Mit einer DAX-Range von 1150 Punkten war der Juli der schwankungsfreudigste Monat seit Januar. Nach drei Verlustmonaten in Folge konnte dabei aber erstmals wieder ein Gewinn ausgewiesen werden: plus 3,3 Prozent waren es am Ende. Das heftige Ringen zwischen Bullen und Bären dürfte erst einmal weiter gehen. Wer sich nicht auf eine Richtung festlegen will, greift zu einem ausgewählten Inliner, der durchaus größere Schwankungen zulässt.

Bei der Auswahl der Schwellen achten wir auf entscheidende langfristige Chartmarken. Leichter tut man sich da auf der Unterseite. Der Blick auf den Monats-Chart lässt um 9500/10.000 Punkte eine solide Zone erkennen. Dieser wird von einer Fibonacci-Unterstützung, dem Gleitenden 24-Monats-Durchschnitt und dem durch die markanten Tiefs von September 2011 und Oktober 2014 definierten Aufwärtstrend geprägt.

Ergo sollte die untere Schwelle bei höchstens 9500 Punkten liegen. Oben stellt natürlich das Allzeithoch 12.390 Zähler die entscheidende Barriere dar. Würde man nun aber gleichzeitig Schwellen ab 12.400 Punkte zulassen und diese auch wählen, wäre per se direkt eine tendenzielle Short-Position eröffnet (Abstand nach unten deutlich weiter als nach oben). Daher filtern wir alle Scheine heraus, deren obere Schwelle bei weniger als 12.700 Zählern liegt.

Weitere Anforderungen, die wir stellen: maximale Laufzeit 6 Monate; Gewinnmöglichkeit von mindestens 50 Prozent. Es zeigt sich wieder einmal, dass bei den einschlägigen Anbietern im Bereich DAX-Inliner die Emittenten Commerzbank und Deutsche Bank nicht konkurrenzfähig sind, und daher auf Papiere der HVB oder der Société Générale zurück gegriffen werden muss. Bei letzterer kann man sehr schnell filtern und 5 Scheine bleiben übrig. Die HVB (onemarkets) hat solch eine Filter-Funktion nicht auf der Website und die Suche gestaltet sich höchst mühsam.

Wir haben uns durch den Dschungel gekämpft und stellen fest, dass inzwischen sogar die Société Générale die leicht besseren Konditionen bietet (zumindest in diesem Bereich, bei kürzeren Laufzeiten und engeren Schwellen ist die HVB leicht vorne). Wir entscheiden uns für den Schein mit der Wertpapierkennnummer SG8Y4N. Der wird um 58 Prozent steigen, wenn der DAX bis zum 18. Dezember zwischen 9500 und 12.700 Punkten bleibt. Wir lassen uns von kurzfristigen Schwankungen nicht beeinflussen und setzen per saldo auf Zeitwertgewinne bis 9,00 Euro. Die Reißleine würden wir Stand jetzt ziehen, wenn es einen Schlusskurs über 12.400 Punkten gibt oder einen Schlusskurs unterhalb von 9900 Zählern. Ab Oktober wird dann übrigens auch der Aufwärtstrend auf diesem Niveau angekommen sein.



Name: DAX-Inliner

WKN: SG8Y4N

Aktueller Kurs: 6,16 € / 6,31 €

Schwellen: 9500 Pkt. / 12.700 Pkt.

Laufzeit: 18.12.15

Stoppkurs: mental

Zielkurs: 9,00 € Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.de.