Für gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat am Donnerstag die Entspannung in der Türkei-Krise gesorgt. Investoren reagierten erleichtert auf die Aussagen des türkischen Finanzministers Berat Albayrak zur Strategie im Kampf gegen die derzeitige Währungskrise. Die türkische Lira setzte ihren Erholungskurs fort. Der US-Dollar verbilligte sich auf 5,7574 Lira.

Der Eurokurs beendete seine Schwäche der vergangenen Handelstage und erholte sich ebenfalls. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung etwas über 1,14 Dollar. Zur Wochenmitte hatte der Euro noch bei 1,1301 Dollar den tiefsten Stand seit Juli vergangenen Jahres erreicht.

Auf Unternehmensseite stand erneut Bayer im Fokus. Die Aktie des DAX-Konzerns setzte ihre Talfahrt fort, gab um zeitweise sechs Prozent nach. In den vergangenen Tagen verlor der Kurs damit insgesamt knapp 20 Prozent an Wert. Anleger sorgen sich vor weiteren millionenschweren Schadensersatzklagen gegen die jüngst übernommene US-Tochter Monsanto.

Um mehr als zehn Prozent und damit auf ein neues Allzeihoch kletterte indes die Wirecard-Aktie. Schub gab die erneut angehobene Prognose. Der Zahlungsabwickler, der mit etwa 22 Milliarden Euro mittlerweile mehr wert ist als die Deutsche Bank, könnte demnächst den Dax-Platz von der Commerzbank übernehmen.

An der Wall Street starteten die US-Börsen ebenfalls freundlicher in den Handel. Der US-Leitindex Dow Jones notiert zur Stunde mit 1,4 Prozent im Plus bei 25.518,76 Punkten. Schub gaben Entspannungssignale im Zollstreit zwischen den USA und China. "Jede Hoffnung auf eine Art Einigung würde die Furcht vor einem Handelskrieg vertreiben", sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt des Vermögensberaters Spartan.