Der Dax lag zuletzt mit 0,17 Prozent im Minus bei 12430,52 Punkten. Mit ihm tauchte auch der EuroStoxx in die Verlustzone ab. Zuletzt verlor der Leitindex der Eurozone 0,18 Prozent auf 3493,83 Zähler.

Nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) war es am Aktien- und Devisenmarkt zunächst ruhig geblieben. Die Währungshüter sehen weiterhin keinen Grund für einen schnellen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Am Donnerstag entschieden sie, die Leitzinsen und das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm unverändert beizubehalten. Letztlich sorgte dies für Rückenwind beim Euro: zuletzt wurden 1,1630 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt. Sie erreichte so den höchsten Stand seit August 2015

TELEKOM PROFITIERT VON ZAHLEN DER US-TOCHTER

Die Deutsche Telekom profitierte von guten Quartalsresultaten und angehobenen Jahreszielen von T-Mobile US: Mit plus 1,69 Prozent gehörten die T-Aktien zu den größten Gewinnern im Dax. Die US-Mobilfunktochter habe erneut überzeugt, lobte Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank.

Dem Baustoffkonzern HeidelbergCement bescherten ein positiver Analystenkommentar Kursgewinne von 1,77 Prozent, womit die Aktien einen der vorderen Plätze im Leitindex belegten.

SAP UNTER DRUCK - LUFTHANSA ZOLLT KURSRALLY TRIBUT

SAP-Papiere (SAP SE) verloren indes 0,77 Prozent. Der Softwarekonzern äußerte sich zwar dank des starken Umsatzanstiegs im zweiten Quartal etwas optimistischer zum erwarteten Jahresumsatz und kündigte den Rückkauf eigener Aktien an. Das um Sonderposten bereinigte Betriebsergebnis stieg allerdings schwächer als erwartet. Ein Börsianer sprach von insgesamt durchwachsenen Zahlen - die Profitabilität und das Cloud-Geschäft hätten besser ausfallen können.

Lufthansa-Titel (Lufthansa) büßten nach ihrem zur Wochenmitte erreichten Mehrjahreshoch am Indexende 6,24 Prozent ein. In ganz Europa stand die Luftfahrtbranche unter Druck. Nach der zuletzt starken Kursentwicklung schienen Investoren verstärkt Kasse zu machen, sagte ein Beobachter.

HELLA UND KRONES ÜBERZEUGEN - SYMRISE LEIDET UNTER GIVAUDAN-ZAHLEN

Im MDax überzeugte der Autozulieferer Hella mit einem Umsatz- und Ergebnisanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17. Insbesondere in der zweiten Hälfte (Ende Mai) habe sich das Umsatzwachstum durch zahlreiche neue Produktionsanläufe wie erwartet stark beschleunigt. Für die Aktien ging es um 2,42 Prozent hoch.

Bei KRONES sorgten die Quartalsresultate für ein Kursplus von 2,11 Prozent. Zwar hat die Geschäftsdynamik des Getränkeabfüllanlagen-Herstellers wie erwartet etwas nachgelassen. Doch Umsatz und die Gewinne fielen höher aus als vor einem Jahr und übertrafen die Analystenschätzungen. Auch der Auftragseingang fiel einem Händler zufolge besser als erwartet aus.

Dagegen sanken die Titel des Duftstoffe- und Aromenherstellers Symrise um 2,14 Prozent. Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank sprach von negativen Auswirkungen der enttäuschenden Resultate des Schweizer Konkurrenten Givaudan.

ADVA ENTTÄUSCHT: AKTIE STÜRZT AB

Unter den Technologietiteln stachen Adva Optical (ADVA SE) mit einem Kurssturz von 16 Prozent negativ heraus. Der Telekomausrüster blieb im abgelaufenen Quartal wegen des starken Wettbewerbs bei Umsatz und Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Laut Börsianern enttäuschte aber vor allem der Ausblick.

Im SDAX der geringer kapitalisierten Werte büßten Zooplus-Aktien fast 10 Prozent ein. Sie litten unter der unerwartet schwachen Umsatzentwicklung des Onlinehändlers für Haustiefbedarf im ersten Halbjahr. Unternehmenschef Cornelius Patt sprach von einem "sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld".

dpa-AFX