Der DAX hat am Dienstag mehr als zwei Prozent verloren. Nach einem schwachen Start geriet der deutsche Leitindex mit den fallenden Kursen an der Wall Street zur US-Markteröffnung deutlich unter Druck. Die moderaten Gewinne, die der Leitindex am Montag nach der Bundestagswahl eingefahren hat, sind damit dahin.

Ursachen für die Kursverluste an den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks gibt es mehrere. Aus Furcht vor höheren Zinsen und steigender Inflation warfen Investoren Technologieaktien aus ihren Depots. Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect macht es den Anlegern derzeit verstärkt Sorgen, ob die hohen Bewertungsniveaus im Tech-Sektor gerechtfertigt sind. Gleiches galt wohl auch für andere Corona-Gewinner-Branchen mit herben Verlusten zum Beispiel auch bei bestimmten Aktien aus dem Gesundheitssektor. Auch dies belastete zum Beispiel den Dax.

So zogen die Renditen der US-Staatsanleihen und der Anleihen in der Eurozone deutlich an. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert etwa derzeit auf dem höchsten Stand seit Anfang Juli bei minus 0,182 Prozent. Die Renditen zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen um sechs Basispunkte auf 1,54 Prozent. In der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank Fed signalisiert, dass sie die Zinsen möglicherweise im Jahr 2022 erhöhen werden und bereits im November damit beginnen könnten, die Anleihekäufe zu reduzieren.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Covestro will Quartal mindestens am oberen Ende der Gewinnprognose abschließen
Beim Kunststoffkonzern Covestro laufen die Geschäfte weiter rund. Das Unternehmen rechne damit, dass es das dritte Quartal "am oberen Ende der Prognose oder sogar darüber abschließen werde", sagte ein Firmensprecher am Dienstag auf Anfrage. Für das dritte Quartal kalkulierte Unternehmenschef Markus Steilemann zuletzt beim operativen Ergebnis (Ebitda) mit 760 bis 860 Millionen Euro. Das Unternehmen will die Quartalszahlen am 8. November veröffentlichen.

Druck auf VW: Einfache Entschädigung in anderen EU-Ländern gefordert
Volkswagen gerät wegen des uneinheitlichen Umgangs mit Entschädigungsforderungen im Diesel-Skandal verstärkt unter Druck. Man begrüße, dass VW sich für einen Vergleich mit großen Teilen der deutschen Konsumenten entschieden habe, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Statement des Netzwerks für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC), in dem die zuständigen Behörden der EU-Staaten organisiert sind.

About You hebt Umsatzprognose an - Aktie auf Erholungskurs
Der Online-Modehändler About You wird nach einem starken Sommergeschäft optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Anlässlich der Vorlage der vorläufigen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal (bis Ende August) hob das Unternehmen seine Umsatzprognose an. Das Management erwarte für das Geschäftsjahr 2021/22 nun einen Umsatz von 1,725 bis 1,775 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit. Zuvor war die obere Hälfte der Spanne von 1,63 bis 1,75 Milliarden Euro angestrebt worden. Die Prognose für den bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 70 Millionen Euro wurde bestätigt. Hier klammert About You Einmaleffekte, Restrukturierungskosten und anteilsbasierte Vergütungen aus. Die im SDax notierte Aktie legte zu.

Totalenergies will für Milliardenbetrag Aktien zurückkaufen
Der französische Ölkonzern Totalenergies will seinen Aktionären wie versprochen wieder mehr ausschütten. Im vierten Quartal will das Unternehmen 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Mrd Euro) ausgeben, um eigene Aktien am Markt zurückzukaufen, wie es am Dienstag in Paris anlässlich einer Investorenveranstaltung mitteilte. Der Konzern hatte bereits früher im Jahr angekündigt, die Ausschüttungen dank des wieder deutlich gestiegenen Ölpreises an die Anteilseigner hochzuschrauben.

rtr/dpa-AFX/iw