Eine Lösung im Handelsstreit zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften sei zwar alles andere als sicher, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Brokerhaus CMC Markets. Vieles deute aber darauf hin, dass die US-Regierung an einem Abkommen interessiert sei. "Die Anleger, die bislang davon ausgingen und auch noch ausgehen, dass der Handelskrieg so schnell kein Ende finden wird, wähnen sich zunehmend auf der falschen Seite. Leerverkäufer, die fallende Kurse für ihre Gewinne brauchen, ziehen sich immer weiter zurück."

Die "Krisenwährung" Gold verteuerte sich wieder etwas, eine Feinunze (31 Gramm) kostete mit 1459,03 Dollar 0,3 Prozent mehr als zu Wochenbeginn.

Zu den Gewinnern im DAX zählten mit rund 1,5 Prozent Plus die Papiere von Vonovia. Zu den Verlierern zählten die Aktien von BASF und der Deutschen Bank.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


VW-Tochter Audi streicht Tausende Stellen in Deutschland
Die Volkswagen-Tochter AUDI streicht in Deutschland unter dem Strich 7500 Stellen. Bis 2025 baut die VW (Volkswagen (VW) vz)-Tochter 9500 Stellen ab und damit rund jeden sechsten Arbeitsplatz in Deutschland, dafür sollen im Gegenzug 2000 Jobs in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung neu entstehen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das sei das Ergebnis einer Grundsatzvereinbarung zwischen dem Unternehmen und dem Betriebsrat.

Scout24 prüft Ausstieg bei Autoscout24 - Neue Mittelfristziele
Der Online-Marktplatzbetreiber Scout24 zieht einen Verkauf oder eine Abspaltung des Autoportals Autoscout24 nun offiziell in Betracht. Die strategische Überprüfung dieser möglichen Optionen sei im Gange, teilte das Unternehmen am Dienstag im Rahmen seines Kapitalmarkttags mit. Das Ziel sei eine langfristige Wertschöpfung für die Aktionäre. Das Unternehmen hat sich zugleich beim Umsatz und bei der Gewinnmarge neue Mittelfristziele gesetzt. An der Börse legte die Aktie am Vormittag um 1,32 Prozent zu.

Lufthansa verkauft Catering-Sparte LSG an Gategroup
Der Lufthansa-Konzern will den europäischen Teil seiner Bordverpflegungssparte LSG Sky Chefs an die Schweizer Gategroup verkaufen. Eine entsprechende Pflichtmitteilung an die Börse wurde am Dienstag veröffentlicht. Der Verkauf an den Weltmarktführer steht noch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen. Zudem muss der Aufsichtsrat des Dax (DAX 30)-Konzerns noch zustimmen.

Zweiter Anlauf zu Lufthansa-Schlichtung mit prominenten Vermittlern
Die Lufthansa und ihre streitbare Kabinengewerkschaft Ufo nehmen mit zwei prominenten Vermittlern erneut Kurs auf eine umfassende Schlichtung. Das Unternehmen benannte am Dienstag den früheren Präsidenten der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, als möglichen Schlichter. Die Gewerkschaft hatte bereits für ihre Seite den SPD-Politiker Matthias Platzeck vorgeschlagen. Der Ex-Ministerpräsident von Brandenburg hatte schon 2016 zwischen der Gewerkschaft und Lufthansa vermittelt.

Rocket Internet mit Verlust im dritten Quartal - Aktie im Minus
Der Start-up-Investor Rocket Internet (Rocket Internet SE) hat im dritten Quartal wegen schwächerer Aktienkurse seiner Beteiligungen einen Verlust eingefahren. Während das Konzernergebnis nach dem ersten Halbjahr noch bei 548 Millionen Euro Gewinn lag, schrumpfte es nach den ersten neun Monaten auf 285 Millionen Euro zusammen, wie die Beteiligungsgesellschaft am Dienstag in Berlin mitteilte. Rechnerisch stand demnach ein Minus von rund 263 Millionen Euro zwischen Juli und Ende September in den Büchern. Das sei vor allem auf den Rückgang der Börsenbewertungen von Jumia und Global Fashion Group (Global Fashion Group (GFG) zurückzuführen, hieß es zur Erklärung.

Home24 weitet operativen Verlust aus - Aktie stürzt ab
Investitionen in neue Lagerstandorte, Software und erhöhte Marketingausgaben haben den Online-Möbelversender Home24 in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres belastet. Der bereinigte operative Verlust stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Millionen Euro auf 30,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.

Givaudan übernimmt Kosmetikgeschäft von Indena
Der Aromen- und Duftstoffkonzern Givaudan setzt seine Einkaufstour fort und übernimmt das Kosmetikgeschäft des italienischen Unternehmens Indena. Mit der Übernahme soll das Active-Beauty-Geschäft weiter ausgebaut werden.

Italienischer Energiekonzern Enel will mehr Geld in Investitionen stecken
Der italienische Energieversorger Enel will wegen des Ausbaus erneuerbarer Energien deutlich mehr Geld investieren als zuletzt. In den Jahren von 2020 bis 2022 zusammen sollen 28,7 Milliarden Euro an Investitionsausgaben fließen und damit 11 Prozent mehr als in den drei Jahren zuvor, wie das Unternehmen am Dienstag anlässlich einer Investorenveranstaltung in Mailand mitteilte.

Kartellamt prüft Kauf von Real-Standorten durch Edeka genauer
Das Bundeskartellamt will die geplante Übernahme von 87 Standorten der Supermarktkette Real durch Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka genauer unter die Lupe nehmen. Die Wettbewerbsbehörde kündigte am Dienstag eine vertiefte Prüfung des Erwerbs an. Es seien weitere Ermittlungen zu den Absatz- und Beschaffungsmärkten erforderlich. Dafür haben die Kartellwächter nun bis zum 28. Februar 2020 Zeit.

Munich Re-Chef: Tiefzinsen treiben Versicherer in höhere Risiken
Die anhaltenden Tiefstzinsen treiben die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) in höhere Risiken. "Letztlich geht so ein bisschen industrieweit die Jagd von einer zur nächsten Kapitalanlage, bis auch das ein bisschen ausgelutscht ist", sagte Vorstandschef Joachim Wenning am Montagabend in München. Nach der Finanzkrise habe die Branche zunächst mehr Geld in Unternehmensanleihen und Infrastrukturinvestitionen angelegt, inzwischen sei aber auch das Investment weniger rentierlich. Am Ende sei nur noch das Eingeständnis möglich: Entweder niedrigere Rendite oder höheres Kapitalanlagerisiko. "Diesen Trend haben wir industrieweit gesehen", sagte Wenning.

rtr/dpa-AFX/fp