Positive Impulse von den US-Börsen haben dem DAX am Freitag einen leichten Schub gegeben. Investoren setzen weiter darauf, dass die Corona-Krise bald überwunden werden kann. Der US-Leitindex Dow Jones legte um 0,3 Prozent zu. Der Technologie-Index Nasdaq stieg mit einem 0,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Am Tag nach dem US-Feiertag Thanksgiving sind die US-Börsen nur verkürzt geöffnet. Viele Händler nutzen die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende.

Hierzulande drückte indes die Sorge um die schnelle Zulassung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca auf die Stimmung. Die umstrittenen Impfstoff-Ergebnisse des Pharmakonzerns werden im Auftrag der britischen Regierung geprüft. Dies sei ein "erster, bedeutender Schritt bei der Zulassung des Vakzins, wenn er die Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllt", teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in London mit. Die Prüfung soll von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel durchgeführt werden. Eventuelle Defizite beim Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca spielten am US-Markt nur eine untergeordnete Rolle, fügte Meckler hinzu. Investoren konzentrierten sich auf die von den US-Firmen Moderna und Pfizer entwickelten Präparate. Letzteres entsteht in Zusammenarbeit mit der Mainzer Firma BioNTech.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Firmenkundenchef Boekhout verlässt Commerzbank zum Jahresende
Die Commerzbank verliert bereits nach wenigen Monaten ihren Firmenkundenvorstand Roland Boekhout wieder. Der 57-Jährige verlasse den Frankfurter MDax-Konzern zum 31. Dezember dieses Jahres, teilte die Commerzbank am Freitag mit. Der Manager hatte den Posten bei dem Institut erst im Januar 2020 angetreten. "Roland Boekhout hat sich aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die künftige strategische Ausrichtung des Firmenkundengeschäfts entschieden, die Commerzbank zu verlassen", erklärte Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter.

Krise bei Thyssenkrupp: Pinkwart bringt Deutsche Stahl AG ins Spiel
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sieht in der Gründung einer Deutschen Stahl AG eine Chance zur Stabilisierung der Branche. Ein Zusammenschluss der deutschen Hersteller sei eine "ernsthafte Option", sagte Pinkwart am Freitag in einer Aktuellen Stunde des nordrhein-westfälischen Landtags. Die Salzgitter AG, der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller, lehnt ein Zusammengehen mit dem angeschlagenen Branchenführer Thyssenkrupp allerdings ab.

BBVA kommt bei Banco Sabadell nicht zum Zuge - Sabadell-Aktie stürzt ab
Die geplante Übernahme der Banco Sabadell durch die spanische Großbank BBVA ist geplatzt. Da sich die beiden Parteien nicht auf einen Preis einigen konnten, seien die Mitte November gestarteten Verhandlungen beendet worden, teilte die Banco Sabadell am Freitag in Madrid mit. Aktionäre der Banco Sabadell mussten am Vormittag einen herben Kurssturz hinnehmen - bei den BBVA-Anlegern sah es hingegen anders aus.

rtr/dpa-AFX/fh