Trump drohte in einem Zeitungsinterview erneut mit zusätzlichen Strafzöllen gegen China. Erstmals könnte das auch Produkte des Apple-Konzerns treffen.

Der "Spielverderber Trump" habe schon die asiatischen Börsen ausgebremst, erläuterte LBBW-Analyst Wolfgang Albrecht. "Damit entfachte er wieder die Sorgen über den Handelsstreit zwischen den USA und China." Trump will am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires gegen Ende der Woche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammentreffen. Dem "Wall Street Journal" sagte Trump, er gehe davon aus, dass die bereits bestehenden Abgaben auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar auf 25 von bisher zehn Prozent erhöht würden. Trump brachte zudem Strafzölle auf Smartphones und Computer ins Gespräch, die bislang hiervon ausgenommen waren. Die Aktien des iPhone-Herstellers Apple gaben im vorbörslichen US-Geschäft über ein Prozent nach.

Trumps Kritik am vorläufigen Brexit-Deal der EU und Großbritanniens belastete das Pfund Sterling. Die Scheidungsvereinbarung könne den Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA beeinträchtigen, sagte der US-Präsident. Das Pfund fiel um fast einen US-Cent auf 1,2732 Dollar.

THOMAS COOK NACH GEWINNWARNUNG IM FREIEN FALL



Im Dax standen nach einer Kaufempfehlung die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care mit einem Plus von zeitweise zwei Prozent an der Spitze. Auch die Papiere des Mutterkonzerns Fresenius zogen an.

Für viel Gesprächsstoff sorgten allerdings Spekulationen um die Zukunft des Osram-Konzerns, dessen Aktien im MDax gelistet sind. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Insider, der Finanzinvestor Bain Capital prüfe ein Angebot für die ehemalige SiemensSIEGn.DE-Tochter. Auch andere Private-Equity-Gesellschaften hätten ein Auge auf Osram geworfen. Die Titel stiegen zeitweise um knapp 20 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu.

Dagegen kamen Thomas Cook in London unter die Räder. Wegen der geringen Reiselust vieler potenzieller Kunden im heißen Sommer 2018 schraubte der britische Touristikkonzern seine Gewinnziele erneut zurück. Die Aktien stürzten um fast 33 Prozent ab. In ihrem Sog fielen TUI in London um 8,6 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 1143 Pence.

In New York dürften neben Apple erneut GM in den Fokus rücken. Im vorbörslichen US-Geschäft tendierten die Aktien des Autobauers leichter, nachdem die Anleger am Montag die Sparpläne mit einem Kursplus von rund fünf Prozent honoriert hatten. Trump forderte in dem Zeitungsinterview das Management auf, lieber in China die Produktion einzustellen.

rtr