Wenige wiederkehrende Ereignisse am Markt haben gelegentlich das Potenzial, den DAX kurzzeitig aus seinem vorherigen Trend herauszureißen. Dazu gehört insbesondere die EZB-Sitzung, die heute Nachmittag stattfindet und auch diesmal wieder ihre Schatten voraus wirft: Volkswirte und andere professionelle Marktbeobachter warten mit Spannung darauf, ob sich Notenbank-Chef Mario Draghi zur Euro-Rally äußern wird. Erst Mitte 2018 könnten die Zinsen wieder steigen, so die aktuelle Markterwartung. Kommt es zu Überraschungen, was eher selten der Fall ist, könnte es ab 13:45 Uhr (und ab 14:30 Uhr bei der anschließenden Pressekonferenz) zu erhöhten Kursschwankungen kommen.
Doch erst wenn der Index auch am Ende des Tages noch über seinem Abwärtstrend (rot) bei aktuell rund 12.080 Punkten verläuft, ist dieser mit hinreichender Sicherheit als durchbrochen anzusehen. Gleiches gilt für die seit Juli bestehende Abverkaufszone um 12.320/12.330, die einen stärkeren kurzfristigen Widerstand bildet. Ebenso sind auch stärkere Ausschläge nach unten möglich, die erste Unterstützung liegt hier bei 12.040 und hat sich erst in den Vortagen ausgebildet.
Auf Seite 2: Auf längere Sicht bleibt vor allem eine Zielzone wichtig
Auf längere Sicht bleibt vor allem eine Zielzone wichtig: Der Bereich um 11.850/12.050 setzt sich aus mehreren vergangenen Wendepunkten und dem 200-Tage-Durchschnitt (violett) zusammen, und hat den Markt bisher vor weiteren Verlusten an die nächstfolgende Unterstützung um 11.400 bewahrt. Mit etwas Glück kann sich der DAX bis zum Beginn einer Jahresendrally im Herbst über diesem Zielbereich halten.
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Anleger sollten den heutigen Handelstag abwarten, bevor sie über ein Ende des Abwärtstrends urteilen. Neue Positionen werden frühestens dann ratsam, wenn sich die hohe Volatilität im Vorfeld der EZB-Sitzung wieder reduziert, denn dies verzerrt Markttrends und erhöht das Risiko von Fehlsignalen. Wer Extremsituationen dennoch auf die Schnelle ausnutzen will, findet unterhalb der Analyse passende Hebelzertifikate für beide Richtungen.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.660 | horizontal | schwach |
Widerstand 1 | 12.320/12.330 | diverse | stark |
Unterstützung 1 | 11.850/12.050 | 200-Tage-Linie, diverse | stark |
Unterstützung 2 | 11.400 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU9B36 |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 12.12.2017 |
Basispreis | 11.060,00 |
Knock-Out-Schwelle | 11.060,00 |
Hebel | 11,4 |
Kurs in EUR | 10,78 |
Spekulation auf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HW2FY2 |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 12.12.2017 |
Basispreis | 13.225,00 |
Knock-Out-Schwelle | 13.225,00 |
Hebel | 11,1 |
Kurs in EUR | 12,25 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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