Die Konjunkturerholung hat am Freitag den DAX gestützt. Erstmals kletterte der DAX im Tagesverlauf über die 16.000 Punkte. Die Stimmung auf dem Parkett habe sich mit dem neuen Allzeithoch deutlich verbessert, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Der Ölmarkt befand sich weiterhin unter Druck. Die Nachfragesorgen aufgrund der Delta-Mutation des Coronavirus lastet auf dem Ölpreis. Nach Aussagen der Internationalen Energiebehörde IEA dürfte durch steigende Delta-Fallzahlen die Ölnachfrage sinken. Der Preis der Sorte Brent aus der Nordsee sank um rund ein Prozent auf 70,44 Dollar je Fass.

Auf Unternehmensseite stand der Online-Tierbedarfshändler Zooplus im Vordergrund. Nach einer Übernahmeofferte des US-Finanzinvestors Hellman & Friedman in Höhe von 390 Euro je Aktie sprang der Aktienkurs von Zooplus um rund 40 Prozent auf 398,20 Euro.

Die Anleger griffen außerdem bei Adidas zu. Der Sportartikel-Hersteller verkaufte seine Marke Reebok für bis zu 2,1 Milliarden Euro an das Markenmanagementunternehmen Authentic Brands Group. Der deutsche Konzern gab an den Großteil des Erlöses an seine Aktionäre auszuschütten. Die Aktie gewann über zwei Prozent und stand damit an der DAX-Spitze.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war

Finanzinvestor Hellman & Friedman will Zooplus kaufen
Der Finanzinvestor Hellman & Friedman will den Online-Tierbedarfshändler Zooplus übernehmen. Hellman & Friedman bietet den Zooplus-Aktionären 390 Euro je Aktie in bar, wie die Unternehmen am Freitag in München und Luxemburg mitteilten. Das ist ein Aufschlag von 40 Prozent zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag. Insgesamt wären das rund 2,8 Milliarden Euro. Der Aktienkurs sprang deutlich an.

Anlagenbauer Gea Group mit Gewinnsprung - Aktienrückkauf
Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea hat im zweiten Quartal auch unter dem Strich deutlich mehr verdient. Das Gewinn stieg von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 76,9 Millionen Euro, wie der MDax -Konzern am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Neben gut laufenden Geschäften profitierte das Unternehmen von einer Kostenerstattung und anderen Effekten im Zusammenhang mit dem vormaligen Verkauf des Wärmetauschergeschäfts. Bereits Ende Juli hatte Gea die Jahresziele angehoben.

VW-Konzern mit weiterem Verkaufsdämpfer in China - Europa auch schwach
Der Volkswagen -Konzern hat im Juli einen deutlichen Dämpfer bei den weltweiten Verkäufen erlitten. Im vergangenen Monat sorgten vor allem die beiden größten Märkte, China und Westeuropa, für einen herben Rückgang der Auslieferungen auf 720 200 Fahrzeuge, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten. Das waren 18,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegt Volkswagen von Januar bis Juli mit knapp 5,7 Millionen ausgelieferten Autos und Nutzfahrzeugen aber noch fast ein Fünftel über dem von der Corona-Pandemie gezeichneten Vorjahreszeitraum, als wegen geschlossener Autohäuser und Fabriken teils über Monate kaum Autos verkauft werden konnten.

Delivery Hero findet Käufer für Südkorea-Tochter Yogiyo
Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat einen Käufer für seine Südkorea-Tochter Yogiyo gefunden. Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Affinity und Permira sowie dem Handelsunternehmen GS Retail werde den Geschäftsbereich für 800 Milliarden koreanische Won (586 Mio Euro) übernehmen, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Berlin mit. Die koreanischen Behörden hatten die Trennung von der Sparte zur Voraussetzung dafür gemacht, dass Delivery Hero den südkoreanischen Lieferdienst Woowa übernehmen darf.

Deutsche Wohnen verdient dank höherer Mieten mehr
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat im ersten Halbjahr von höheren Mieten profitiert. Die Vertragsmieten legten im Jahresvergleich um 0,9 Prozent auf 425,8 Millionen Euro zu, wie das Dax-Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Die Vertragsmiete im Gesamtportfolio kletterte um 3,2 Prozent auf durchschnittlich 7,15 Euro pro Quadratmeter. Auch in Berlin stiegen die Mieten. An der Börse sorgten die Zahlen bis zum Mittag für keine Reaktion.

Varta wächst schwächer als erwartet - Bestätigt Ausblick
Der Batteriekonzern Varta hat im ersten Halbjahr eine Atempause vom rasanten Wachstum der vergangenen Jahre eingelegt. Das hatte Vorstandschef Herbert Schein bereits nach den etwas mauen Zahlen zum Jahresstart so angekündigt. Allerdings fiel das Wachstum bei Umsatz und Gewinn dann doch noch etwas schwächer aus als von Analysten erwartet und auch von Anlegern erhofft.

Adidas verkauft Reebok an Investor ABG für bis zu 2,1 Milliarden Euro
Der Sportartikelhersteller Adidas hat einen Käufer für die seit geraumer Zeit zum Verkauf stehende US-Marke Reebok gefunden. Das Unternehmen habe eine endgültige Vereinbarung über den Verkauf von Reebok an die Authentic Brands Group (ABG) für einen Kaufpreis von insgesamt bis zu 2,1 Milliarden Euro getroffen. Der Großteil des Kaufpreises werde bei Vollzug der Transaktion in bar gezahlt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mit.

Disney erholt sich von Corona-Krise - Umsatz kräftig gestiegen
Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney hat sich nach heftigen Geschäftseinbußen in der Corona-Krise wieder berappelt. In den drei Monaten bis Anfang Juli wuchsen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 17,0 Milliarden Dollar (14,5 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich machte Disney einen Gewinn von 923 Millionen Dollar. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten deutlich. Vor einem Jahr hatten hohe Corona-Sonderkosten die Quartalsbilanz mit enormen 4,7 Milliarden Dollar ins Minus gebracht.

Encavis wächst schneller als erwartet - Jahresziele bestätigt
Der Solar- und Windparkbetreiber Encavis sieht sich nach dem zweiten Quartal dank des Beitrags neuer Solarparks in Spanien auf dem Weg zu seinen Jahreszielen. So glichen die beiden noch recht neuen Solarparks einen witterungsbedingten Rückgang bei den Bestandsanlagen in den letzten Monaten mehr als aus. Nach einem enttäuschenden ersten Quartal sei die jüngste Geschäftsentwicklung ein positiver Schritt hin zu den Jahreszielen, hieß es von Martin Comtesse, Analyst beim Investmenthaus Jefferies. Die Encavis-Aktien stiegen zum Wochenschluss zunächst, drehten dann aber etwas ins Minus.

rtr/dpa-AFX/lb