Die britische Premierministerin Theresa May rang der EU am Montagabend neue Zusicherungen in der Frage der Nordirland-Grenze ab. Oppositionsführer Jeremy Corbyn rief jedoch dazu auf, den nachgebesserten Brexit-Deal abzulehnen. Mays juristischer Chef-Berater Geoffrey Cox wies auf weiter vorhandene rechtliche Risiken hin. "Es sieht nicht so aus, als ob die Nachbesserungen ausreichen, um die Brexit-Befürworter davon zu überzeugen, sich zu bewegen", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Am britischen Aktienmarkt setzten Anleger dennoch darauf, dass ein chaotischer Brexit abgewendet werden kann. Sie deckten sich mit Papieren der Eigenheimbauer Persimmon und Taylow Wimpey ein, deren Titel sich um jeweils etwa 1,5 Prozent verteuerten. Die Papiere der Lloyds Bank und der Royal Bank of Scotland (RBS) gewannen bis zu 2,8 Prozent. An der Dubliner Börse spekulierten Investoren auf eine Lösung für den künftigen Umgang mit der Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland. Der dortige Leitindex gewann 0,7 Prozent. Der Londoner Auswahlindex FTSE legte 0,3 Prozent zu.

DEUTSCHE UND ÖSTERREICHISCHE POST KOOPERIEREN



Zu den Favoriten im Dax zählten die Aktien der Deutschen Post mit einem Kursplus von 1,1 Prozent. Das Unternehmen will bei der Paketzustellung künftig mit der Österreichischen Post zusammenarbeiten. Deren Aktien steigen in Wien um bis zu 4,5 Prozent. Das ist der größte Kurssprung seit fast drei Jahren.

Die Papiere von Klöckner & Co. (KlöCo) steuerten mit einem Anstieg von knapp 13 Prozent auf den größten Tagesgewinn seit sechs Jahren zu. Der Stahlhändler verdiente dank höherer Preise 2018 so viel wie seit acht Jahren nicht und sieht für 2019 Spielraum nach oben.

In Mailand rutschten die Aktien von Telecom Italia dagegen um 4,6 Prozent ab. Wenige Wochen vor der Hauptversammlung geht der Kampf der beiden größten Aktionäre - der französische Medienkonzern Vivendi und der aktivistische Investor Elliott - um die Zukunft des italienischen Ex-Monopolisten in die heiße Phase. Elliott warb bei den übrigen Eignern für seine Pläne und bezichtigte Vivendi des Missmanagements. Vivendi bezeichnete Elliotts Vorschläge als "Beleidigung der Intelligenz der Telecom-Italia-Aktionäre."

rtr