Auch wenn einige Anleger hier und da Gewinne mitnähmen, ändere sich an den längerfristig positiven Aussichten nichts, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus Activtrades. Sie seien geprägt durch die erwartete kraftvolle Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie.

Daher sollten sich Anleger auch nicht von den steigenden Anleiherenditen verunsichern lassen, sagte Portfoliomanager Lewis Grant vom Vermögensverwalter Federated Hermes. Sie signalisierten einen Aufschwung. Außerdem sei in den Industrienationen auf absehbare Zeit keine Straffung der Geldpolitik in Sicht.

In der vergangenen Woche hatten Spekulationen auf eine anziehende Inflation und einen vorzeitigen Ausstieg der Notenbanken aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik einen Ausverkauf am Anleihemarkt ausgelöst und die Börsen weltweit in Unruhe versetzt. Zahlreiche Notenbanker bekräftigten daraufhin ihr Bekenntnis zu niedrigen Zinsen und Anleihekäufen.

Vor diesem Hintergrund entspannte sich die Lage am Bondmarkt weiter. Die zehnjährigen Titel aus Deutschland und den USA rentierten bei minus 0,321 beziehungsweise plus 1,436 Prozent. In der vergangenen Woche waren sie zeitweise auf Zwölf-Monats-Hochs von minus 0,203 beziehungsweise plus 1,614 Prozent gestiegen.

GOLD-TALFAHRT VORERST BEENDET - OPEC-TREFFEN IM BLICK


Am Rohstoffmarkt stabilisierte sich der Preis für Gold, nachdem er zunächst auf ein Achteinhalb-Monats-Tief von 1706,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) gefallen war. Die gestiegenen Bond-Renditen machten das Edelmetall unattraktiver, weil es keine Zinsen abwerfe, sagte Rohstoff-Experte Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus. Am frühen Nachmittag kostete Gold 1729 Dollar. Sollte der Preis unter die Marke von 1700 Dollar rutschen, müsse mit Anschluss-Verkäufen gerechnet werden, warnte ein Börsianer.

Mit Spannung warteten Börsianer auf das Treffen der Staatengruppe Opec+ am Donnerstag. Dabei würden die großen Exportländer wohl eine Ausweitung ihrer Fördermengen um 500.000 Barrel pro Tag beschließen, prognostizierte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Außerdem werde Saudi-Arabien seine freiwillige zusätzliche Kürzung um eine Million Barrel auslaufen lassen. "Aber selbst das könnte nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen", ergänzte Wilson. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee stieg um 0,3 Prozent auf 63,86 Dollar je Barrel (159 Liter).

ZUKAUF KOMMT BEI TEAMVIEWER-ANLEGERN GUT AN


Am deutschen Aktienmarkt steuerten die Titel von Teamviewer mit einem Plus von zeitweise knapp sechs Prozent auf einen der größten Tagesgewinne der Firmengeschichte zu. Durch die Übernahme des Konkurrenten Upskill erweitere das Softwarehaus seine Präsenz im wichtigen US-Markt und gewinne neue Großkunden, kommentierte DZ-Bank-Analyst Armin Kremser.

In Zürich rückten die Papiere von Lindt & Sprüngli zeitweise um knapp vier Prozent vor. Das ist der größte Kurssprung seit einem Jahr. Mit den leicht über Markterwartungen liegenden Geschäftszielen und dem angekündigten Aktienrückkauf wolle der Schokoladen-Hersteller ein Signal der Zuversicht senden, konstatierte Analyst Andreas von Arx von der Baader Helvea Bank.

rtr