Dax, EuroStoxx50 und der Leitindex der Börse Madrid verloren jeweils etwa ein Prozent auf 12.104 Punkte, 3429 Zähler und 10.341 Stellen. Der europäische Index für Touristik-Werte gab sogar bis zu 1,5 Prozent nach. Am härtesten traf es die Fluggesellschaften Air France-KLM, EasyJet, Lufthansa, Ryanair und die Iberia-Mutter IAG. Ihre Papiere verbilligten sich um bis zu drei Prozent. "Wie wir in den vergangenen Jahren gesehen haben, beeinträchtigen derartige Gräueltaten den Tourismus und schmälern die Gewinne der Fluggesellschaften", sagte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. Die Papiere der Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook büßten jeweils rund ein Prozent ein.

WIRD TRUMP SCHON ZU BEGINN DER AMTSZEIT ZUR "LAHMEN ENTE"?



Gleichzeitig sammelten Anleger die Vorschuss-Lorbeeren wieder ein, die sie dem US-Präsidenten Donald Trump und seinen Plänen zur Ankurbelung der Konjunktur verliehen hatten. "Nach der Auflösung zweier Beratergremien und der harschen Kritik republikanischer Politiker erscheint der US-Präsident isolierter als je zuvor", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Damit stellt sich die Frage, ob er irgendwas erreichen kann." Wegen seiner umstrittenen Äußerungen zu den rechtsextremen Ausschreitungen vom Wochenende distanzieren sich immer mehr Konzernlenker und führende Republikaner vom US-Präsidenten. Der republikanische Senator Bob Corker stellte sogar die Regierungsfähigkeit Trumps in Frage.

Einige Börsianer sehen dadurch die anstehenden Verhandlungen zur Anhebung der Schuldengrenze in Gefahr. Sollten sich die Politiker nicht darauf einigen können, droht ein sogenannter "Government shutdown" - der Stillstand des Regierungsapparates, weil Haushaltsmittel nicht mehr freigegeben werden.

Vor diesem Hintergrund nahmen Investoren Kurs auf "sichere Häfen". Die "Antikrisen-Währung" Gold gewann 0,6 Prozent und war mit 1294,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) so teuer wie zuletzt vor zweieinhalb Monaten. Bundesanleihen waren ebenfalls gefragt. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf 0,402 von 0,428 Prozent.

FINANZINVESTOREN BEI STADA-ÜBERNAHME AUF DER ZIELGERADEN



Zu den wenigen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte Stada mit einem Kursplus von 2,7 Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge signalisierte Stada-Großaktionär Elliott Unterstützung für die geplante Übernahme des Arzneimittel-Herstellers durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven.

rtr