post) litten hingegen unter der Ankündigung von Warnstreiks ab Anfang April sowie einer Klage der Gewerkschaft Verdi gegen die geplante Ausgliederung von Paketzustellern. Die Papiere gaben einen Großteil ihrer Tagesgewinne ab und notierten zuletzt nur noch 0,21 Prozent im Plus.

Im MDax führten die Papiere von RHÖN-KLINIKUM mit plus 3,91 Prozent die Riege der Gewinner an. Analyst Konrad Lieder vom Investmenthaus Equinet lobte das Dividendenpotenzial des Krankenhausbetreibers.

MDAX-AUFSTIEG HILFT CTS

Der anstehende Aufstieg aus dem SDAX in den MDax schob die Papiere von CTS EVENTIM um 3,24 Prozent an. Am Freitagabend hatte die Deutsche Börse bekannt gegeben, dass die Anteilsscheine des Ticketvermarkters zum 1. April in die Rangliste der mittelgroßen Werte aufgenommen werden. Mit der Aufnahme in einen höheren Index rückt ein Unternehmen stärker ins Bewusstsein der Anleger. Fonds, die Indizes abbilden, müssen die Aktien sogar kaufen.

Zu den besseren Titeln im SDax der geringer kapitalisierten Werte gehörten auch die Papiere des Hamburger Hafenbetreibers HHLA (Hamburger Hafen und Logistik), die um 1,52 Prozent zulegten. Die Anleger freuten sich über eine unerwartet kräftig angehobene Dividende.

Die Papiere des Fahrzeugzulieferers Grammer konnten indes nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen ihr anfängliches Kursplus nicht halten und verloren zuletzt 2,01 Prozent. Börsianer bezeichneten den Ausblick als eher enttäuschend./gl/das

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---