Der Dax hat sich nach seiner jüngsten Kursrally am Dienstag weiter durchgeatmet. Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA konnten den Kurs nicht nachhaltig in eine Richtung bewegen. Der Leitindex (DAX) stand am frühen Nachmittag prozentual kaum verändert bei 9658,65 Punkten. Bereits zum Wochenauftakt war das Börsenbarometer auf der Stelle getreten. Der MDAX (MDAX) fiel um 0,25 Prozent auf 16 840,02 Punkte und der TecDax (TecDAX) bewegte sich bei 1271,92 Punkten kaum vom Fleck. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) büßte 0,18 Prozent auf 3113,41 Punkte ein.

    Die Stimmung deutscher Finanzexperten hatte sich im Februar überraschend deutlich eingetrübt. Allerdings sei das Niveau weiterhin hoch, meinte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Zudem spreche der erneute Anstieg der ZEW-Lageeinschätzungen für eine erhöhte Zuversicht bezüglich der deutschen Konjunktur.

    Auch aus den USA kamen schwächer als gedachte Konjunkturdaten. Im Bundesstaat New York hatte sich die Stimmung der Industrie im Februar überraschend stark eingetrübt. Allerdings sei der Rückgang vor allem auf den strengen Winter in Nordamerika zurückzuführen und sollte deshalb nur temporär sein, schränkte Analyst Johannes Jander von der Helaba ein.

AUTOWERTE GEBEN NACH

    Zuletzt besonders gefragte Automobilwerte zählten zu den größten Verlierern im Dax. Ein Händler verwies auf einen Bericht im "Handelsblatt", wonach bei wichtigen Modellen der Volkswagen-Konzerntochter (VW) Audi Nachbesserungen anstehen und einige sogar verspätet auf den Markt kommen sollen. Die VW-Vorzüge (Volkswagen vz) büßten 1,28 Prozent ein. Die Aktien von BMW fielen um 0,84 Prozent, für die Daimler-Titel ging es um 0,42 Prozent nach unten.

    Die Papiere der Deutschen Börse (Deutsche Boerse) verloren am Dax-Ende 1,60 Prozent. Händler begründeten die Kursschwäche mit Zurückhaltung vor den zur Wochenmitte erwarteten Jahreszahlen des Börsenbetreibers.

DEUTSCHE BANK PROFITIEREN VON KAUFEMPFEHLUNG

    Wie schon zu Wochenbeginn zogen auch am Dienstag Analystenkommentare die Aufmerksamkeit auf sich. Kaufempfehlungen verhalfen diesmal den Aktien der Deutschen Bank sowie den Papiere von Aixtron und Hochtief zu Gewinnen. So legten die Titel der Deutschen Bank (Deutsche Bank) um 0,46 Prozent zu. Gerade der deutsche Branchenprimus sollte von einem deutlich besser als am Markt derzeit befürchteten Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen profitieren, meinte Analyst Omar Fall vom Analysehaus Jefferies.

    Die Auftragsflaute bei dem Spezialmaschinenbauer Aixtron mit dem Schwerpunkt LED-Industrie nähere sich dem Ende, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan. Die Papiere zogen an der TecDax-Spitze um knapp fünf Prozent an. Klarer Gewinner im MDax waren die Aktien von Hochtief (HOCHTIEF) mit einem Plus von ebenfalls knapp fünf Prozent. Der Baukonzern biete ein interessantes Aufwärtspotenzial, zudem sei das Kerngeschäft ohne die australische Tochter Leighton recht gut kalkulierbar, schrieb Analyst Will Morgan von der US-Bank Goldman Sachs.

MTU LEGEN NACH ZAHLEN ZU

    Für die Aktien von MTU (MTU Aero Engines) ging es um rund anderthalb Prozent nach oben. Der Münchner Triebwerksbauer präsentierte laut Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank solide Kennziffern für das vierte Quartal. Zudem profitierten die Anteilsscheine von der Hoffnung auf eine langfristig positive Geschäftsentwicklung. Aktien von Südzucker (Suedzucker) gaben zuletzt um 1,70 Prozent nach. Der Zuckerproduzent akzeptierte einen Bußgeldbescheid des Bundeskartellamtes.

dpa-AFX