In der Euro-Zone bremste die Wirtschaft im Mai ihren Absturz, der Einkaufsmanagerindex stieg von seinem Rekordtief von 13,6 auf 30,5 Punkte. Damit liegt er aber immer noch weit unter dem Niveau von 50 Punkten, ab dem er Wachstum signalisiert. "Die Euro-Zone verzeichnete auch im Mai einen Kollaps der Wirtschaftsleistung, wenngleich die Umfrage-Ergebnisse ermutigende Hinweise dafür liefern, dass der Tiefpunkt wohl hinter uns liegt", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Hewson verwies darauf, dass die Rücknahme einiger Corona-Beschränkungen hinter der Belebung stehe. "Die Daten sind immer noch Schrott, sie sind nur nicht mehr ganz so schlecht wie im April." Weltweit haben sich nach Daten der Johns-Hopkins-Universität mehr als fünf Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung stützte den Ölpreis. Leichtes US-Öl kostete mit 34,48 Dollar drei Prozent mehr als am Mittwoch, Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 2,7 Prozent auf 36,72 Dollar. Beide Sorten kosteten damit so viel wie seit Anfang März nicht mehr. Zuletzt waren die Lagerbestände in den USA wieder zurückgegangen.

Für Verunsicherung sorgen dagegen neuerliche Spannungen zwischen den USA und China. Der Dollar-Index legte zeitweise 0,3 Prozent zu und machte damit einen Teil der Verluste aus den vergangenen Tagen wett. US-Präsident Donald Trump warf China am Mittwochabend über Twitter eine "massive Desinformationskampagne" vor, um seine Chancen auf eine Wiederwahl zu schmälern, "damit sie weiterhin die Vereinigten Staaten abziehen können". China reagierte zunächst nicht darauf.

WHITBREAD-AKTIEN BRECHEN NACH KAPITALERHÖHUNG EIN


Um bis zu 8,3 Prozent aufwärts ging es für die Aktien der Lufthansa. Die Gespräche über eine Rettung der massiv unter der Coronakrise leidenden Fluggesellschaft befinden sich auf der Zielgeraden. Das Unternehmen nannte in der Nacht zum Donnerstag Details der bis zu neun Milliarden Euro umfassenden staatlichen Finanzspritze. "Es ist höchste Zeit, dass der politische Poker in Berlin ein Ende findet", kommentierte Daniel Röska, Branchenanalyst von Bernstein Research, den Zwischenstand der Verhandlungen. Der Geldschwund habe bei der Airline-Gruppe durch den weitgehenden Stillstand des Luftverkehrs bedrohliche Ausmaße angenommen. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie kam der internationale Luftverkehr praktisch zum Erliegen. Ohne staatliche Finanzspritze droht der Lufthansa nach eigener Darstellung die Insolvenz.

In London brachen die Aktien der Hotelkette Whitbread um bis zu 16,7 Prozent ein und steuerten damit auf den größten Tagesverlust seit Mitte März zu. Der Eigentümer von "Premier-Inn"-Hotels nahm 1,01 Milliarden Pfund am Markt auf, um seine Finanzen in der Coronakrise zu stärken.

rtr