Am Donnerstag erreichte der DAX bei gut 15.104 Punkten einen neuen Höchststand. Positive Impulse kamen aus den USA sowie aus Europa und Asien: So hellte sich die Stimmung in den Manageretagen der japanischen Großindustrie nach den schweren Einbrüchen wegen der Corona-Pandemie überraschend deutlich auf. In der Eurozone ist die Stimmung in der Industrie trotz der Pandemie so gut wie nie zuvor. Außerdem kam das billionenschwere Infrastrukturprogramm des US-Präsidenten Joe Biden sehr gut an den Märkten an.

Mit Spannung wurden außerdem die Ergebnisse der Beratungen zur Rohölproduktion der großen Exportländer erwartet. Deren Gruppe Opec+ werde ihre Fördermengenbremse ebenso verlängern wie das Mitglied Saudi-Arabien seine zusätzlichen freiwilligen Kürzungen, prognostizierte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Vor diesem Hintergrund legte die Sorte Brent aus der Nordsee zu. Insidern zufolge hat sich die Opec+ auf eine allmähliche Anhebung der Produktionsmengen geeinigt. Ab Mai solle die Förderbremse schrittweise gelockert werden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag.

Den Spitzenplatz im DAX sicherte sich Delivery Hero. Am Vorabend hatte die niederländische Beteiligungsgesellschaft Prosus, die vom südafrikanischen Naspers-Konzern kontrolliert wird, die Aufstockung des Delivery-Anteils auf fast 25 Prozent gemeldet. Damit würden bestehende und künftige Verwässerungseffekte im Zuge der Übernahme der südkoreanischen Woowa durch Delivery ausgeglichen, hieß es. Die Aktie des Essenslieferdienstes legte um mehr als vier Prozent zu. Gefolgt wurde Delivery Hero von MTU und RWE. Als Schlusslicht ging Bayer ins lange Osterwochenende.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Henkel stimmt auf starkes Quartal ein - Aktie legt zu
Der Konsumgüterhersteller Henkel rechnet mit einem umsatzstarkem ersten Quartal. Vor allem das Geschäft mit Industrieklebstoffen, das im vergangenen Jahr besonders zu kämpfen hatte, holt zum Jahresstart stark auf. Analysten und Börsianer reagierten am Donnerstag erfreut. Die Aktie zog in einem insgesamt freundlichen Umfeld an.

Telekom bekräftigt ambitionierte Glasfaser-Ausbauziele
Die Deutsche Telekom hat ihre milliardenschweren Internet-Ausbaupläne für ein umfangreiches Glasfaser-Netz bekräftigt. "Das ist eine Rieseninvestition, vielleicht die größte Investition in der Geschichte der Deutschen Telekom", sagte Tim Höttges bei der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag in Bonn. Bis Ende 2024 will die Telekom in zehn Millionen deutschen Haushalten "Fiber"-Speed ermöglichen, das wären fast acht Millionen mehr als derzeit.

Hedgefonds fordert Wechsel an Aufsichtsratsspitze der Aareal Bank
Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers erhöht den Druck auf die Aareal Bank. Der Hedgefonds habe seine Beteiligung an dem Institut auf 9,8 Prozent der Stimmrechte aufgestockt und fordere Änderungen im Aufsichtsrat, teilte die Aareal Bank am Mittwochabend in Wiesbaden mit. So verlange Petrus Advisers, dass die Bank drei von acht Aufsichtsratsvertretern der Kapitalseite austauscht, darunter die Chefin des Gremiums, Marija Korsch.

Credit Suisse plant weitere Zahlungen für Greensill-Fonds bis Mitte April
ZÜRICH - Die Großbank Credit Suisse kündigt den Anlegern der Greensill-Fonds eine weitere Auszahlung bis Mitte April an. Über die Zeit dürfte eine "Mehrheit" der Fondsinvestitionen zurückfließen, berichtete die schweizerische Nachrichtenagentur AWP am Donnerstag unter Berufung auf ein Schreiben an die Investoren. Die vorhandenen Barmittel in den vier Lieferketten-Finanzierungsfonds beliefen sich demnach derzeit auf 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Mrd Euro).

Chipfertiger TSMC will 100 Milliarden US-Dollar investieren
Angesichts der aktuellen Halbleiter-Knappheit will der Chipfertiger TSMC binnen drei Jahren 100 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Produktion und die Entwicklung neuer Technologien investieren. Die Corona-Pandemie habe die Digitalisierung beschleunigt und auch der schnelle 5G-Datenfunk steigere die Nachfrage, betonte die Firma bei der Ankündigung am Freitag. TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) hatte bereits im Januar allein für dieses Jahr Investitionen von 28 Milliarden Dollar (derzeit rund 24 Mrd Euro) in Aussicht gestellt.

Allianz wird großes Lebensversicherungspaket in Belgien los
Die Allianz hat wie geplant ein Paket von rund 90 000 belgischen Lebensversicherungsverträgen an den Erst- und Rückversicherer Monument Re abgestoßen. Die Aufsichtsbehörde des Landes habe dem Deal zugestimmt, teilte der Münchner Allianz-Konzern am Donnerstag mit. Er hatte den Verkauf des geschlossenen Bestands klassischer Lebensversicherungsverträge samt der zugehörigen Vermögenswerte vergangenen August mit Monument Re vereinbart. Nach einer Übergangszeit, die bis ins Jahr 2022 dauert, soll die belgische Monument-Tochter MAB die Verträge bis zum Ablauf weiterführen.

Produktionsproblem bei Impfstoff-Charge von Johnson & Johnson
Bei der Produktion des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson ist bei einer Charge ein Problem aufgetreten. In einer Produktionsstätte eines Partnerunternehmens habe ein Inhaltsstoff die Qualitätskontrolle nicht bestanden und sei daher nicht verwendet worden, teilte Johnson & Johnson am Mittwoch (Ortszeit) mit. Das Unternehmen machte keine Angaben dazu, wie viele Impfdosen von dem Problem bei dem Auftragsproduzenten Emergent Biosolutions betroffen waren. Nach einem Bericht der "New York Times" soll es um 15 Millionen Dosen des Impfstoffs gehen. Die Impfung der Firma entfaltet bereits nach nur einer Spritze ihre volle Wirkung.

rtr/dpa-AFX/iw