US-Zinssenkungsspekulationen und Medienberichte über eine Verschiebung von Zöllen auf einige chinesische Importe sowie eine Annäherung in den US-Mexikanischen Gesprächen in Fragen der illegalen Einwanderung und Grenzsicherung aber überwogen. Der Dax schaffte damit ein Wochenplus von 2,7 Prozent. Zwischenzeitlich wäre er sogar fast über 12 100 Punkte geklettert.

Dabei war es gerade der enttäuschende Arbeitsplatzaufbau, der Spekulationen auf eine baldige Zinssenkungen in den USA neue Nahrung gab. Laut Charlotte Heck-Parsch von der BayernLB ist es dem eskalierten Handelsstreit geschuldet, dass sich der Jobmarkt dem schwachen Trend der US-Wirtschaftsindikatoren anschließt. "Die heutigen Daten geben der Fed zusätzlichen Nährboden für Zinssenkungen", so die Expertin. Fed-Chef Jerome Powell hatte jüngst versichert, im Bedarfsfall zeitnah auf unerwünschte Entwicklungen zu reagieren.

Nach den vielfach herben Kursverlusten des Vortages ging es mit den Kursen deutscher Immobilienaktien indessen weiter nach unten - ungeachtet des für die Branche eigentlich sehr günstigen Zinsumfelds. Einerseits hätten sie viel "Speck" an den Kursen angesetzt, andererseits sei die politische Unsicherheit "Gift" für die Aktien, hieß es im Handel. Auslöser der jüngsten Branchenschwäche war der Plan der Rot-Grün-Roten Regierung in Berlin, Mieterhöhungen zu verbieten. Der deutsche Immobilienindex gab um 2,4 Prozent nach.

Die Analysten von Morgan Stanley stuften zudem Deutsche Wohnen ab auf "Gleichgewichten". Die Aktie verbilligte sich nach dem fast 8-prozentigen Vortagesminus um weitere 8,5 Prozent. Ado Properties sackten um 6,9 Prozent ebenfalls weiter ab, für den DAX-Wert Vonovia ging es um 1,7 Prozent nach unten.

Was am Freitag an der Börse sonst noch wichtig war


Italien zu Fiat-Renault-Streit: Frankreich macht keine gute Figur


Die italienische Regierung hat nach der geplatzten Fusion der Autokonzerne Fiat Chrysler (FCA) und Renault nachgelegt und die französische Regierung für das Scheitern verantwortlich gemacht. "Es ist der Interventionismus des Staates, der diese Operation hat scheitern lassen. Selbst Renault war nicht so zufrieden mit dem Interventionismus des französischen Staates", sagte Vize-Regierungschef und Wirtschaftsminister, Luigi Di Maio, am Freitag in einem Radiointerview. "Frankreich hat keine gute Figur gemacht."

Audi-Verkäufe schrumpfen weiter


Audi hat auch im Mai deutlich weniger Autos verkauft als vor einem Jahr. Hatte bisher die Umstellung auf den Abgasgasstandard WLTP die Verkäufe in Europa gebremst, sind es jetzt Modellwechsel in China und den USA, wie Audi am Freitag in Ingolstadt mitteilte. Im Mai lieferte die VW -Tochter 152 000 Autos an Kunden aus und blieb damit 5,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Novartis-Pharmachef Hudson wird neuer Konzernchef von Sanofi


Der französische Pharmakonzern Sanofi bekommt einen neuen Chef. Paul Hudson wird Olivier Brandicourt an der Spitze des Unternehmens ablösen, der in Rente geht, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Der Verwaltungsrat habe dies am Vortag einstimmig entschieden. Hudson soll den neuen Posten am 1. September übernehmen. Der Manager war zuletzt Chef der Pharmasparte von Novartis und Mitglied des Managements des Schweizer Biotechnologie- und Arzneimittelriesen. Der 51-Jährige war 2016 vom schwedisch-britischen Pharmakonzern Astrazeneca zu Novartis gewechselt.

'FT': Google strebt Ausnahme von Huawei-Verbot an


Google strebt laut einem Zeitungsbericht eine Erlaubnis der US-Regierung an, weiter mit dem chinesischen Huawei-Konzerns im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die "Financial Times" am Freitag. Der Internet-Konzern argumentiere, dass ein Ende der Zusammenarbeit schlecht für die Sicherheit der Nutzer wäre, hieß es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.

'Cum-Ex'-Ermittlungen gegen Deutsche Bank ausgeweitet


Die Staatsanwaltschaft Köln hat ihre Ermittlungen gegen die Deutsche Bank im Zusammenhang mit umstrittenen "Cum-Ex"-Steuerdeals zu Lasten der Staatskasse ausgeweitet. Die seit August 2017 gegen zwei ehemalige Mitarbeiter der Bank untersuchende Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen "gegen weitere ehemalige und aktuelle Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder eingeleitet", bestätigte ein Sprecher von Deutschlands größtem Geldhaus am Donnerstagabend in Frankfurt am Main. Er äußerte sich nicht zu einzelnen Personen. Zuvor hatten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR darüber berichtet.

UBS schmiedet Bündnis mit japanischer Sumitomo Mitsui Trust


Die Schweizer Großbank UBS verbündet sich in der Vermögensverwaltung mit der japanischen Bank Sumitomo Mitsui Trust. Über ein neues Gemeinschaftsunternehmen wollen beide Seiten Produkte für Kunden in Japan anbieten, teilte die UBS am Freitagin Zürich mit. Der Vertrag solle noch am Vormittag unterschrieben werden. Die UBS werde 51 Prozent der Anteile an der Gesellschaft halten.

IPO: Swiss Re-Tochter Reassure leitet Börsengang in London ein


Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re kommt bei dem in Aussicht gestellten Börsengang seiner britischen Tochter Reassure voran. Das Unternehmen, das geschlossene Vertragsbestände von Lebensversicherern übernimmt und zu Ende führt, werde die Registrierungsdokumente für den Sprung aufs Parkett an der Londoner Börse im Tagesverlauf veröffentlichen, teilte die Swiss Re am Freitag in Zürich mit. Zunächst müsse die britische Aufsichtsbehörde zustimmen.

rtr/dpa-AFX