"Den Marktteilnehmern scheint das Kursniveau oberhalb von 15.400 Punkten doch vorerst zu luftig zu sein", urteilte der Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow mit Blick auf den DAX. Am Freitag hatte die Erholung des Leitindex vom Tief seit Ende März nochmals einen kräftigen Schub bekommen, weil die Furcht der Anleger vor steigenden Leitzinsen nach einem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht abgenommen hatte. Zum Wochenauftakt hielt sich der DAX zunächst zurück. Eine bremsende Wirkung wurde nun aber vom Anleihemarkt abgeleitet. Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets etwa wies darauf hin, dass die Renditen von US-Anleihen am Freitag schon wenige Stunden nach dem Jobbericht wieder das Niveau vor diesem erreicht hätten. Die Aussicht auf einen Wirtschaftsaufschwung und eine weiterhin lockere Geldpolitik hält die Kurse an Europas Börsen allerdings weiter auf Tuchfühlung mit den Rekordständen.

Rekordstände gab es auch für die Kryptowährung Ethereum: Nur eine Woche nach dem Sprung über die 3.000-Dollar-Marke nahm die Cyberdevise die nächste Hürde und kletterte auf über 4.000 Dollar. "Die Rally hat gerade erst begonnen", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Avatrade. Der Kapitalzufluss in die Cyber-Devise sei ungebrochen. Investoren betrachteten Ethereum als unterbewertet.

Am Montag veröffentlichten außerdem mehrere Unternehmen ihre Zahlen. Für besonderes Aufsehen sorgte Biontech. Der Corona-Impfstoffpionier verkündete einen Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Euro. Die Aktie legte deutlich zu. Aufwärts ging es allerdings schon vor Bekanntgabe der Zahlen. So will die EU in den kommenden Jahren bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen abnehmen.

Zum Handelsschluss wurde der DAX von Fresenius angeführt. Gefolgt wurde der Konzern von Adidas und BMW. Als Schlusslicht Delivery Hero aus dem Handel. Der Essenslieferdienst war wie auch beispielsweise Infineon oder SAP unter Druck geraten. Tech-Werte standen am Montag vermehrt auf der Verkaufsliste, nachdem sie am Freitag noch wegen der zunächst nachlassenden Zinssorgen besonders gefragt waren.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Deutsche Pfandbriefbank auf Kurs zu Jahresziel - Aktie legt zu
Die Deutsche Pfandbriefbank sieht sich nach guten Geschäften im ersten Quartal auf Kurs zu mehr Gewinn in diesem Jahr. Eine genauere Prognose wagte Vorstandschef Andreas Arndt bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Montag nicht. Zu groß scheinen ihm die Unsicherheiten rund um die Pandemie und die Folgen der Lockdowns für Hotels und Einzelhandel, deren Gebäude die Pfandbriefbank in vielen Fällen finanziert hat. Die Überlebensfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen werde sich erst ab der zweiten Jahreshälfte zeigen, wenn staatliche Hilfsmaßnahmen ausliefen, sagte Arndt in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Traton steigert Auftragseingang zum Jahresstart klar - Aktie im Plus
Bei der VW-Nutzfahrzeugholding Traton zeigt sich der gute Start ins Jahr auch beim Auftragseingang. Die Bestellungen kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über die Hälfte auf rund 81 700 Lkw und Busse, wie die im Nebenwerteindex SDax notierte Holding mit den Marken MAN, Scania und der südamerikanischen VW Caminhoes e Onibus am Montag in München bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. An der Börse kam das gut an, die Traton-Aktie lag am Nachmittag rund 2,3 Prozent im Plus.

Wacker Neuson steigert Überschuss zum Jahresstart klar - Aktie legt zu
Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat dank guter Geschäfte und Einsparungen zum Jahresstart auch unter dem Strich mehr verdient. Der Überschuss legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 29,1 Millionen Euro zu und verdreifachte sich damit fast, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Montag in München bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Der derzeitige Vorstandsvorsitzende und Finanzchef Kurt Helletzgruber zeigte sich zufrieden: "Wir sind zurück im Wachstumsmodus - und das bei deutlich gesteigerter Profitabilität."

Höhere Preise lassen Gewinn von Kupferkonzern Aurubis steigen
Der Rohstoffboom der letzten Monate hat den Kupferkonzern Aurubis auch im zweiten Geschäftsquartal angetrieben. Dabei profitierte das Unternehmen von einer hohen Nachfrage sowie gestiegenen Metallpreisen, wie Aurubis am Montag in Hamburg mitteilte. Dazu kamen höhere Raffinierlöhne für Recyclingmaterial - also Geld, das das Unternehmen für die Umwandlung von Kupferschrott bekommt.

TAG Immobilien verdient zum Jahresauftakt deutlich mehr
Steigende Mieten in Ballungszentren treiben TAG Immobilien weiter an. Zudem profitiert das Unternehmen von seinen Dienstleistungen rund um Immobilien. Im ersten Quartal erhöhte sich das operative Ergebnis (FFO 1) im Jahresvergleich um 8,6 Prozent auf 45,6 Millionen Euro, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Montag in Hamburg mitteilte. Die Kaltmieten kletterten um 4,3 Prozent auf 83,1 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg um 7,5 Prozent auf 34,5 Millionen Euro. Die Aktie legte zum Handelsbeginn um 1,4 Prozent zu.

IPO: Getriebehersteller Hgears will bei Börsengang 23 bis 31 Euro je Aktie haben
Der Getriebehersteller Hgears hat die Preisspanne für seinen Börsengang in Frankfurt auf 23 bis 31 Euro je Aktie festgelegt. Unter der Annahme eines Platzierungspreises in der Mitte der Spanne werde ein Nettoerlös von rund 61 Millionen Euro angestrebt, teilte das Unternehmen am Montag im baden-württembergischen Schramberg mit. Damit will die Gesellschaft die Aktivitäten und das organische Wachstum im Geschäftsbereich E-Mobility weiter vorantreiben.

Biontech erzielt Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Euro
Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im ersten Quatal dieses Jahres einen Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum vierten Quartal 2020 (366,9 Mio) bedeutet dies nach Angaben des Unternehmens vom Montag eine Verdreifachung des Nettogewinns. Im ersten Quartal 2020 musste Biontech noch einen Nettoverlust von 53 Millionen Euro hinnehmen - Hauptgrund dafür waren hohe Forschungs- und Entwicklungskosten.

rtr/dpa-AFX/iw