Nach dem sehr starken Börsenmonat November startet der DAX positiv in den Dezember. Im vergangenen Monat hatte das Börsenbarometer um 15 Prozent zugelegt. Chartexperten zufolge winkt dem Leitindex oberhalb von 13.460 Punkten das Rekordhoch vom Februar bei knapp 13.800 Punkten. Der Optimismus unter Europas Anlegern dauere an, mit einem möglichen Ende der Corona-Krise könnten die Börsen noch in diesem Jahr neue Rekorde erklimmen.

Zu den Gewinnern am Dienstag zählten vor allem Automobilhersteller und deren Lieferanten. Eine wiedererstarkte chinesische Wirtschaft hat am Dienstag die Kurse angeschoben. DAX-Gewinner war die VW-Aktie mit 4,3 Prozent sowie die Continental-Aktie mit einem Plus von rund vier Prozent.

Schlusslicht im deutschen Leitindex war am Dienstag die Deutsche Wohnen-Aktie. Diese wurde mit einem Abschlag von gut zwei Prozent gehandelt.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Munich Re schreibt das Jahr ab und ist zuversichtlich für 2021
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hakt das Jahr 2020 ab und rechnet nur noch mit einem kleinen Gewinn im laufenden vierten Quartal. Somit erwartet die Munich Re in diesem Jahr einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte. Für 2021 gibt sich der Konzern aber optimistisch. Die Aktie baute am Vormittag ihre Gewinne aus.

Antrag für zweiten Corona-Impfstoff - Teil-Lockdown geht weiter Im Kampf gegen die Corona-Pandemie rücken mögliche Schutzimpfungen näher. Als zweite Hersteller beantragten die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer die Zulassung ihres Impfstoffs in der EU, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. In Deutschland wappnen sich Bund und Länder für einen möglichen Start erster Impfungen noch vor dem Jahreswechsel. Um die Virus-Ausbreitung deutlicher einzudämmen, greifen nun für Dezember teils verschärfte Alltagsbeschränkungen. Zugleich können künftig mehr Schnelltests zum Einsatz kommen - etwa in Pflegeheimen und Kliniken.

Bayer mit Dämpfer im PCB-Verfahren in USA - Elanco-Aktien verkauft
Der Bayer-Konzern kann eine weitere rechtliche Baustelle in den USA nicht wie erhofft schließen. Eine im Juni im Rahmen eines großen Vergleichspakets mit US-Klägern vereinbarte Einigung wegen angeblich mit der Chemikalie PCB verseuchten Gewässern wurde vom zuständigen Bundesbezirksgericht in Los Angeles zurückgewiesen. Das bestätigte ein Konzernsprecher zu Wochenbeginn. Die Entscheidung des Gerichts war bereits vergangene Woche gefallen. Derweil veräußert der Konzern einen Großteil seiner durch einen Spartenverkauf erhaltenen Aktien des US-Tiermedizinspezialisten Elanco - und streicht dafür nach Angaben vom Dienstag einen Milliardenbetrag ein.

IPO: Airbnb strebt Bewertung von fast 35 Milliarden Dollar an
Der Apartment-Vermittler Airbnb setzt sich bei seinem bevorstehenden Börsengang ambitionierte Ziele. Das Unternehmen gab am Dienstag bekannt, seine Aktien in einer Preisspanne zwischen 44 und 50 Dollar losschlagen zu wollen. Airbnb will fast 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Mrd Euro) erlösen, insgesamt peilt die Firma beim Börsengang ein Bewertung von fast 35 Milliarden an. Damit liegt Airbnb deutlich über der letzten Finanzierungsrunde und den Prognosen von Analysten. Die Aktien sollen in diesem Monat an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq unter dem Tickerkürzel ABNB gelistet werden.

Aus für Steinkohlekraftwerke: Betreiber bekommen 317 Millionen Euro
Beim Kohleausstieg stehen die nächsten Schritte fest. Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag entschieden, welche Steinkohlekraftwerke bis Mitte kommenden Jahres stillgelegt werden sollen. Die Betreiber der elf Anlagen bekommen Entschädigungen von insgesamt 317 Millionen Euro. Davon erhält allein Deutschlands größter Stromerzeuger RWE 216 Millionen Euro. Zum Zuge gekommen sind auch die Energiekonzerne Vattenfall, Uniper und Steag - aber auch für mehrere kleine Kraftwerke auf Firmengeländen gibt es Geld.

Credit Suisse nominiert Lloyds-Chef als Verwaltungsratspräsident
Bei der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) steht nun fest, wer in die Fußstapfen von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner treten soll. Den Aktionären wird an der kommenden Generalversammlung Ende April Lloyds-Chef António Horta-Osório für das Amt vorgeschlagen.

Zoom wächst Anlegern nicht explosiv genug
Der Videokonferenz-Dienst Zoom ist im vergangenen Quartal weiter explosiv gewachsen - den Anlegern geht das inzwischen aber nicht mehr schnell genug. Die Zoom-Aktie fiel nach Vorlage der Zahlen um rund fünf Prozent. Dabei sprang der Umsatz binnen eines Jahres von 166,6 Millionen Dollar (139,2 Mio Euro) auf gut 777 Millionen Dollar hoch. Der Gewinn in dem Ende Oktober abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal schoss im Jahresvergleich sogar von 2,2 Millionen auf 198,4 Millionen Dollar hoch.

dpa-AFX/rtr/ak